Poolbillard Billardstars zu Gast in Altstadt

ALTSTADT · Die deutsche Poolbillard-Nationalmannschaft war am letzten Wochenende zu Gast in Altstadt. Zu einem geheimen Trainingslager an den Tischen von Erstligist Joker Altstadt.

Samstag vor einer Woche um 11 Uhr vor dem Vereinsheim des Poolbillard-Erstligisten PBC Joker Altstadt: Es sind nur wenige Parkplätze besetzt – allerdings haben einige Autos Nummernschilder von weiter weg. Am Clubgebäude ist alles abgedunkelt und die Rollläden heruntergelassen. Ein zufälliger vorbei laufender Spaziergänger ahnt nicht, dass gerade im Inneren die besten deutschen Poolbillard-Spieler zusammengekommen sind. Bundestrainer Tom Damm hatte seine Elite-Akteure versammelt, um sich auf die kommenden schweren Aufgaben vorbereiten zu können. Am Start waren Ralf Souquet, Thorsten Hohmann, Andre Lackner, Luca Menn sowie die beiden Altstadter Nationalspieler Sebastian Staab und Sebastian Ludwig. Insgesamt wurde von Freitag bis Sonntag trainiert. Im Vorfeld dieses Bundeskader-Lehrgangs wurde die Veranstaltung nicht in der Öffentlichkeit bekannt gemacht, damit die Elite des deutschen Poolbillard-Sports in Ruhe trainieren konnte. „Es gibt vier Mal im Jahr ein Bundeskader-Training – organisiert von der Deutschen Billard-Union. Normalerweise ist es etwas zentraler in Deutschland. Es passt natürlich sehr gut, dass wir erst kürzlich unser Vereinsheim komplett neu renoviert und auch vier neue Tische angeschafft haben“, erklärte Staab und ergänzte: „Der Bundestrainer organisiert jeden Lehrgang richtig gut und liefert uns immer wieder neue Ansätze. Die Veranstaltung findet dieses Mal zum ersten Mal überhaupt im Saarland statt.“ Es gab auch gemeinsame Essen, um den Zusammenhalt weiter stärken zu können.

Tom Damm zeigte sich von den „optimalen Bedingungen“ in Altstadt angetan und konnte sein Trainingspensum gut durchziehen. Der 57-Jährige lobte den rührigen Verein im Ostsaarland: „Hier kann man super trainieren. Es gibt nun einen Leistungstest. Ein kleiner Nachteil sind die Entfernungen hierher. Ich komme aus Thüringen angereist – das sind locker einmal 500 Kilometer.“ Er würde großen Wert auf Basistechnik und Stabilität legen. Die Spieler bekämen zwischen den Lehrgängen immer wieder Hausaufgaben mit, erklärt der Bundestrainer

„Wir sind nicht nur direkt in der Spitze, sondern auch direkt dahinter, in Europa und der ganzen Welt ganz oben gut mit dabei. Das verdeutlichen auch die sehr guten Turnierergebnisse in Serie“, meinte der Bundestrainer. Im Gegensatz zu Snooker sei allerdings Poolbillard im öffentlich zugänglichen Fernsehen leider kaum vertreten – und dies, obwohl es bedeutend mehr Poolbillard-Spieler als Snooker-Akteure gäbe.

„Es fehlen meiner Meinung nach die Bemühungen, externe Sponsoren zu finden. Fernsehen braucht Geld, und ohne Geld kommt man nicht rein. Solange kein externer Sponsor sagt, das ist eine Zielgruppe für uns und die können wir übers Fernsehen mit Werbung erreichen, wird es nicht besser werden“, betonte Damm. Das sei schade, denn Poolbillard würde auch außerhalb der Vereine millionenfach in Deutschland betrieben.

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