Eishockey Die Hornissen wollen wieder zustechen

Zweibrücken · Es geht wieder los! Am Sonntag empfängt der EHC Zweibrücken den CfR Pforzheim zum Saisonauftakt in der Eishockey-Regionalliga Südwest. Mit fünf Neuzugängen auf dem Eis gibt es für die Hornets nur ein Ziel: die Meisterschaft. Auch wenn Trainer Ralf Wolf es ein wenig romantischer formuliert.

  Ralf Wolf (r), Trainer des EHC Zweibrücken, startet am Sonntag mit den Hornets in die neue Saison der Eishockey-Regionalliga. Der erste Gegner: Die Pforzheim Bisons, bei denen vier ehemalige Zweibrücker im Kader stehen.

Ralf Wolf (r), Trainer des EHC Zweibrücken, startet am Sonntag mit den Hornets in die neue Saison der Eishockey-Regionalliga. Der erste Gegner: Die Pforzheim Bisons, bei denen vier ehemalige Zweibrücker im Kader stehen.

Foto: Martin Wittenmeier

„Es ist diese besondere Luft in der Eishalle – da wird man schon ein bisschen emotional“, erinnert sich Ralf Wolf an jenen Moment, als er und seine Mannschaft am 3. September zum ersten Mal seit fast einem Jahr die Zweibrücker Ice-Arena wieder zum gemeinsamen Training betraten. Wobei Training womöglich der falsche Begriff ist: „Wir haben völlig ohne Zwang gespielt, uns ein wenig ausgetobt. Um den Spielwitz wieder zu finden“, erzählt der Trainer des Eishockey-Regionalligisten EHC Zweibrücken.

Die Lockerheit in den Einheiten wich allerdings rasch einem gewissen Ernst. Zwangsläufig. Denn schon rund vier Wochen später – an diesem Sonntag um 18 Uhr – empfangen die Hornets Aufsteiger 1.CfR Pforzheim zum ersten Spiel der neuen Saison. Trainer Wolf sieht seine Mannschaft gut gerüstet. „Trotz der Kürze der Zeit haben wir alle Trainingsinhalte abarbeiten können. Auch wenn aufgrund von Urlauben noch nicht jeder Spieler auf dem gleichen Stand ist. Teamtaktisch befinden wir uns immer noch in einem Prozess. Der wird auch unter der Runde noch weiter gehen und erst abgeschlossen sein, wenn die Playoff-Spiele beginnen.“

Um diese zu erreichen müssen die Hornets in der Saison, die diesmal als einfache und nicht als anderthalbfache Runde (zwei statt drei Spiele gegen jeden Gegner) ausgetragen wird, zwei der neun Teams hinter sich lassen. Die besten Acht nehmen an den Playoffs teil.

Die Ziele der Zweibrücker sind aber deutlich höher als „nur“ das Erreichen der K.o.-Runde: „Wenn wir die Saison mit einem Sieg beenden“, antwortet Wolf auf die Frage, mit welchem Abschneiden seiner Mannschaft er zufrieden wäre. Das wäre freilich – sofern die Hornets die Playoffs erreichen – gleichbedeutend mit der Meisterschaft. „Aber so wie ich es formuliert habe, klingt es doch romantischer“, sagt der EHCZ-Trainer und lacht. Ernster ergänzt er: „In den letzten beiden Spielzeiten haben wir uns mit einer Niederlage in eine lange Pause verabschiedet. Das ist kein schönes Gefühl.“ In der Saison 2019/20 waren die Hornets im Playoff-Halbfinale an den Eisbären Heilbronn gescheitert. Dass das Finale wegen Corona schon nicht mehr ausgetragen wurde, war für die Zweibrücker kein Trost. Und auch die vergangene Runde wurde kurz nach dem Auftakt schon wieder abgebrochen. Damals verabschiedeten sich die Hornets mit einer Niederlage gegen Hügelsheim.

Davon, dass das diesmal anders laufen wird, ist Wolf überzeugt. „Es war ein guter Transfer-Sommer“, stellt er mit Blick auf die Neuzugänge Matthew Genest-Schön (Stürmer, Eisbären Hamm), Eric Betzold (Stürmer, Eislöwen Dresden), Joshua Mikes (Stürmer, USA), Sascha Göth (Verteidiger/Mad Dogs Mannheim) und Leon Kremer (Verteidiger/Schönheider Wölfe) fest. Zwar haben den EHCZ mit Vladimir Zvonik, Tim Essig und Tim Brenner gleich drei Verteidiger verlassen. Einen Engpass in der Defensive befürchtet Wolf aber nicht. Denn bei Felix Stokowski, der beide Partien der letzten Saison verpasste, hat sich die berufliche Situation entspannt. Er wird wieder öfter zur Verfügung stehen. „Man hat gemerkt, wie sehr Felix’ Präsenz auf dem Eis gefehlt hat. Er ist im Grunde auch ein Neuzugang. Das heißt, drei Verteidiger sind gegangen und drei sind gekommen“, freut sich Wolf. Er verspricht: „Wir sind stark aufgestellt, müssen es aber auch zusammen als Mannschaft aufs Eis bringen.“

In den Vorbereitungsspielen machte insbesondere die Offensiv-Abteilung der Zweibrücker schon einen schlagkräftigen Eindruck. Gegen den Hockey-Club Metz gewannen die Hornets mit 9:7, gegen den Liga-Rivalen Eisbären Eppelheim siegte der EHCZ mit 7:4. Schön sei es gewesen, wieder vor Zuschauern zu spielen, sagt Wolf. „Die Gesichter, die Emotionen, die Freude auf den Rängen zu sehen – da merkt man, was gefehlt hat.“

Wolf weiß aber auch, dass die Partie gegen Pforzheim „das erste ernst zu nehmende Spiel ist. Das ist mit den Tests nicht zu vergleichen.“ Der EHCZ sei gegen die „Bisons“ der Favorit. „Aber ich bin schon gespannt, was der Pforzheimer Trainer John Kraiss sich ausgedacht hat. Ich bin mir sicher: Wir werden die passenden Antworten finden.“ Gegen Pforzheim kommt es auch zum Wiedersehen mit dem ehemaligen Zweibrücker Tim Brenner, der sich den Bisons vor dieser Runde angeschlossen hat. Bereits vor der letzten Saison waren Sebastian und Marco Trenholm sowie Andreas Druzhin vom EHCZ zum CfR gewechselt.

Im Grunde ist es für Ralf Wolf aber zweitrangig, welcher Gegner seinen Hornets zum Auftakt gegenübersteht: „Endlich geht es los, endlich geht es um Punkte, Tore und Erfolge – darauf freuen wir uns.“ Und natürlich auch auf diese ganz besondere Luft und die Emotionen, die am Sonntag wieder die Zweibrücker Ice-Arena erfüllen werden.

Um den Einlass zum ersten Rundenspiel zu vereinfachen, bietet der EHCZ am Samstag (11 bis 13 Uhr) einen Tageskarten-Vorverkauf in der Ice-Arena an. Beim Erwerb einer Karte muss der 2G-Status nachgewiesen werden. Damit entfällt die Registrierung am Spieltag und die Inhaber des Tickets können die Eishalle über den Eingang der Dauerkartenbesitzer betreten. Im Rahmen des Vorverkaufs, können auch vorbestellte Dauerkarten abgeholt werden. Die Abendkasse wird nur geöffnet, wenn nach dem Vorverkauf noch Tageskarten verfügbar sind.

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