Der unerwartete Aufstieg des FSV

Jägersburg · Bis zum Finale in der Fußball-Saarlandliga bleibt es spannend. Am Ende sichert sich Jägersburg den Titel, steigt erstmals in der Vereinsgeschichte in die Oberliga auf. Trainer Marco Emich freut sich auf dieses Abenteuer.

 Die Freude beim FSV Jägersburg ist riesig: Voller Optimismus will Marco Emich mit seinem Team das Abenteuer Oberliga angehen. Foto: Markus Hagen

Die Freude beim FSV Jägersburg ist riesig: Voller Optimismus will Marco Emich mit seinem Team das Abenteuer Oberliga angehen. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

Noch vor einem Jahr hätte damit niemand gerechnet. Damit, dass die Spieler des FSV Jägersburg am Pfingstsamstag 2015 über den Rasenplatz im Alois-Omlor-Sportpark hüpfen und singen: "Nie mehr Saarlandliga, nie mehr, nie mehr." Die in den Traditionsfarben des FSV Jägersburg lila-weiß gekleideten FSV-Fans werden Zeuge einer sportlichen Sensation für den Verein: Mit einem Sieg im letzten Saisonspiel gegen den SV Bübingen sicherte sich der FSV die Meisterschaft in der Saarlandliga und damit den Aufstieg in die Fußball-Oberliga. Erstmals in der Vereinsgeschichte .

"Daran konnte niemand glauben", erklärte FSV-Coach Marco Emich überglücklich. Schon gar nicht, als er sein Amt beim Verein aufnahm. Vor mittlerweile 13 Jahren. Damals spielte Jägersburg noch in der Landesliga. Ein Jahr später stieg der FSV 2003 in die Verbandsliga Saar auf, die später zur Saarlandliga wurde. Jägersburg ohne Marco Emich - inzwischen undenkbar. Jährlich wird der Vertrag einfach mündlich verlängert. "Einen schriftlichen Vertrag gibt's nicht", sagt Emich schmunzelnd. Er genießt vollkommenes Vertrauen beim Vorstand, auch wenn es sportlich nicht so gut läuft, wie in der vergangenen Saison. "Ein Seuchenjahr", blickt er auf den zehnten Platz in der Abschlusstabelle 2014 zurück. In der Vorrunde stand der FSV sogar einige Wochen in der untersten Tabellenregion. An einen Rücktritt des Trainers oder gar eine Entlassung seitens des Vorstands dachte niemand. "So etwas kommt halt mal vor, wir können nicht immer unter den besten Teams der Liga stehen", erklärte Sportvorstand Werner Finken vor 15 Monaten.

Über ein Jahr später ist der FSV Jägersburg Meister der Saarlandliga, nachdem sich das Team bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SV Bübingen lieferte, der vor dem 34. Spieltag nur einen Punkt hinter den Jägersburgern lag. "Unser Titel ist absolut verdient. Wir haben die beste Mannschaft und auch einen breit aufgestellten Kader", blickt Emich zurück. Auch Ausfälle innerhalb der Saison habe seine Truppe daher immer wieder sehr gut kompensieren können. "Unser Ziel war vor der Saison ein Rang so um sieben oder acht. Aber es lief einfach so gut - und nachdem wir nach der Winterpause auf Platz eins landeten, gaben wir diesen Platz nicht mehr ab, obwohl uns alle Teams und Gegner gejagt haben." Die von Emich zuvor als Meisterschaftsanwärter genannten Teams des FV Eppelborn und SC Friedrichsthal ließ Jägersburg weit hinter sich.

Der Blick geht nun voller Freude nach vorne: Der Kader bleibt bis auf wenige Ausnahmen zusammen. Nur Jonas Spang (FC Homburg II), Dennis Hussung (SV Schwarzenbach) und Jonas Bonaventura (unbekannt) spielen dann nicht mehr beim Aufsteiger. Mit Julian Fricker (FC Saarbrücken II), Bono Marjanovic (FC Homburg II), Patrick Seidel (FC Wiesbach), Jonas Koch (SV Morlautern) und Florian Steinhauer (FK Pirmasens) stehen fünf Neuzugänge fest. Emich: "Wir wollen noch ein bis zwei Spieler dazu holen." Änderungen in Sachen Trainingshäufigkeit und finanzieller Aufwendungen wird es nicht geben. FSV-Vorsitzender Harald Schwind: "Es wird nur das Geld ausgegeben, das wir auch einnehmen." Ein finanzielles Risiko bezüglich Spielerverpflichtungen, nur um mit aller Macht die Oberliga zu halten, werde es nicht geben. Emich geht das "Abenteuer Oberliga" ganz locker an. Ganz nach dem Motto: "Wir haben nichts zu verlieren und können nur überraschen."

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