„Dritte Liga war einfach genial“

Zweibrücken. Die Handballer der VTZ-Saarpfalz müssen nach dem Abstieg aus der Dritten Liga in der kommenden Saison wieder in der RPS-Oberliga antreten.

 Private Gründe haben den Wechsel von Thorsten Bas nach Niederwürzbach beeinflusst. Foto: cos/pma

Private Gründe haben den Wechsel von Thorsten Bas nach Niederwürzbach beeinflusst. Foto: cos/pma

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Die Mannschaft von Trainer Mirko Schwarz muss dabei auf Torhüter Stefan Dreßler und Rechtsaußen Thorsten Bas verzichten, die beide zu ihrem Heimatverein, TV Niederwürzbach, in die Verbandsliga zurückkehren. Merkur-Mitarbeiter Kathrin Dauenhauer unterhielt sich mit den beiden Spielern.

Warum spielen Sie im nächsten Jahr nicht mehr im VTZ-Trikot?

Stefan Dreßler: Das hat mit dem Wollen wenig zu tun. Mein Beweggrund ist ganz klar der Zeitfaktor. Zusätzlich zu meinem Studium arbeite ich seit zwei Jahren bei der Firma Festo in Rohrbach im Schichtdienst. Neben dem Beruf war es immer schwierig, die Trainingszeiten einzuhalten. Zudem haben die zeitaufwändigen Handballspiele in der Dritten Liga am Wochenende nur wenig Zeit fürs Studium gelassen. Es ist ein großer Unterschied, ob ich künftig in Kirkel oder in Friedberg spiele.

Ist das eher eine Entscheidung gegen den Zeitaufwand in der Dritten Liga?

Dreßler: Das hat damit nichts zu tun. Die Oberliga ist zwar nicht so zeitintensiv, aber unser VTZ-Trainer Mirko Schwarz will in der kommenden Saison vier Mal in der Woche trainieren. Außerdem bin ich in Niederwürzbach in zwei Minuten im Training.

Welches sind weitere Beweggründe für den Wechsel?

Thorsten Bas: Meine Gründe sind rein privater Natur. Mein Hauptaugenmerk liegt auf meiner anstehenden Hochzeit. Außerdem sind wir auf der Suche nach einem Haus und dazu benötige ich mehr Zeit.

Dreßler: Bei mir ist das nur der Faktor Zeit. Ich will mich nach den alltäglichen Dingen, wie nach der Uni, einfach mal auf der Couch ausruhen und mehr Zeit für die Freundin haben.

Und Ihr wolltet unbedingt wieder zu Eurem Heimatverein?

Dreßler: Für mich war die Entscheidung einfach. Entweder ich gehe zurück zu meinem Heimatverein, oder ich höre auf, Handball zu spielen. Wobei das so leicht auch nicht ist. Aber wenn ich zu einem anderen Verein gewechselt wäre, dann kommt wieder Druck auf. Es geht um Geld und alles, was dazugehört.

Thorsten Bas: Das sehe ich genauso. Es waren auch nie andere Vereine im Gespräch.

Wie sieht Ihre Erfahrung nach der Dritt-Liga-Saison aus?

Dreßler: Für mich persönlich war der Höhepunkt der Aufstieg. Die Dritte Liga war sportlich ein grandioses Jahr.

Wie haben Sie den Aufstieg empfunden?

Dreßler: Wir haben drei Jahre RPS-Oberliga gespielt und drei Jahre auf den Aufstieg hingearbeitet. Da hat immer das Quäntchen Glück gefehlt oder die nötige Konstanz. Im letzten Jahr hat es dann funktioniert, und es war ein tolles Gefühl. Das war einfach genial in der Dritten Liga. Selbst wenn wir viele Spiele verloren haben, war die Stimmung innerhalb der Mannschaft immer gut. Wir hatten ein gutes Gefüge.

Welche nachhaltigen Eindrücke habt Ihr in der Dritten Liga gesammelt?

Bas: Eine der nachhaltigsten Erinnerungen bleibt das Spiel in Coburg vor 2400 Leuten. Dabei herrschte in der Halle eine ähnliche Stimmung, wie du sie bei einem Bundesligaspiel am Fernseher erlebst. Den lustigsten Moment hat das Spiel gegen Konstanz zu Hause geliefert, als wir eine Zwei-Minuten-Strafe bekamen, weil ein Pressefotograf an unserer Bank vorbeilief. Das Schlimmste war der Abstieg. Eigentlich hatte die Mannschaft die nötige Klasse, um die Liga zu halten.

Dreßler: Es gibt nicht den besten Moment, sondern ich habe viele Eindrücke gesammelt. Dazu zählt zweifellos das Spiel in Coburg sowie das verpfiffene Spiel in der Westpfalzhalle gegen Konstanz oder der Punktgewinn am Bodensee. Nicht so gerne denke ich an das Spiel in Herrenberg zurück. Da sind wir so abgeschossen worden. Das war peinlich. Wir müssen zugeben, dass wir den Start in die neue Liga komplett verschlafen haben. Da gelten auch keine Ausreden. Außerdem hatte uns der Verlust von Kapitän Johannes Leffer vor der Saison zum TVN stark getroffen.

Wie sehen Sie den Unterschied in der Verbandsliga beim TVN?

Dreßler: Man kann Dritte Liga und Verbandsliga nicht vergleichen. Auf der einen Seite gibt es einen krassen Bruch aber auf der anderen spielen auch beim TVN Leute, die auf höherem Niveau gespielt haben.

Bas: Das muss einem ganz klar bewusst sein, wenn man drei Klassen tiefer wechselt. In der Dritten Liga ist alles sehr leistungsorientiert. Beim TVN fällt schon ein gewisser Leistungsdruck weg. Mit der Mannschaft, in der ich im nächsten Jahr spiele, will ich in die Saarlandliga aufsteigen.

Was sind Eure sportlichen Ziele beim TVN?

Dreßler: Der Aufstieg hat absolute Priorität, sofern die Mannschaft so zusammenspielt, wie sie bisher vorgesehen ist.

Bas: Dass ich meinen Platz in der Mannschaft finde und mit dem Aufstieg in Niederwürzbach noch einmal eine Handball-Hochburg aufbauen kann.

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