Eigentor verdirbt das Konzept

Homburg/Freiburg · Die Spieler des SVN Zweibrücken waren gestern gedanklich schon beim Halbfinalspiel des Verbandspokals am Donnerstag beim TB Jahn Zeiskam. Bei der 0:2-Punktspielniederlage bei der TSG Hoffenheim II waren sie total von der Rolle.

 Mit letztem Einsatz trennt der Homburger Nino Lacagnina (rechts) den Freiburger Amir Falahen, den Torschützen zum 2:0, bei der 0:2-Niederlage am Samstagnachmittag vom Ball. Foto: Hagen

Mit letztem Einsatz trennt der Homburger Nino Lacagnina (rechts) den Freiburger Amir Falahen, den Torschützen zum 2:0, bei der 0:2-Niederlage am Samstagnachmittag vom Ball. Foto: Hagen

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"Ich sehe nach dem Trainerwechsel zu Robert Jung eine positive Entwicklung. Er hat die Mannschaft aufgeweckt", kommentierte der Vorsitzende des Regionalligisten FC Homburg die 0:2 (0:1)-Niederlage am Samstagnachmittag bei der U 23 des SC Freiburg. Nicht verschweigen wollte er aber auch "körperliche Defizite", die vornehmlich in der zweiten Hälfte zutage getreten waren, um gegen die starke Freiburger Mannschaft noch eine Wende bei der sechsten Niederlage in Folge herbeizuführen.

"Das technisch reifere Team hat verdient gewonnen. Freiburg war in den Zweikämpfen aggressiver, robuster und hatte mehr Spielanteile", erklärte Robert Jung ohne Umschweife, der die Mannschaft seit Dienstagnachmittag trainiert. Er haderte, dass seine neu formierte Mannschaft einiges Pech bei den Gegentreffern mit dem Eigentor und dem Handelfmeter hatte und gleichzeitig in den ersten zehn Minuten zwei hochkarätige Torchancen ausgelassen habe. Damit meinte der 69-Jährige die Möglichkeiten von Dennis Gerlinger (6.) bei einem Alleingang und Pascal Reinhardt (8.), der freistehend vergab. ,,Wir wollten über eine massiv und sicher stehende Abwehr über Konter den Gegner überraschen", erklärte der Fußballlehrer seine taktischen Vorgaben, die in den ersten 20 Minuten fruchteten.

Der Schuss ging für die Grün-Weißen aber dann nach hinten los. Nach einem Konter parierte FCH-Torwart Kadir Yalcin einen Schuss von Amir Falahen. Doch der Ball prallte von Verteidiger Christian Beisel zur Freiburger Führung ins Tor. Dieser Gegentreffer schockte die Gäste sichtlich. Freiburg übernahm zunehmend das Kommando und hatte Chancen zum 2:0. So schlug unter anderem Reinhardt einen Ball von der Linie.

Trainer Jung musste zur zweiten Halbzeit zwei Mal wechseln. Für Enis Hajri, der kurz vor einem Platzverweis stand, und Claudio Bellanave, der sich eine Gehirnerschütterung zuzog, kamen Carsten Lutz und Lutz Radojewski. Diese Wechsel wirkten sich aber keineswegs positiv aufs Homburger Spiel aus. Beisel wurde in der Folge zum zweiten Mal zur tragischen Figur, als ein Handspiel im Strafraum nach einem Sturz vom Schiedsrichter mit einem Elfmeter geahndet wurde. Amir Falahen (63.) verwandelte zum 2:0. "Anschließend fehlten sowohl Selbstvertrauen als auch die Kraft, diesen Vorsprung noch einmal zu gefährden." Zudem fehlten ihm die Alternativen für einen weiteren Stürmer. Sein Motto für die kommenden Trainingseinheiten in dieser Woche lautet: "Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten", um möglichst schnell die Defizite bis zum Endspiel am Saarlandpokal am 7. Mai gegen den SV Elversberg abzubauen.

Das war keine gute Generalprobe: Vier Tage vor dem Halbfinale im Verbandspokal gegen Jahn Zeiskam verlor der SVN Zweibrücken gestern Nachmittag bei der U 23 der TSG Hoffenheim mit 0:2 (0:0). Die Zweibrücker bleiben weiter Tabellenfünfter der Regionalliga, doch zufrieden war gestern nach dem Spiel niemand.

"Über das Spiel müssen wir nicht lange reden", sagte Peter Rubeck, der Coach des SVN. Der Trainer, der das Herz oft auf der Zunge trägt, war sichtlich angefressen von der Leistung seiner Mannschaft. "So brauchen wir uns nicht präsentieren", schimpfte er. Nicht die Niederlage allein ärgerte ihn, sondern die Chancenlosigkeit seines Teams hatte ihn auf die Palme gebracht. Im Grunde besaßen die Zweibrücker nur eine richtig gute Torchance und die vergab Patrick Lienhardt schon in der zweiten Minute. Der Angreifer wurde schön freigespielt, lief alleine auf das TSG-Tor zu, versuchte es dann aber mit einem missglückten Heber.

"Danach waren wir einfach nicht gut genug", erklärte der SVN-Trainer, der mit ansehen musste, wie die Hoffenheimer immer mehr die Spielkontrolle übernahmen. Zunächst hielt die Defensive des SVN den Angriffen der TSG aber stand. Die beste Chance der Kraichgauer vor dem Wechsel vergab Robin Szarka, der aus zwölf Metern über das Tor drosch (26.).

Nach der Pause änderte sich wenig. Die Elf von Peter Rubeck blieb im Spiel nach vorne harmlos und war beinahe ausschließlich damit beschäftigt, sich dem Druck der Hoffenheimer zu erwehren. In der 64. Minute zeichnete sich Thorsten Hodel aus, der einen Kopfball von Szarka aus kurzer Distanz parierte. Ein direkter Freistoß von Alessandro Abruscia (75.) aus 25 Metern sorgte für die längst überfällige Führung der Heimelf. Ein Aufbäumen des Aufsteigers blieb aus, der noch das 0:2 durch Lucas Röser (83.) kassierte, als dieser einen Freistoß unhaltbar abfälschte.

"Mit einer solchen Leistung haben wir auch am Donnerstag gegen Zeiskam Probleme", sagte Rubeck zum Schluss.

Zum Thema:

Auf einen BlickFC Homburg: Yalcin - Beisel, Gaebler, Noll, Baier - Hajri (46. Radojewski), Kilian - Bellanave (46. Lutz), Reinhardt, Pinna - Gerlinger (74. Lacagnina) - Tore: 1:0 (20.) Eigentor Beisel, 2:0 (63, Handelfmeter) FalahenGelbe Karten: Gaebler, Kilian, HajriSchiedsrichter: Kessel (Norheim)Zuschauer: 150. mh

 Der Niederauerbacher Patrick Lienhard, hier gegen den FCK II, vergab gestern gegen Hoffenheim II die Führung. Foto: cos/pma

Der Niederauerbacher Patrick Lienhard, hier gegen den FCK II, vergab gestern gegen Hoffenheim II die Führung. Foto: cos/pma

Foto: cos/pma

Zum Thema:

Auf einen BlickSVN Zweibrücken: Hodel - Helfrich, Mimbala, Backmann, Meisenheimer - Kadrija, Gotthardt (67. Nonnenmann), Telch, Linn (53. Dufuor) - Lienhard, Parra (60. Carlier). Tore: 1:0 Abruscia (75.), 2:0 Röser (83.).Schiedsrichter: Marcel Beck (Künzelsau). Zuschauer: 181. wauc

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