„Die bisherige Punktausbeute ist erstaunlich“

Eine bisher überragende Saison zeigt Aufsteiger FSV Jägersburg in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland. Vor dem Spitzenspiel am Samstag um 14.30 Uhr – das Spiel wurde zwischenzeitlich nach hinten und dann wieder nach vorne verlegt – gegen den Tabellenvierten Borussia Neunkirchen in Jägersburg steht das Team von Trainer Marco Emich mit bereits 28 Punkten auf Platz sechs. Im Gespräch mit Merkur -Mitarbeiter Markus Hagen zieht Emich eine positive Bilanz.

 Relativ entspannt kann Marco Emich, Trainer des FSV Jägersburg, den verbleibenden Spielen in der Fußball-Oberliga entgegenblicken. Sein Team hat schon 28 Punkte auf dem Konto. Foto: Hagen

Relativ entspannt kann Marco Emich, Trainer des FSV Jägersburg, den verbleibenden Spielen in der Fußball-Oberliga entgegenblicken. Sein Team hat schon 28 Punkte auf dem Konto. Foto: Hagen

Foto: Hagen

Herr Emich, sind Sie selbst überrascht, wie glänzend sich der FSV Jägersburg bisher in der Saison als Aufsteiger schlägt?

Marco Emich: Ja. Die bisherige Punktausbeute ist sicherlich schon ganz erstaunlich, zumal wir ein schweres Auftaktprogramm mit den Spielen zu Hause gegen den FSV Salmrohr, bei Borussia Neunkirchen und dann gegen den Regionalligaabsteiger TuS Koblenz hatten.

Aus diesen Spielen holte Ihre Elf erstaunliche sieben Punkte. So schlug man den TuS Koblenz verdient mit 2:0. Gab dieser überraschend starke Beginn der Saison den Schwung und den Auftrieb sowie Selbstbewusstsein für die weiteren Spiele?

Emich: Das kann man so festhalten. Die Euphorie nach dem überraschenden Aufstieg aus der Saarlandliga, die wir in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland mitnahmen und dann diese erstaunlichen Erfolge gegen Salmrohr, Neunkirchen und Koblenz, waren die Basis für die erstaunliche Hinserie und den Beginn der Rückrunde.

Den FSV Jägersburg nimmt inzwischen jeder Gegner mehr als ernst. Unterschätzen wird kein Oberligateam den Aufsteiger aus Jägersburg. Dennoch: Ihre Elf ist bis auf einen kleinen Durchhänger weiter erfolgreich dabei.

Emich: Nach dem 3:1-Sieg zu Hause gab es den erwähnten Durchhänger, als wir in den darauffolgenden vier Partien nur einen Punkt holten. Die Tabelle ist nach den ersten drei Teams sehr eng zusammen. Wenn eine längere Phase folgt, ist man ganz schnell in der unteren Tabellenregion.

Umso wichtiger war es, dass man rechtzeitig wieder zurück in die Erfolgsspur fand. Wie hat das funktioniert?

Emich: Wir wussten alle, dass es nach den vielen Punktgewinnen auch eine Phase geben wird, wo wir nicht so punkten können. Zumal man festhalten muss, dass wir trotz der Niederlagen in Pfeddersheim (0:3) und beim jetzigen Tabellenführer SC Hauenstein (0:1) spielerisch gleichwertig waren. Gleiches galt auch für das 2:2 gegen den Mitaufsteiger FK Pirmasens in Jägersburg. Meine Spieler und ich wissen, dass wir jedes Spiel mit höchster Leistungsbereitschaft und Konzentration angehen müssen, um etwas zu holen. Wir wurden nicht nervös und haben weiter gearbeitet. Wichtig war der 2:1-Sieg bei der SV Elversberg II. Anschließend siegte der FSV gegen den FC Karbach sicher mit 3:0. Wir waren zurück in der Spur, auch punktemäßig.

Zuletzt gab es ein 1:1 beim Tabellendrittletzten FSV Salmrohr. Spielerisch gab es einiges zu bemängeln bei Ihrer Mannschaft. Am Ende zählt aber nur der eine Punkt. Oder?

Emich: Ganz klar, wir haben nicht gut gespielt, besonders in der ersten Halbzeit. Aber es sprach für die Moral, dass wir nach der Einwechslung von Frederic Ehrmann etwas stärker wurden und zum Ausgleich kamen. Sicherlich haben wir schon viele Partien mit viel besseren Leistungen gezeigt. Aber es gibt auch Partien, wo es nicht wunschgemäß läuft. Ich stimme zu, dass am letzten Samstag für uns nur das Ergebnis zählte.

Personell gingen Ihre Planungen bisher nicht ganz auf. Die Neuzugänge Julian Fricker und Patrick Seidel konnten bisher verletzungsbedingt noch überhaupt nicht im Oberligateam auflaufen. Zuletzt fehlte mit Frederic Ehrmann ein weiterer Neuzugang für einige Wochen. Wie konnte dies Ihre Mannschaft kompensieren?

Emich: Bei Julian Fricker war klar, dass er noch einige Zeit nach seinem Kreuzbandriss braucht, um richtig für die Oberliga fit zu werden. Patrick Seidel war nach seinen Patellasehnenproblemen schon soweit, aber dann kam eine Muskelverletzung hinzu. Frederic Ehrmann konnte wenigstens in Salmrohr wieder eingesetzt werden. Ansonsten zeigt sich, dass wir eine aus der Saarlandliga eingespielte Mannschaft haben, die solche Ausfälle wegstecken kann.

Zum Spiel gegen Borussia Neunkirchen . Ist diese Partie ein sogenanntes Bonusspiel, in dem Ihre Elf nichts zu verlieren hat?

Emich: Es ist unser letztes Pflichtspiel in diesem Jahr. Wir wollen, wie in jedem Spiel, auch gegen die Neunkircher versuchen, drei Punkte zu holen. Wir freuen uns auf dieses Spiel gegen einen saarländischen Traditionsverein und würden uns freuen, wenn möglichst viele Zuschauer kommen.

Nach dem Spiel gegen Borussia Neunkirchen beginnt die Winterpause. Gibt es personelle Veränderungen im Oberligakader des FSV Jägersburg?

Emich: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Zurzeit sieht es so aus, dass uns weder ein Spieler verlässt, noch ein neuer Spieler dazukommt. Allerdings kann ich mitteilen, dass der eine oder andere Spieler aus anderen Vereinen bei mir nachgefragt hat, ob er zu uns kommen kann. Warten wir mal ab.

Wie sieht die Vorbereitung in der Winterpause aus? Nimmt der FSV Jägersburg auch an Hallenfußball-Turnieren teil?

Emich: Trainingsauftakt nach der Pause ist der 21. Januar. Wir haben wie in den letzten Jahren auch, keine Ambitionen, uns für das Hallen-Masters des SFV zu qualifizieren. Daher spielen wir auch nur bei drei Turnieren mit. Als Freundschaft zu den Nachbarclubs SV Reiskirchen, SG Erbach und SV Bexbach werden wir in Erbach und in Bexbach in der Halle dabei sein. Zudem werden wir bei der Homburger Fußball-Stadtmeisterschaft mit unserem Oberligateam im Januar dabei sein.

Was kann man vom FSV Jägersburg nach der Pause noch erwarten. Wie sieht die Zielsetzung aus? Kann der FSV in etwa seinen guten Tabellenplatz halten?

Emich: Der sechste Platz ist natürlich mehr als hervorragend. Der Abstand auf die Abstiegsplätze ist schon ganz ordentlich. Dennoch: Wir dürfen und wollen uns nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen. Schnell kann der Schuss nach hinten beziehungsweise nach unten in die Abstiegsregion gehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen noch möglichst viele Punkte holen. Dann sehen wir auf welchen Platz wir am Ende in der Tabelle stehen. Das Ziel heißt Klassenerhalt. Wenn wir das schaffen, haben wir eine gute Saison gespielt.Relativ entspannt kann Marco Emich, Trainer des FSV Jägersburg, den verbleibenden Spielen in der Fußball-Oberliga entgegenblicken. Sein Team hat schon 28 Punkte auf dem Konto. Foto: Hagen

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