Dritten Titel in Serie vor Augen

Zweibrücken. In der Crosssaison kommt Radrennfahrer Felix Drumm immer besser ins Rollen. Die Generalprobe vor der deutsche U23-Meisterschaft an diesem Samstag ist mit dem Sieg im Eliterennen von Queidersbach gelungen. Voller Selbstbewusstsein geht der Titelverteidiger, der 2014 und 2015 das Siegertrikot überstreifen durfte, daher auch das Rennen am Samstag im sächsischen Vechta an. Über die Ziele bei der DM sowie der anstehenden WM Ende Januar sowie seine sportliche Zukunft sprach der 21-jährige Mörsbacher mit Merkur -Redakteurin Svenja Hofer.

 Den dritten Titel in Folge bei der U23-Cross-DM hat der Mörsbacher Felix Drumm im Blick. Am Samstag macht er sich dazu in Vechta auf die Strecke. Foto: Michael Deines

Den dritten Titel in Folge bei der U23-Cross-DM hat der Mörsbacher Felix Drumm im Blick. Am Samstag macht er sich dazu in Vechta auf die Strecke. Foto: Michael Deines

Foto: Michael Deines

Herr Drumm, wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der bisherigen Crosssaison?

Felix Drumm: Ich bin relativ zufrieden. Es ist international schwer, vorne mitzufahren. Gerade bei der Elite. Die Belgier, die in den Rennen , bei denen ich an den Start ging, häufig dabei waren, sind einfach stärker. Aber bei den Rennen in Luxemburg gab es ein paar Siege, zuletzt den einen in Deutschland.

Mit dem Erfolg beim Eliterennen in Queidersbach am vergangenen Wochenende ist die DM-Generalprobe geglückt.

Drumm: Ja, auf jeden Fall (lacht).

Bei der EM im November haben Sie Ihr Ziel, einen Top15-Platz, knapp verpasst. Planen Sie die Saison mit Ihren Trainern eher auf die Höhepunkte U23-DM und WM im Januar hin?

Drumm: Ja, eigentlich schon so ziemlich. Anfang Dezember waren wir noch in einem zehntägigen Trainingslager. Wenn ich im November bereits bei 100 Prozent gewesen wäre, könnte ich das nicht bis Ende Januar durchhalten. Jetzt komme ich langsam in Topform. Klar war bei der EM die Top15 das Ziel, aber es war im Vergleich zu vergangenen Jahren schwerer, international unter die Besten zu fahren. Daher war das schon okay.

Wie lautet Ihr Ziel am Wochenende bei der U23-DM, zu der Sie als Titelverteidiger fahren?

Drumm: Die Titelverteidigung ist auch dieses Mal das klare Ziel (bereits im vergangenen Jahr gelang Felix Drumm die Verteidigung seines ersten Titels von 2014, Anm. d. Red.). Allerdings ist der Kurs schneller als in den zurückliegenden Jahren. Mit eineinhalb oder zwei Minuten Vorsprung, wie die letzten beiden Male, zu gewinnen, wird daher nicht unbedingt wieder möglich sein. Daher könnte das Rennen bis zum Schluss offenbleiben. Liegt man nur ein paar Sekunden vorne, kann dieser Vorsprung bei einem Sturz schnell weg sein.

Wie groß ist die Konkurrenz in der Altersklasse U23 in Deutschland?

Drumm: Wir fahren ja zusammen die Weltcups. Es sind schon einige starke Fahrer im Feld der U23 dabei. Aber ich denke, dass ich sie alle im Griff habe (lacht).

Wie groß ist der Sprung von der U23 zur Elite?

Drumm: Die drei besten deutschen Fahrer sind alle Profis in Belgien, wo die Cross-Rennen einen ganz anderen Stellenwert haben. Sie sind schon stark. Aber in Deutschland insgesamt ist der Sprung von der U23 zur Elite nicht ganz so groß. Das zeigt auch die Tatsache, dass ich das Elite-Rennen in Queidersbach bereits zum dritten Mal gewonnen habe. International ist die Lücke größer, da ist es schwerer, den Anschluss zu finden und vorne mitzufahren.

Wann steht für Sie im Cross der Wechsel in die Elite-Klasse an?

Drumm: Im Sommer auf der Straße darf ich noch bei der U23 fahren. Die nächste Crosssaison wird dann meine erste bei der Elite. In dem stehen dann die DM in Queidersbach und die WM vor der Haustür in Luxemburg statt. Daher plane ich, dann auch mehr Rennen im Deutschland-Cup zu fahren.

Welches Ziel setzen Sie sich für die Cross-Weltmeisterschaft Ende Januar im belgischen Heusden-Zolder?

Drumm: Erst einmal konzentriere ich mich jetzt auf die DM, dann stehen noch zwei Weltcup-Rennen an, bevor ich mich auf die WM fokussiere. Aber klar ist, dass es schwerer ist, als noch in der U19 unter die besten 15 Fahrer zu kommen. So wird es auch hier schwer, unter die Top15 zu fahren. Es ist sicher nicht unmöglich, aber realistischer ist ein Platz unter den besten 20.

Wie sieht der Plan nach der WM aus?

Drumm: Danach habe ich erst einmal zwei Wochen Pause. Ich werde aber ein bisschen zuhause trainieren. Dann geht's für zwei bis drei Wochen ins Trainingslager nach Mallorca, bevor schon wieder die ersten Rennen auf der Straße anstehen.

Planen Sie auch künftig, im Sommer die Straßenrennen und im Winter Cross zu fahren - oder steht eine Spezialisierung an?

Drumm: Ja klar, ich plane weiterhin beides. Den Winter ohne die Grundlagen von der Straße zu fahren, wäre nicht möglich. Da wir bei Lotto Kuota mit 16, 17 Fahrern ein recht großes Team haben ist es relativ locker, sodass ich beides parallel schaffe.

Wie sehen Ihre Ziele insgesamt für das Jahr 2016 beziehungsweise die kommende Saison aus?

Drumm: Wir haben im Sommer wieder sehr starke Fahrer im Team, die einen vorderen Platz bei der Deutschen Meisterschaft anstreben. Mein Ziel ist es, als Helfer für die anderen da zu sein und dann zu sehen, für was es persönlich reicht. Bis zur ersten Elite-Crosssaison ist es noch ein bisschen hin. Aber da die Deutsche Meisterschaft in Queidersbach stattfindet, wo ich ab und an auch trainiere, wo die Strecke mir liegt, will ich schon gerne den Sprung unter die Top3 schaffen. In der Elite wird das aber schwieriger. Da der Deutschland-Cup als Kriterium für die WM-Teilnahme in Luxemburg gilt, plane ich dort, mehr zu fahren, um dann auch bei der WM vor der Haustür dabei zu sein.

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