Sport-Kolumne Eher Panik als Vorfreude
Normalerweise fiebern Anhänger immer dem Ende der fußballfreien Zeit entgegen. Endlich wieder den eigenen Verein anfeuern, mitfiebern, fachsimpeln. So richtige Vorfreude darauf mag bei mir angesichts des ersten Zweitliga-Spieltags allerdings nicht aufkommen. Das mag daran liegen, dass mein Fanherz für den 1. FC Kaiserslautern schlägt. Dem abgeschlagenen Schlusslicht der 2. Bundesliga. So sind meine Nerven vielmehr zum Zerreißen gespannt.
Zumal die Auftaktpartie heute Abend bereits eine vorentscheidende im Hinblick auf den drohenden Absturz des Traditionsvereins in die Bedeutungslosigkeit des deutschen Fußballs sein könnte. Gleich müssen die Lautrer zum direkten Konkurrenten SV Darmstadt 98. Der mit sieben Punkten mehr auf dem Konto zwei Plätze vor dem FCK auf Relegationsrang 16 liegt. Bei einer Niederlage wäre demnach selbst dieser bereits auf unerreichbar groß erscheinende zehn Zähler weg. Bei einem Sieg könnten die Roten Teufel allerdings auf vier Punkte an die Lilien heranrücken. Ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Trotz der prekären Situation versprüht FCK-Trainer Jeff Strasser Optimismus und vertraut auf einen guten Start seines Teams ins neue Jahr. Trotz der recht langen Verletztenliste. Die Hoffnungen ruhen dabei unter anderem auf den beiden Winterneuzugängen Ruben Jenssen und Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Doch sie allein können das Ruder nicht rumreißen. Auch die restliche Mannschaft muss sich im Vergleich zur Hinrunde steigern, will sie noch eine erfolgreiche Aufholjagd starten.
Die verströmte Zuversicht der Lautrer ist in der jetzigen Lage sicher wichtig, um den schweren Kampf um den Ligaverbleib mit dem Glauben an sich selbst angehen zu können. Sie allein reicht aber nicht aus. Ein Sieg in dem ersten von 16 Endspielen wäre nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für die Moral der Mannschaft enorm wichtig. Zwar betont der Trainer, dass bei einer Niederlage genauso wenig alles schon vorbei sei, wie bei einem Sieg die Rettung sicher. Doch beim Blick auf die Tabelle kann es bei einer Pleite heute Abend mit der positiven Stimmung und der letzten Hoffnung auf den Ligaverbleib sehr schnell vorbei sein.
