Einkaufszentrum statt Halbfinale

Wadern · Hallenfußball: Spielerinnen der FFG Homburg vergessen beim Mastersturnier ihr Vorschlussrunden-Spiel.

Am vergangenen Samstag, 17.11 Uhr, in der Waderner Herbert-Klein-Halle. Verbandsligist 1. FFG Homburg trifft im Halbfinale des Frauenfußball-Turniers der SG Morscholz-Steinberg auf Regionalligist TuS Issel. Doch beim Anpfiff stehen nur vier Homburgerinnen auf dem Feld. Normal wird mit fünf Akteurinnen gespielt, und Homburg hatte eigentlich auch genug Spielerinnen dabei. Sieben, um genau zu sein. Doch drei davon sind nicht aufzufinden.

Später stellt sich heraus: "Diese Spielerinnen waren der Meinung, dass sie - aus welchen Gründen auch immer - nach dem Viertelfinale die Halle verlassen müssen, um ins benachbarte Einkaufszentrum zu gehen", berichtete FFG-Trainer Volker Zimmer kopfschüttelnd. Obwohl auch Gegner TuS Issel fairerweise mit einer Spielerin weniger begann, war Homburg chancenlos und unterlag 0:7.

Homburg reiste danach ab und trat zum Spiel um Platz drei gegen Regionalligist SV Dirmingen nicht mehr an. "Ich war stinksauer und wollte die Mädels nicht auch noch mit einem Spiel um Platz drei belohnen", erklärte Zimmer. Die ungewöhnliche Aktion des Trios wollte Zimmer aber trotz allem nicht überbewerten. "Junge Menschen machen halt manchmal Fehler. Wir werden sie jetzt nicht rausschmeißen. Sie haben ja niemandem das Bein gebrochen." Konsequenzen für die FFG könnte der Nichtantritt aber doch haben: Der Saarländische Fußball-Verband prüft, ob den Homburgerinnen die Masters-Punkte für Platz vier abgezogen werden, hieß es nach dem Turnier.

Immerhin: Das anschließende Endspiel um den Siam-Asia-Shop-Cup zwischen Titelverteidiger Issel und dem amtierenden Masters-Sieger DJK Saarwellingen entschädigte die 150 Zuschauer für die nicht ausgetragene Partie um Rang drei. Denn dieses bot viele Tore und Spannung bis zur letzten Sekunde. Nach der Verlängerung stand es 3:3. Im Siebenmeterschießen hatte Saarwellingen dann die besseren Nerven und gewann mit 3:1. "Das Finale war ein echter Höhepunkt eines Turniers, mit dem wir sehr zufrieden waren", freute sich Organisator Andreas Weingarten.

Dabei hatte Weingarten einen Tag vor der Veranstaltung noch eine ganze Reihe schlechter Nachrichten verdauen müssen. Mit dem SV Holzbach, dem VfL Trier und der SG Rissenthal-Oppen sagten gleich drei Vereine wegen personeller Schwierigkeiten aufgrund von Erkrankungen ihre Teilnahme ab. Dadurch reduzierte sich die Wertigkeit der höchstdotierten Veranstaltung der Qualifikationsserie von 42 auf 37 Punkte - und Weingarten musste in der Kürze der Zeit einen neuen Spielplan erstellen. Für die beiden Teams aus dem Landkreis Merzig-Wadern, den SV Bardenbach und den SV Wahlen-Niederlosheim, war nach der Vorrunde Schluss.

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