EHC Zweibrücken Zum Jahreswechsel Ligaspitze?

Zweibrücken · Der EHC Zweibrücken empfängt in der Eishockey-Regionalliga am Sonntag die Eisbären Eppelheim. Das erste Spiel war eine klare Sache für die Hornets.

 Marc Lingenfelser (2.v.l.) und seine Hornets empfangen am Sonntagabend die Eisbären Eppelheim. Lingenfelser kennt den Gegner – und warnt vor ihm.

Marc Lingenfelser (2.v.l.) und seine Hornets empfangen am Sonntagabend die Eisbären Eppelheim. Lingenfelser kennt den Gegner – und warnt vor ihm.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Die Hornets befinden sich im Anflug auf die kurze Winterpause in der Eishockey-Regionalliga. Und würden in der Tabelle zum Jahreswechsel nur zu gerne von der Pole-Position grüßen. „Man weiß nicht, wie die anderen Vereine sich für das neue Jahr verstärken. Für uns wäre es schon wichtig, ganz oben zu überwintern und mit einem positiven Gefühl in die Pause zu gehen“, sagt Marc Lingenfelser, Stürmer des EHC Zweibrücken. Drei Gegner haben er und seine Mitspieler auf der Zielgeraden vor dem Jahreswechsel noch vor der Brust. Der erste sind die Eisbären Eppelheim, die am Sonntag um 19 Uhr in die Ice-Arena kommen. Auf dem Papier keine unlösbare Aufgabe für die Hornets. Die Nordbaden stehen in der unteren Tabellenhälfte auf Rang sechs und stellen die zweitschwächste Defensive der Liga. Im Schnitt klingelt es pro Spiel fast fünf Mal im Kasten der Eisbären. Ein gefundenes Fressen für die Offensiv-Maschinerie der Hornets, die den ersten Saisonvergleich im Oktober mit 8:2 gewonnen haben? Nein, sagt Lingenfelser – und klingt dabei nicht, als würde er lediglich die gängige Sportfloskel bemühen, wonach kein Gegner auf die leichte Schulter genommen werden dürfe. „Eppelheim war damals zu Beginn besser als wir, schneller, spritziger. Wir konnten froh sein, dass wir im zweiten Drittel eine ganz starke Phase hatten und der Drops dann schnell gelutscht war“, erinnert sich der 33-Jährige. Er ergänzt: „Wenn wir aufs Eis gehen und denken: Das erste Spiel haben wir 8:2 gewonnen, dann schlagen wir sie heute mal mit 12:1 – dann wird das nichts.“

Lingenfelser muss es am besten wissen – zumindest kennt den kommenden Gegner keiner seiner Mitspieler länger als er. Im Alter von drei Jahren machte er in Eppelheim seine ersten Gehversuche auf dem Eis. Mit vier Jahren begann er dort mit dem Eishockey. Weil der 1983 gegründete Verein damals noch keine klassische Nachwuchsarbeit leistete, landete Lingenfelser zwar schon bald über die Zwischenstation Viernheim beim Mannheimer ERC, wo er zusammen mit Maximilian Dörr die Jugendmannschaften durchlief. Doch als der MERC 2009 mit Eppelheim eine Spielgemeinschaft unter dem Namen Rhein-Neckar-Stars (bis 2013) bildete, war Lingenfelser gewissermaßen wieder bei seinen Anfängen angelangt. Für die Rhein-Neckar Stars erzielt er über drei Saisons in 32 Spielen 43 Scorerpunkte, bevor es ihn 2011 zu den Darmstadt Dukes zog. Nach einem kurzen Intermezzo bei den Mad Dogs Mannheim schloss er sich 2014 schließlich den Hornets an.

Dort hat er bei den Zuschauern nicht erst seit seinem Kunststück im Penaltyschießen gegen die Stuttgarter Rebels einen Stein im Brett. Mit einem Schuss durch die eigenen Beine brachte der Stürmer den Puck im Tor der Rebels unter – der EHCZ gewann das Heimspiel vor zwei Wochen mit 6:5. „Zum Glück ist es gut gegangen, wenn der nicht rein geht bin ich der Vollidiot und vom Trainer gibt es richtig was auf den Deckel“, sagt Lingenfelser und muss schmunzeln. Im Training habe er den Schuss bereits einige Male geprobt. „Und nachdem in der ersten Penalty-Runde keiner getroffen hat, hab ich mir gedacht: Probier’s doch mal auf die Schiene, da rechnet ja keiner mit.“

Die zähe Partie gegen die Rebels war aber auch Sinnbild dafür, dass sich die Zweibrücker in dieser Runde zu Hause ein wenig schwerer tun als in der Fremde. „So richtig erklären kann ich das auch nicht. Aber auswärts spielen wir im Moment lockerer auf. Zu Hause setzen wir uns mehr unter Druck, verkomplizieren die Dinge und versuchen, den Puck ins Tor zu tragen. Wir sollten einfach mal abziehen und auf den Abpraller hoffen“, fordert „Linge“, der in dieser Saison fünf Tore und sieben Vorlagen auf dem Konto hat. „Ich will nicht meckern“, sagt der 33-Jährige über seine Ausbeute, „solange wir die Spiele gewinnen, ist es ja egal, wer die Tore schießt.“

Auch wenn Lingenfelser vor Eppelheim warnt, sein Ziel für die Heimspiele an diesem Sonntag gegen die Eisbären sowie eine Woche später gegen Schlusslicht Mad Dogs Mannheim, formuliert er klar. „Sechs Punkte – wir wollen die Saison als Erster beenden. Dann muss das unser Anspruch sein.“ Zwei Zähler beträgt der Rückstand der Hornets auf Spitzenreiter Ravensburg. Der EHCZ, der das Jahr am 22. Dezember mit einem Auswärtsspiel beim amtierenden Meister SC Bietigheim-Bissingen beschließt, hat aber zwei Partien weniger bestritten. „Das Training am Dienstag war gut, wir haben ein bisschen rumexperimentiert. Und die Stimmung im Team stimmt auch. Aber wenn wir an Weihnachten ganz oben stehen wollen, muss in die Köpfe rein, dass wir gegen den Letzten genauso auftreten wie gegen den Ersten“, fordert Lingenfelser. Auch – oder vielleicht gerade dann – wenn man das erste Aufeinandertreffen mit 8:2 für sich entschieden hat.

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