EHC Zweibrücken festigt Tabellenführung Hornets gewinnen „Boxkampf“ in Ravensburg

Ravensburg · Nach einer verschlafenen Anfangsphase hat sich der EHC Zweibrücken beim EV Ravensburg mit 6:2 behauptet. Damit stehen die Hornets nach sechs Siegen in Serie weiter an der Spitze der Eishockey-Regionalliga Südwest.

 Sascha Göth (rechts), hier mit drei der Hornets-Torschützen Erik Betzold, Dan Radke und Claudio Schreyer, zeigte gegen Ravensburg einen starken Auftritt.

Sascha Göth (rechts), hier mit drei der Hornets-Torschützen Erik Betzold, Dan Radke und Claudio Schreyer, zeigte gegen Ravensburg einen starken Auftritt.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Der EHC Zweibrücken bleibt der Gejagte in der Eishockey-Regionalliga Südwest. Die Rolle gefällt den Hornets eigentlich, bedeutet sie doch, dass sie nach dem 6:2 (3:1/1:1/2:0)-Erfolg beim EV Ravensburg, weiter ungeschlagen ganz oben stehen. Doch die Tabellenführung bringt für die Mannschaft von Trainer Ralf Wolf auch eine Bürde mit sich.

„Die Ravensburger haben alles mobilisiert, um gegen uns zu gewinnen“, erklärt der Coach. Mit einem Sieg hätten sie ihren misslungenen Saisonstart mit erst drei Punkten aus nun fünf Spielen ein wenig wettmachen können. „Daher war es für uns das erwartet schwere Spiel. Ich habe es so ein bisschen mit einem Boxkampf verglichen: Wir hatten die Deckung oben, der Gegner hat versucht, die Wirkungstreffer zu landen. Und als die Ravensburger keine Power mehr hatten, haben wir die wichtigen Dinger gemacht“, zieht Wolf ein zufriedenes Fazit der Partie von Sonntagabend.

Die so ganz und gar nicht nach seinem Geschmack begonnen hatte. Gerade einmal 59 Sekunden waren gespielt, als Alex Katjuschenko die Hausherren in Führung brachte. „Kurz darauf haben wir aufgrund von zwei Strafzeiten in Unterzahl spielen müssen – aber das war wahrscheinlich genau das richtige“, sagt der 41-Jährige. Nach dem Ende des Unterzahlspiels kamen die Gäste besser in die Partie. In der 13. Minute erzielten sie durch Claudio Scheyer, der von Erik Betzold bedient wurde, den Ausgleich. Zügig gelang es den Zweibrückern, nachzulegen. Betzold traf 42 Sekunden später selbst zum 2:1 für die Hornets (14.), Fabian Fellhauer erhöhte noch vor der ersten Pause. „Wir sind dann mit der Führung in die Kabine gegangen, das war wichtig“, betont der Hornets-Trainer.

Denn im zweiten Drittel kam sein Team nicht so richtig in die Gänge. „Da haben wir uns schwer getan und das Spiel stand echt auf der Kippe.“ Marco Gutekunst brachte den EV wieder auf 2:3 heran – und die Ravensburger machten weiter Druck. EHCZ-Goalie „Steven Teucke hat uns mit seinen Paraden dann nochmal wachgerüttelt“, erklärt Wolf. Und so markierte Dan Radke den in dieser Phase wichtigen Treffer zum 4:2 (33.). Im Schlussdrittel, in dem Wolf ein bisschen umgestellt hatte, „haben wir zu alter Stärke zurückgefunden, unser Spiel aufs Eis gebracht und den Sieg nach Hause gefahren.“ Stephen Brüstle (48.) und Claudio Schreyer (59.) schenkten den immer kraftloser scheinenden Ravensburgern noch zwei weitere Treffer zum 6:2 ein und ließen damit auch die knapp 50 mitgereisten Zweibrücker Fans jubeln. „Das sind knappe vier Stunden pro Weg, das muss man schon wollen“, freut sich Wolf über die Unterstützung.

Gut sei zudem gewesen, dass mit Matthew Genest-Schön und Sascha Göth zwei Defensivspieler wieder zur Verfügung gestanden haben. Durch die Ausfälle von Leon Kremer und Felix Stokowski hätten sich die Abwehrreihen sonst stark gelichtet. „Personell sind wir immer auf einer Besetzung von gerade 15 Spielern. Wenn da einer ausfällt, geht das immer auf die Substanz“, ist sich Wolf allerdings sicher, dass damit alle Mannschaften zu kämpfen haben. Neuzugang Göth habe am Sonntag ein gutes Spiel gemacht, „in dem er gezeigt hat, warum wir ihn geholt haben“. Der 24-Jährige sei von seinen Teamkameraden in der Kabine „inoffiziell zum besten Spieler der Partie“ gewählt worden, erzählt der Hornets-Coach, der zufrieden auf die Tabelle schauen kann.

Mit sechs Siegen aus sechs Spielen liegen die Hornets weiter an der Spitze. Beim ESC Hügelsheim wartet am kommenden Samstag allerdings erneut ein hartes Pflaster auf die Hornets. „Wie eigentlich in jedem Spiel. Wir sind so ein bisschen die Gejagten, jeder möchte uns die erste Saisonniederlage zuführen“, erklärt Ralf Wolf, dass sein Team es immer schaffen müsse, seine Qualität konstant aufs Eis zu bringen und die nötige Leidenschaft an den Tag zu legen. „Wir dürfen nicht zu satt sein. Das sind die wichtigen Attribute, die wir in jedes Spiel reinlegen müssen.“

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