Eine wichtige Chance für Jakob Styben

Zweibrücken/Rommerskirchen · Der 25-jährige Muaythai-Profi aus Zweibrücken kämpft bei der WM in Minsk nicht nur um eine Medaille, sondern auch seine Zukunft in dem Boxsport.

Jakob Styben hat harte Wochen und Monate hinter sich. Der Muaythai-Boxer aus Zweibrücken hat im Training geschwitzt, akribisch gearbeitet und an der Beinarbeit gefeilt. Neben der Vorbereitung mit seinem neuen zusätzlichen Trainer Schamar Akhundow in Rommerskirchen gab es kaum Zeit für etwas anderes. "Das ist jetzt vorbei, jetzt kommt das Beste: kämpfen", erklärt der 25-Jährige vor seinem Start bei der Muaythai-Weltmeisterschaft im weißrussischen Minsk.

Dort wird Styben gegen die besten Thaiboxer der Welt im Turniermodus antreten und um "das angesehene Gold der International Federation of Muaythai Amateur" (I.F.M.A.) kämpfen, dass noch nie ein Athlet aus Deutschland gewinnen konnte. "Ich möchte das endlich schaffen", sagt der Zweibrücker gewohnt selbstbewusst. Doch Jakob Styben weiß auch, dass es bei diesem WM-Start um mehr geht, als nur eine Medaille. "Es ist ein wichtiges Sprungbrett in meiner Karriere. Vieles hängt von der Medaille ab - und nur Gold würde mir viele Türen öffnen", ist sich der deutsche Meister im K1-Boxen und Muaythai dem Druck bewusst, unter dem er in Minsk steht. Nach den Niederlagen und dem damit verbundenen frühen Ausscheiden bei den Welt- und Europameisterschaften im vergangenen Jahr verlor Styben zwei seiner Hauptsponsoren. "Nur einer ist geblieben und glaubt trotz allem noch an mich", erklärt der Schwergewichts-Kämpfer. "Aber, es ist wichtig für mich und mein Team, dass ich es schaffe, ganz oben zu stehen."

Doch auch auf dem Weg zur WM ist nicht alles rund gelaufen für Styben. Bei der DM im März wollte er nach wochenlanger Vorbereitung mit neuen Trainingsreizen, seine Form testen. Dies blieb im verwehrt, weil seine Gegner nicht antraten und Styben so kampflos zum Titel kam. Bei der Weltmeisterschafts-Generalprobe unterlag der Zweibrücker im tschechischen Pilsen dem IFMA-Europameister Jakub Klauda. Nach fünf Runden musste sich der 25-Jährige nach Punkten geschlagen geben. Allerdings war er mit diesem harten Kampf recht zufrieden, sodass er mit gestärktem Selbstvertrauen nach Weißrussland reist. Von dem Druck lasse er sich in keinster Weise verunsichern. In den zurückliegenden Monaten habe er wie kein Zweiter auf dieser Welt trainiert. Für diese Strapazen will sich der 25-Jährige nun belohnen. "Ich werde alles geben, ich will die Goldmedaille", gibt er sich kämpferisch.

In Rommerskirchen wurde das deutsche Team, das mit sechs Kämpfern und einer Kämpferin bei der WM am Start ist, vor der Abreise am Dienstag verabschiedet. Nach der Eröffnungszeremonie in Minsk gestern Abend geht es für die Athleten ab Freitag in den Ring. Die WM dauert bis zum 12. Mai. Bis dahin entscheidet sich womöglich, ob der Zweibrücker auch in Zukunft noch die Möglichkeit hat, das Muaythai-Boxen als seinen Beruf auszuüben. Die Weltmeisterschaft in Minsk könnte so etwas wie die letzte Chance für Jakob Styben sein.

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