„Die Erwartungshaltung ist gestiegen“

Rieschweiler. Eine durchwachsene Runde hat Fußball-Verbandsligist SG Rieschweiler bislang durchlaufen. Nach der starken vorangegangenen Saison mit Platz fünf sind die Erwartungen im Umfeld der dicken Eiche gewachsen. Doch eine nicht enden wollende Verletzungsmisere verhinderte zur Winterpause einen besseren als den neunten Rang. SGR-Trainer Björn Hüther blickte im Gespräch mit Merkur -Redakteurin Svenja Hofer auf die ersten 18 Spiele zurück und erzählte von den Zielen für die verbleibenden Partien.

 Für Christoph Weis (links) und die SGR lief die Vorrunde, auch aufgrund von zahlreichen Verletzten, nicht optimal. Mit Platz neun sieht Trainer Björn Hüther sein Team aber im Soll. Foto: mw/pmz

Für Christoph Weis (links) und die SGR lief die Vorrunde, auch aufgrund von zahlreichen Verletzten, nicht optimal. Mit Platz neun sieht Trainer Björn Hüther sein Team aber im Soll. Foto: mw/pmz

Foto: mw/pmz

Herr Hüther, nach der so starken vergangenen Saison hat die SG Rieschweiler bis zur Winterpause eine harte Runde in der Fußball-Verbandsliga hinter sich. Wie sieht Ihr Fazit bis hierhin aus?

Björn Hüther: Das ist absolut richtig, es war bislang eine harte Saison. Wir haben gerade diese Woche mit dem Vorstand zusammengesessen und alle haben betont, was für ein anstrengendes halbes Jahr hinter der Mannschaft liegt. Unter den Umständen, mit den zahlreichen Verletzten, ist Platz neun mit einem Spiel weniger okay, aber es sieht nicht wirklich überragend aus. Aber wir müssen damit leben, wie es gelaufen ist. Wir haben durch die ausgefallene Partie gegen Jahn Zeiskam (Tabellenachter mit ebenfalls 29 Zählern, Anm. d. Red.) noch eine in der Hinterhand. Wenn wir dieses Spiel gewinnen, könnte zumindest nach hinten nichts mehr passieren. Die Erwartungshaltung im Umfeld ist nach der guten letzten Saison mittlerweile gestiegen. Aber ich kann das alles realistisch einschätzen und die Mannschaft auch.

Sie haben das Verletzungspech schon angesprochen. Zu Beginn der Runde hat Ihre Mannschaft das noch ganz gut weggesteckt. Ist es im Laufe der Saison dann aber einfach zu schwer, die Ausfälle von Leistungsträgern zu kompensieren?

Hüther: Irgendwann geht es einfach nicht mehr, wenn immer fünf, sechs Stammspieler fehlen. Zudem mussten die Jungs, die zurückkehrten auch immer gleich wieder spielen. Gewöhnungszeit gab es nicht. Irgendwann ist dann die Power einfach weg. Das haben wir zum Beispiel gegen Winnweiler (1:3) gemerkt, und in Herschberg (2:5) war es eine Katastrophe. In dieser Phase war es schwer, die Ausfälle zu kompensieren.

Wie wichtig war es für die Mannschaft, nach diesen zwei Niederlagen und dem ausgefallen Spiel mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen?

Hüther: Das 3:2 gegen Ludwigshafen war enorm wichtig für uns. Einmal aufgrund der drei Punkte, mit dem der Abstand nach hinten beruhigend angewachsen ist, sodass gar nicht erst Gespräche vom Abstieg aufkommen. Zudem ist es für die Spieler immer gut, mit einem Positiverlebnis aus dem Jahr zu gehen. Das hätte sich sonst durch die ganze Vorbereitung gezogen. Und bei dem ganz schweren Auftaktprogramm in Waldalgesheim (Sechster) sowie zuhause gegen Spitzenreiter Dudenhofen und Speyer (Vierter) müssen wir direkt bei 100 Prozent sein. Diese drei Zähler waren daher enorm wichtig. Mit unseren 29 Punkten kann nach hinten eigentlich nichts mehr passieren, nach vorne allerdings auch nicht. Wir sind damit im Niemandsland.

Obwohl sich Rieschweiler im Niemandsland der Tabelle befindet, haben Sie sich sicher Ziele für die Resatsaison gesteckt. Wie sehen diese aus?

Hüther: Dass wir schnellstmöglich ganz weg sind von den unteren Plätzen. Und, dass die Rückkehr einiger der Verletzten wieder den Konkurrenzkampf in der Mannschaft belebt. Und ich werde sicher auch einiges ausprobieren. Taktische Veränderungen vorzunehmen, bieten sich an, wenn man im Niemandsland ist.

Plant die SGR in der Pause personelle Veränderungen?

Hüther: Hinsichtlich Ersatz ist trotz der Ausfälle nichts geplant. Obwohl zumindest Steffen Sprau und Manuel Megel noch weiter über längere Zeit fehlen werden. Bei Stefan Maul steht zudem wohl eine berufliche Veränderung an, gut möglich, dass er gar nicht mehr für uns spielen wird. Ich vertraue auch auf die anderen Rückkehrer. Und auch die Jungs, die dazugekommen sind, haben gezeigt, dass sie mitspielen können. Aber irgendwann werden auch wir uns wieder verstärken müssen.

Gab es bereits Gespräch zwischen Ihnen und dem Vorstand bezüglich Ihrer Zukunft?

Hüther: Gespräche ja, aber es ist noch nichts spruchreif.

Trotz der zahlreichen Verletzten spielen Sie mit ihrem Team einige Hallenturniere. Wo wird die SGR im Winter überall mitmischen?

Hüther: Nach dem Turnier der Verbandsgemeinde (Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben, Anm. d. Red.) nach Weihnachten folgt am 2. Januar das Hallenturnier beim SV Saar 05 Saarbrücken und am ersten Januar-Wochenende der Top-8-Cup in Pirmasens. Am 21. Januar steht dann noch das Turnier des SV Auersmacher an. Wir gehen die vier Turniere aber locker an, es soll sich ja nicht noch jemand verletzten. Die Jungs sollen ein bisschen Spaß haben. Die Hallenturniere wie im Saarland kennen wir hier in der Form ja gar nicht. Es ist aber schon etwas Besonderes. Vor zwei Jahren haben wir mal reingeschnuppert und seither kommen auch die Anfragen von Saarvereinen. Ich habe eine Freiwilligenliste herumgegeben. Aber die Jungs wollen auch gerne spielen. Wir werden dort sicher nicht in Bestbestzung antreten, aber eine ordentliche Truppe aufstellen.

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