WSF Zweibrücken Titel, Traumzeit – und eine Enttäuschung

Freiburg · Drei Schwimmer der WSF Zweibrücken haben bei den deutschen Masters-Meisterschaften zahlreiche Medaillen gewonnen und einen neuen deutschen Rekord aufgestellt. Ein besonderer Titel blieb ihnen aber verwehrt.

  Dieses Quartett – Neil Pallmann, Lucien Haßdenteufel, Sebastian Lotze und Frank Schmidt – hatte 2010 bei der deutschen Meisterschaft die Bronzemedaille über die 4x50 Meter Lagen gewonnen. Am letzten Wochenende blieb ihnen ein erneuter Triumph über diese Distanz verwehrt. Die Staffel um die WSF-Schwimmer Pallmann, Lotze und Schmidt wurde disqualifiziert . . .

Dieses Quartett – Neil Pallmann, Lucien Haßdenteufel, Sebastian Lotze und Frank Schmidt – hatte 2010 bei der deutschen Meisterschaft die Bronzemedaille über die 4x50 Meter Lagen gewonnen. Am letzten Wochenende blieb ihnen ein erneuter Triumph über diese Distanz verwehrt. Die Staffel um die WSF-Schwimmer Pallmann, Lotze und Schmidt wurde disqualifiziert . . .

Foto: WSF Zweibrücken

Es war ein Wellenbad der Gefühle, durch das drei Athleten der Wassersportfreunde (WSF) Zweibrücken bei den deutschen Masters-Meisterschaften am Wochenende in Freiburg geschwommen sind. Zahlreiche Medaillen, sogar ein neuer deutscher Rekord – doch auch eine große Enttäuschung – standen nach den Seniorenmeisterschaften, bei denen über 900 Teilnehmer aus 234 Vereinen ins Becken gestiegen waren, zu Buche. Die wichtigste Erkenntnis von Neil Pallmann, Frank Schmidt und Sebastian Lotze aber lautete: Wir haben es noch drauf!

Gleich zum Auftakt gewann Schmidt die Goldmedaille über die 100 Meter Lagen. In 0:59,63 Sekunden schlug er klar vor Harald Maier von der SSG Reutlingen/Tübingen an. Und auch in seinem zweiten Einzelrennen über die 100 Meter Brust sicherte sich der ehemalige deutsche Kurzbahnmeister (200 Meter Brust) und mehrfache Polizei-Europameister Edelmetall. In 1:05,77 Minuten gewann er Bronze.

Rückenspezialist Pallmann sicherte in seiner Paradedisziplin über die 50 Meter ebenfalls Bronze und verpasste Platz zwei dabei  nur um eine Hundertstelsekunde. Silber gewann er anschließend aber doch noch – über die 100 Meter Rücken schlug der ehemalige deutsche Hochschulmeister als Zweiter an.

Hauchdünn verpasste dagegen der jüngste WSF-Schwimmer, Sebastian Lotze, die Medaillen. In 27,53 Sekunden schwamm er als Vierter um elf Hundertstel am Podest vorbei.

Am dramatischsten aus Zweibrücker Sicht verliefen die Staffelwettbewerbe. Hier lagen überschwängliche Freude und bittere Enttäuschung ganz eng beieinander.

Am Samstag traten Pallmann und Schmidt zusammen mit Manuel Schwarz aus Dudweiler und Lucien Haßdenteufel vom ATSV Saarbrücken über die 4x50 Meter Freistil in der Altersklasse ab 120 Jahre (Addition des Alters der Teilnehmer) an. Und das Quartett bot ein herausragendes Rennen. Nachdem Schwarz und Haßdenteufel die Staffel zur Halbzeit in Führung gebracht hatten, sicherten Pallmann und Schmidt den Sieg in 1:33,97 Minuten vor dem SV Augsburg. Doch nicht nur das – sie pulverisierten den alten deutschen Rekord dabei um fast drei Sekunden.

Die Euphorie hätte also vor der 4x50 Meter Lagenstaffel am Sonntag kaum größer sein können. Dort traten die drei WSF-Schwimmer und Haßdenteufel in der gleichen Aufstellung an wie im Jahr 2010, als das Quartett bei den deutschen Meisterschaften Bronze holte. Diesmal wollten die Schwimmer Gold aus dem Becken ziehen. Doch schon vor dem Start war laut Schmidt klar, dass man „Risiko gehen“ müsse. Denn Vorjahressieger Augsburg hatte über die zwei Tage bei den Masters-Meisterschaften starke Leistungen gezeigt.

  . . . dafür gewannen Pallmann, Schmidt und Haßdenteufel zusammen mit Manuel Schwarz aus Dudweiler (links) Gold über die 4x50 Meter Freistil. Und zwar in neuer deutscher Rekordzeit.

. . . dafür gewannen Pallmann, Schmidt und Haßdenteufel zusammen mit Manuel Schwarz aus Dudweiler (links) Gold über die 4x50 Meter Freistil. Und zwar in neuer deutscher Rekordzeit.

Foto: WSF Zweibrücken

Vom Start entwickelte sich ein heißer Zweikampf. Rückenschwimmer Pallmann und Schmidt über die Brustdistanz brachten ihr Team zur Halbzeit in Führung. Haßdenteufel und Lotze hielten diese – und schlugen zwei Zehntelsekunden vor Augsburg an. Doch dann der Schock: Ausgerechnet Routinier Schmidt war beim Staffelwechsel zu schnell gewesen: Die Folge: Disqualifikation. „Ein bisschen Risiko zu viel“, haderte Schmidt, „aber wir mussten alles versuchen“. So blieb der Titel in neuer Rekordzeit beim SV Augsburg. Die zahlreichen Medaillen und der deutsche Rekord trösteten die WSF-Schwimmer aber genauso wie das Wiedersehen mit dem ehemaligen Verbandstrainer Peter Fischer, der extra wegen seiner alten Schüler nach Freiburg gereist war: „Um zu prüfen, dass nicht untergegangen ist, was die Jungs bei mir gelernt haben.“

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