Der Wille allein genügt nicht

Nur widerwillig wagt man beim SVN Zweibrücken derzeit einen Blick auf die Tabelle der Fußball-Oberliga. Zahlen lügen schließlich nicht. Und im Falle der krisengebeutelten Niederauerbacher sind sie besonders bitter.

Sieben Spiele, sieben teilweise heftige Niederlagen, null Punkte, Tabellenletzter. Das, was die Mannschaft von Trainer Sorin Radu bislang abgeliefert hat, macht wenig Hoffnung, dass sich diese Zahlen in naher Zukunft positiv verändern werden. Ganz im Gegenteil. In ihrer derzeitigen Verfassung ist die Mannschaft in der Oberliga nicht konkurrenzfähig. Torhüter Phillip Rommelfanger ist es in den bisher sieben Partien zu verdanken, dass die Zahlen nicht noch desaströser aussehen, als sie es ohnehin schon sind. Gegen die Zweibrücker spricht aber auch Trend. Seit zwei Wochen zeigt die Formkurve wieder rapide nach unten. Konnte der SVN in Mehring und Karbach die Spiele wenigstens halbwegs offen gestalten, präsentierte sich der Regionalliga-Absteiger zuletzt chancenlos. Dass es mit Kampf und Einsatzbereitschaft allein nicht getan ist, hat inzwischen auch Trainer Radu erkannt. Die positiv eingestellte Haltung des 40-Jährigen weicht mehr und mehr der Erkenntnis, dass seine Mannschaft ihr Limit erreicht hat. Dass es schwer werden würde, war dem Deutsch-Rumänen vor seinem Amtsantritt im Juli bewusst - dass seine Mannschaft aber soweit hinterherhinkt, dürfte auch Radu überrascht haben. Spielerisch ist Woche für Woche mehr als nur ein Klassenunterschied erkennbar. Die fehlende Qualität seiner zusammengewürfelten Truppe kann Radu auch mit noch so viel Training, noch so viel Engagement und noch so viel Motivation nicht wettmachen. Sportlich scheint der Weg zum rettenden Ufer bereits einen Monat nach dem Saisonstart für den SVN zu weit.

Immerhin, die Finanzsituation hat sich stabilisiert. Die drohende Insolvenz ist erst einmal vom Tisch. Zumindest in dieser Hinsicht scheint sich der Verein in etwas ruhigeren Fahrwassern bewegen zu können. Gesichert ist freilich nichts. Neue Schulden darf der SVN nicht machen. Insolvenzverwalter Jürgen Roth glaubt aber daran, den Spielbetrieb über die Saison hinaus am Leben erhalten zu können. In der schwierigen Lage, in der sich der Verein seit Monaten befindet, wäre das zumindest ein kleiner Erfolg. Dass der SVN Zweibrücken aber auch sportlich in der Oberliga überlebt, daran fehlt tatsächlich der Glaube.

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