Eishockey-Regionalliga Die heiße Phase der Saison steht vor der Tür

Zweibrücken · Es ist angerichtet: Am Wochenende beginnen in der Eishockey-Regionalliga Südwest die Playoffs. Der EHC Zweibrücken empfängt im ersten Spiel der Viertelfinal-Serie am Sonntag die Mad Dogs aus Mannheim. Und zwar mit Christian Werth. Der Stürmer ist nach einer Monate langen Zwangspause wieder an Bord.

 Die Hornissen schwärmen aus: Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken empfängt am Sonntag in der ersten Playoff-Runde die Mad Dogs Mannheim in der Ice-Arena. Auch Stürmer Christian Werth (li.) ist nach einer Schultereckgelenk-Sprengung, die er sich im letzten Oktober zugezogen hat, wieder dabei.

Die Hornissen schwärmen aus: Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken empfängt am Sonntag in der ersten Playoff-Runde die Mad Dogs Mannheim in der Ice-Arena. Auch Stürmer Christian Werth (li.) ist nach einer Schultereckgelenk-Sprengung, die er sich im letzten Oktober zugezogen hat, wieder dabei.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Vielleicht ist es auch dem Papa von Christian Werth zu verdanken, dass sein Sohn wieder auf dem Eis steht. Und das gerade rechtzeitig, da nun in der Eishockey-Regionalliga Südwest die heißeste Phase der Saison vor der Tür steht. An diesem Wochenende beginnen die Playoffs. Acht Teams kämpfen um den Titel. Eines davon ist der EHC Zweibrücken, der die Hauptrunde auf Rang zwei abgeschlossen hat und am Sonntag um 18.30 Uhr den Siebten Mad Dogs Mannheim zum ersten Spiel der Serie „Best-of-three“ in der Ice-Arena empfängt.

„Mein Vater hat mich gebremst, hat mir immer gesagt, ich soll kein Risiko eingehen, nicht zu früh wieder aufs Eis zurückkehren“, erklärt Werth, der sich im vierten Saisonspiel seiner Hornets gegen Freiburg im Oktober eine Schultereckgelenk-Sprengung zugezogen hatte – und im Jahr 2021 kein Spiel mehr bestritt. Dabei hätte er gerne: „Ich habe die Heimspiele in Zweibrücken immer in der Arena verfolgt, bin auch privat zu mehreren Auswärtsspielen gefahren. Dann hat es ganz schön gekribbelt. Da will man mitspielen, nicht nur zuschauen“, erzählt der 33 Jahre alte Stürmer. Mehrmals sei er nahe daran gewesen, medizinische Bedenken über Bord zu werfen und früher als vorgesehen die Schlittschuhe zu schnüren – doch zum Glück legte Vater Werth stets sein Veto ein. „Das war auch gut so, ich denke, ich hätte es sonst bereut“, sagt der Offensivspieler, der das Verpassen eines Großteils der regulären Saison als „richtig bitter, fast schlimm“ bezeichnet.

Vier bis fünf Mal in der Woche arbeitete er in den letzten Monaten in der Reha. „Und da hatte ich Glück, dass ich Ärzte und Physios hatte, bei denen ich in den besten Händen war. Auch bei unserem Mannschaftsarzt“, berichtet Werth. So sei ihm auch von einer Operation abgeraten worden – und tatsächlich: die Verletzung heilte von alleine aus.

Seit Mitte Januar geht Werth für die Hornets nun wieder auf Torejagd. Und auch wenn er selbst sagt, dass „noch einige Prozentpunkte fehlen, bis ich wieder bei 100 bin“ – wie der Puck den Weg ins Gehäuse findet, hat er trotz seiner langen Auszeit nicht verlernt. Zwei Treffer und eine Vorlage stehen nach seinen ersten drei Einsätzen im neuen Jahr schon wieder zu Buche.

Vielleicht folgt das nächste Tor ja bereits am Sonntag im Spiel gegen Werths Ex-Club Mannheim, von dem er im Jahr 2018 zu den Hornets gewechselt war. Auf die leichte Schulter nehmen, will der Stürmer den Gegner nicht, auch wenn die Mad Dogs in der Hauptrunde nicht einmal halb so viele Zähler gesammelt haben wie der EHCZ. Und die Zweibrücker die beiden bisherigen Saison-Begegnungen mit 6:2 und 11:3 deutlich für sich entschieden haben. „Jede Mannschaft hat in den Playoffs grundsätzlich die Chance, Meister zu werden. Die Karten werden neu gemischt. Mannheim wird laufen, kämpfen und ackern. Und wir müssen genauso dagegen halten“, fordert Werth. Deshalb schiele weder er noch einer seiner Mitspieler auf die Ergebnisse der Konkurrenz und einen möglichen Halbfinal-Gegner. „So eine Einstellung kann dir das Genick brechen“, sagt der 33-Jährige.

Den Unterschied zwischen der regulären Saison und den Playoffs bringt Werth mit einem Satz auf den Punkt: „In der Hauptrunde geht‘s um Punkte – in den Playoffs um die Wurst“. Doch natürlich freue er sich auch auf das „Playoff-Feeling, auf die Atmosphäre in unserem Hexenkessel Ice-Arena“. In ihrem Heimspiel am Sonntag wollen die Hornets den Grundstein dafür legen, schon im zweiten Aufeinandertreffen am Samstag, 5. Februar (19.45 Uhr) in Mannheim alles klar machen zu können. Wobei auch letztere Partie für Werth ein halbes Heimspiel ist. Er wohnt fünf Minuten von der SAP-Arena entfernt, in deren Nebenhalle das zweite Spiel ausgetragen wird.

Bei allem Respekt vor dem Gegner – für Werth soll die Viertelfinal-Serie gegen die Mad Dogs nur der erste Schritt sein. „Unser Ziel ist die Meisterschaft. Ich denke, wir haben gerade in der ersten Hälfte der Saison (die Hornets gewannen alle Hinrundenspiele Anm. d. Red.) gezeigt, dass das nicht unmöglich ist.“

Und sollte der EHC Zweibrücken tatsächlich im Finale um den Titel spielen, wird Papa Werth ganz sicher nichts dagegen haben, dass sein Sohn dann auf dem Eis steht – und wieder auf Torejagd geht.

Der EHC Zweibrücken 1b hat am letzten Wochenende das Kellerduell in der Landesliga Baden-Württemberg gegen den 1. CfR Pforzheim 1b mit 1:3 verloren. Die Zweibrücker sind nun Tabellenschlusslicht und spielen am Sonntag um 18 Uhr beim Sechsten EC Eppelheim 1b.

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