3. Handball-Bundesliga Belohnung für „überragenden Kampf“
Kaiserslautern · Der TV Homburg hat in der 3. Handball-Liga im vierten Spiel den ersten Sieg gefeiert. Der Aufsteiger gewann beim TuS Dansenberg am Ende klar – auch aufgrund der Leistung eines ehemaligen TuS-Spielers. TVH-Trainer Ecker schmeckte der Sieg besonders süß.
Nachdem die Schluss-Sirene die Partie der 3. Handball-Bundesliga zwischen dem gastgebenden TuS Dansenberg und dem TV Homburg beendet hatte, hielt sich der Jubel bei den TVH-Handballern zunächst in Grenzen. Die 60 Spielminuten hatten die Saarpfälzer immens viel Kraft gekostet. Und trotzdem war die Erleichterung bei den Homburgern nach dem am Ende klaren 30:23 (16:13)-Auswärtssieg in der Layenberger-Sporthalle im Stadtteil von Kaiserslautern vor rund 250 Zuschauern allgegenwärtig. Die ersten drei Partien hatte der Aufsteiger verloren. Nun gelang der Befreiungsschlag an der alten Wirkungsstätte von Trainer Steffen Ecker. Der erklärte nach dem Erfolg seinen Torhüter Henning Huber zum Spieler des Abends: „Seine Leistung war überragend“, lobte der Trainer seinen Schlussmann, der auch eine Dansenberger Vergangenheit hat. Er kam vor der vergangenen Saison vom TuS nach Homburg.
Und Hubers ehemalige Mitspieler verzweifelten regelrecht am TVH-Schlussmann. Er parierte fünf der acht Siebenmeter der Dansenberger und zeigte auch daneben eine bärenstarke Leistung. „Wir haben kämpferisch alles in die Waagschale geworfen, wollten unbedingt gewinnen. Dazu habe ich meinen Anteil geleistet“, meinte der Spieler des Abends bescheiden. Und prophezeite: „Mit diesem Sieg sind wir in der 3. Bundesliga angekommen.“
Der TV Homburg fand zunächst aber eher schwer in die Partie. Vorne wollten die Tore nicht fallen. Nach acht Minuten stand es deshalb 1:3 aus Sicht des TVH. Doch nach und nach gelang es den Homburgern, das Tempo der Partie zu bestimmen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde warf Lukas Glück den TVH mit 6:4 in Führung. Im Anschluss verlief die Partie lange auf Augenhöhe. Die Gastgeber glichen immer wieder aus, doch Yves Kunkel, mit sechs Treffern gemeinsam mit Tobias Alt bester Torjäger beim TVH, brachte Homburg rund fünf Minuten vor der Pause wieder mit 11:9 nach vorn – und legte wenig später auch das 14:11 nach. Den Drei-Tore-Vorsprung verteidigte Homburg bis zur Pause (16:13).
Im zweiten Durchgang begann der Aufsteiger hochkonzentriert. Und ließ sich auch vom Spielausschluss von Robin Egelhof – ebenfalls ein Ex-Dansenberger – nicht aus der Bahn werfen. Egelhof hatte kurz vor der Pause seine dritte Zeitstrafe gesehen und musste fortan von außen die Daumen drücken.
Nikolas Zarikos und Tobias Alt bauten die Führung des TVH auf 18:13 aus. Dansenberg leistete sich vermehrt technische Fehler. Auch weil Huber im TVH-Tor seinen Ex-Kollegen mit starken Paraden das Selbstvertrauen raubte. Homburg warf zwar vorne die eine oder andere Fahrkarte, hielt den Vorsprung aber zunächst konstant – und zog dann davon. Zwischen der 41. und der 45. Minute baute der TVH die Führung von 21:17 auf 25:17 aus. Als Jan-Ole Schimmel den Vorsprung fünf Minuten vor dem Ende „zweistellig“ gestaltete (30:20), war die Partie vor den rund 50 mitgereisten TVH-Fans längst entschieden.
Trainer Steffen Ecker sah im spielerischen Bereich zwar noch Luft nach oben, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft aber trotzdem sehr zufrieden: „Wir haben nicht in jeder Phase gut gespielt, aber überragend gekämpft und uns verdient den Sieg geholt.“ Für Ecker, der 2021 nach zwei Trainer-Jahren beim TuS per SMS entlassen worden war, war dies eine besondere Genugtuung. „Es kann sich jeder vorstellen, wie ich mich fühle“, sagte der 46-Jährige: „Ich hoffe, dass wir dadurch in der Liga angekommen sind und diese Leistung nun immer bringen.“
Ein Schlüssel zum Sieg der Homburger war auch, dass sie sich nicht von der Dansenberger Manndeckung gegen Topspieler Yves Kunkel aus der Bahn werfen ließen. Der TVH reagierte bei eigenen Angriffen mit einem siebten Feldspieler auf der Platte. Ein Schachzug, der sich bezahlt machte.
Zumal Kunkel mit sechs Toren dennoch mit Alt erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft war. „Dieser erste Saisonsieg wird uns viel Selbstvertrauen geben“, war sich Kunkel sicher.
In der Tabelle gab der TV Homburg die Rote Laterne an das neue Schlusslicht TSG Haßloch ab und kletterte mit nun 2:6 Punkten auf Rang zwölf der Südwest-Staffel der 3. Liga. Am kommenden Samstag um 19.30 Uhr wollen die Homburger den Aufschwung im Spiel beim punktlosen Vorletzten TV Aldekerk bestätigen.