Ein Sieg ohne großen Glanz

Zweibrücken · Oberliga-Handballer der VTZ-Saarpfalz gewinnen aber letztlich verdient mit 28:24.

 Ein hartes Stück Arbeit war der Sieg gegen die HSG Kastellaun für die VTZ-Handballer um Philip Wiese (Mitte). Foto: Norbert Schwarz

Ein hartes Stück Arbeit war der Sieg gegen die HSG Kastellaun für die VTZ-Handballer um Philip Wiese (Mitte). Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Die Handballer der VTZ finden zurück in die Erfolgsspur. Im Heimspiel gegen die HSG Kastellaun/Simmern taten sich die Zweibrücker allerdings unerwartet schwer. Am Ende stand aber dennoch ein ungefährdeter und verdienter 28:24 (14:13)-Heimerfolg für die Mannschaft von Danijel Grgic zu Buche, die durch die überraschende Auswärtsniederlage des TuS Dansenberg in Bingen wieder bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter sich herangepirscht hat. Bester Mann auf Zweibrücker Seite war Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin, der eine tolle Vorstellung bot und mit acht Treffern auch bester Torschütze war.

"An der Abwehr habe ich heute nicht viel auszusetzen. Im Angriff war mir das aber spielerisch zu viel Magerkost. Wir haben uns zu sehr in unnötige Einzelaktionen verstrickt und so unseren eigenen Spielfluss gestört", brachte es Grgic nach der Partie auf den Punkt. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte seine Mannschaft mit den aufopferungsvollen kämpfenden Gästen große Probleme. Für besonders starke Kopfschmerzen sorgten vor allem Gästetorhüter Mario Percin, der mit zehn Paraden alleine in den ersten 30 Minuten die Gastgeber zur Verzweiflung brachte. Doch auch wenn Percin seine Finger nicht an den Ball bringen konnte, konnten die Saarpfälzer zu oft den Ball nicht im Tor unterbringen und leisteten sich in den 60 Spielminuten insgesamt 25 Fehlversuche.

Von Beginn an merkte man den Gastgebern eine gewisse Nervosität und Unsicherheit an. Nach sechs Minuten lag man mit 2:4 in Rückstand und fand kaum Lösungen gegen die defensive Deckung der Gäste aus dem Hunsrück. Beim Stand von 4:5 in der 10. Spielminute sah sich Grgic bereits früh gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Zwar sollte sich seine Mannschaft jetzt nach und nach stabilisieren, blieb aber dennoch gerade im Angriff noch weit weg von der Normalform. Dennoch bekamen sie die Partie in den Griff und gingen nach Treffern von Alexey Wetz und dem alles überragenden Wladislaw Kurotschkin erstmals mit 8:7 in Führung. Kurotschkin handelte sich allerdings kurz danach eine Zeitstrafe ein, die die Gäste auch clever zu nutzen wussten und die Partie erneut drehen konnten. Die Partie blieb umkämpft aber wenig hochklassig. Dem 11:10 durch VTZ-Rechtsaußen Tobias Stauch folgte die prompte Antwort der HSG, die mit zwei Treffern von Adnan Kulovic und Korab Mulliqi wieder mit 11:12 in Führung ging. Zur Halbzeit stand es 14:13 für die VTZ.

Wer sich jetzt Hoffnungen machte, dass der VT-Express an Fahrt würde aufnehmen können, sah sich getäuscht. Es blieb eine umkämpfte und sehr zähe Partie, die die VTZ aber mit zunehmender Dauer zumindest immer besser unter Kontrolle bekam. Nach einem Treffer von Kurotschkin gingen die Hausherren mit 18:15 in Führung. Die Gäste gaben sich nicht auf, und HSG-Coach Axel Schneider schenkte jetzt immer mehr seiner jungen Garde das Vertrauen, "die ihre Sache wirklich gut gemacht hat", wie er nach dem Spiel nochmal hervorhob. Dennoch sollten sie den Zweibrückern nicht mehr wirklich gefährliche werden, die ohne zu brillieren, ihren Stiefel im Stile eines Top-Teams runterspielten. Mit seinem vierten Treffer markierte der gute Alexey Wetz das 24:20 in der 50. Spielminute, was so etwas wie die Vorentscheidung war. Auch wenn sicherlich noch mehr als genug Zeit aus Gästesicht da war, um die Partie zu drehen, hatte man dennoch nie das Gefühl, dass die Mannschaft von Danijel Grgic die Partie noch aus der Hand geben würde. Den Vier-Tore-Vorsprung hielten die Saarpfälzer bis zum Schluss und gewann am Ende auch hoch verdient mit 28:24 gegen die HSG Kastellaun/Simmern, die mit einer solchen Leistung mit großer Sicherheit noch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt wird sammeln können.

"Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, woran es liegt, dass wir zurzeit nicht unseren besten Handball zeigen. Die Jungs trainieren unter der Woche wirklich super, nur beim Spiel will es dann nicht mehr so klappen", hadert Grgic und führt aus: "Vielleicht haben wir in der Hinrunde teilweise über unserem Niveau gespielt. Aber ok, auch wenn wir in einem kleinen Tief sind, gewinnen wir dennoch. Die spielerische Linie wird wieder kommen."

Direkt nach der Partie richtete sich bei allen Verantwortlichen, Fans und Anhängern der VTZ der Fokus auf das kommende Wochenende. Die VTZ reist am Samstag zum TuS Dansenberg, der mit einem Punkt vor der VTZ an der Spitze ist. Einen besseren Rahmen für das Pfalzderby kann man sich nicht ausmalen. "Das wird sicherlich ein geiles Spiel. Erster gegen Zweiter, eine volle Halle und tolle Stimmung - was will man mehr. Auch wenn wir nur geringe Chancen haben, dort zu gewinnen, freuen wir uns dennoch sehr auf diese Partie und werden alles geben", sagt Grgic.

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