„Diese Option sofort ergriffen“

Zweibrücken · Seit Dezember hat das LAZ Zweibrücken einen neuen hauptamtlichen Trainer: Der ehemalige Stabhochspringer des Vereins übernimmt die Stelle vom scheidenden Todd Henson.

 Vor allem die Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken um Daniel Clemens profitieren von der Arbeit des neuen Trainers Alexander Gakstädter. Foto: Wolfgang Birkenstock/pma

Vor allem die Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken um Daniel Clemens profitieren von der Arbeit des neuen Trainers Alexander Gakstädter. Foto: Wolfgang Birkenstock/pma

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Ein nicht ganz neues Gesicht hat das LAZ Zweibrücken verpflichtet. Seit dem 1. Dezember ist Alexander Gakstädter, ehemaliger Stabhochspringer des Vereins, als hauptamtlicher Trainer am Bundesstützpunkt tätig. "Ein neuer Trainer, aber keine neue Stelle", erklärt gestern in einem Pressegespräch der sportliche Leiter des LAZ, Alexander Vieweg. Denn der 29-Jährige, der in Zweibrücken aufgewachsen ist und 2003 an der U18-Weltmeisterschaft in Kanada mitsprang, übernimmt die Position von Todd Henson, der etwas überraschend wieder in seine Heimat nach Florida (USA) zurückgekehrt ist. "Wir haben uns lange Zeit gelassen mit dem Prozedere, um eine optimale Lösung zu finden. Wir freuen uns, dass nun ein Trainer zu uns kommt, der die Strukturen in Zweibrücken kennt und die sportlichen Erfahrungen mitbringt", sagt Vieweg.

Gakstädter, der absolut nicht mit der Anfrage gerechnet hatte, hat "diese Option, die sich hier ergeben hat, sofort ergriffen". So rücke sein Studium - Geografie und Sport auf gymnasiales Lehramt - in Marburg nun erst einmal in den Hintergrund. "Es läuft ja nicht weg", sagt Gakstädter, der vor vier Jahren fortging, mit einem Grinsen. In seiner langfristige Planung habe eine solche Stelle zwar keine Rolle gespielt, aber die reizvolle Möglichkeit, die sich nun plötzlich ergeben hat, sei "ein Stoß ins Trainerfeld". "Gerade gemeinsam mit Andrei zu arbeiten und mich noch mal weiterzubilden, ist ideal." Obwohl er zugibt, sich nach vier Jahren Abstinenz von Zweibrücken schon wieder daran gewöhnen müsse, hier zu leben.

Für Andrei Tivontchik, der die Zweibrücker Topathleten wie Raphael Holzdeppe und die auf einem knappen Niveau dahinter wie Daniel Clemens und Anna Felzmann trainiert ist es "eine Erleichterung", dass Alexander Gakstädter als Bindeglied zum Top-Nachwuchs sowie als sein Co-Trainer einsteigt. "Es hilft enorm weiter, den immer größer werdenden Trainings- und Wettkampfaufwand zu stemmen", erklärt Vieweg. Das Training und die Betreuung bei Wettkämpfen werde dadurch optimiert, fügt Tivontchik an, der nicht alle Athleten parallel zu allen Meetings begleiten kann.

Der Vertrag für die von Bund und Land geschaffene Stelle zwischen dem LAZ, das für eine solche nicht allein aufkommen könnte, und Gakstädter läuft bis zum Zyklusende 2016. Doch auch danach erhofft sich Vieweg, den 29-Jährigen halten zu können. Es werde im Herbst wieder Gespräche mit dem Deutschen Leichtathletikverband (DLV) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), die mit eingebunden sind, geben. "Das DLV ist auf der Suche nach qualifizierten Trainern, um den guten Nachwuchs betreuen zu können. Daher bin ich zuversichtlich, dass das hier am Stützpunkt klappt." Geplant sei auf alle Fälle eine längerfristige Zusammenarbeit. "Gerade für den jetzigen Nachwuchs, unsere zukünftigen Spitzenathleten ist das enorm wichtig", macht Alexander Vieweg deutlich. Der LAZ-Vorsitzende und Trainer Bernhard Brenner wird somit künftig vor allem die Nachwuchs-Generierung und die Betreuung der Springer bis zum Alter von etwa zwölf Jahren übernehmen. "Wir haben so viele verschiedene Levels bei den Athleten, die unsere Trainer bedienen müssen", erklärt Vieweg. Mit der Verpflichtung Alexander Gakstädters werde diese Aufgabe einiges einfacher.

Während die Athleten des LAZ Zweibrücken voll in die Wintervorbereitung eingestiegen sind, stecken die Verantwortlichen des Leichtathletikvereins mitten in der Vorbereitung zum 4. Hallenstürmer-Cup. Dieser wird bereits am 30. und 31. Januar ausgetragen. Wie nach dem Umzug in die eigene Trainingsstätte bei der vergangenen Auflage findet das Event auch 2016 in der Dieter-Kruber-Halle am Westpfalzstadion statt. Samstags greift der Nachwuchs zum Stab, sonntags setzt die Elite zu Höhenflügen an. Ab 14 Uhr zunächst die Frauen, ab 16.30 Uhr beginnt das Warm-up der Männer. Mögliche Starter verrät der sportliche Leiter des LAZ noch nicht: "Nur so viel: Wir haben aus den vergangenen Meetings gelernt und lassen lediglich acht bis zehn Springer pro Feld zu", erklärt Alexander Vieweg. Die E-Mail-Postfächer quillten derzeit über vor Anfragen. "Ein deutliches Zeichen dafür, dass es den Athleten in der Vergangenheit Spaß gemacht hat und sie gerne zu uns kommen." Nicht einladen darf das LAZ dieses Mal Athleten aus Russland, deren Verband nach Dopingskandalen suspendiert worden war. Somit fehlt Vorjahressiegerin Alena Lutkovskaya (4,54m). "Das ist wirklich schade", sagt Vieweg, der auch im vollgepackten Olympiajahr wieder ein interessantes Starterfeld um die Zweibrücker Top-Athleten herum erwartet, die die Meeting-Rekorde von Lisa Ryzih (4,61m) und Malte Mohr (5,81m) angreifen.

Der Kartenvorverkauf für den Hallenstürmer-Cup beginnt Anfang Januar. Tickets kosten fünf Euro, drei Euro ermäßigt. Ebenso gibt es eine Tageskasse.

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