Zweibrücker Stadtmeisterschaft Der Pott bleibt am Wattweiler Berg

Wattweiler · Landesligist TSC Zweibrücken verteidigt mit einem 8:1 über Gastgeber TuS Wattweiler den Titel bei der Zweibrücker Fußball-Stadtmeisterschaft. Im Finale der „Alten Herren“ lässt die VBZ der SG Mittelbach-Hornbach keine Chance.

 Da ist das Ding! TSC-Kapitän Tobias Schön feiert mit seinen Teamkollegen die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Stadtmeisterschaften.

Da ist das Ding! TSC-Kapitän Tobias Schön feiert mit seinen Teamkollegen die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Stadtmeisterschaften.

Foto: mw/Marco Wille

Dass der Sieg über den tapfer mithaltenden B-Ligisten letztlich nur Formsache war, tat der Freude keinen Abbruch. Mit dem Wanderpokal des Pfälzischen Merkur in den Händen tanzten die TSC-Spieler ausgelassen über den Rasen, Sekt und Bier flossen in Strömen. „Wenn du im Finale stehst, dann willst du das Ding auch gewinnen. Und in Zweibrücken hat die Stadtmeisterschaft noch immer einen hohen Stellenwert“, freute sich TSC-Trainer Sanel Nuhic über das gerade in der ersten Halbzeit „konsequente und zielstrebige Spiel“ seiner Mannschaft. „Da haben wir ernsthaft Fußball gespielt, den Ball gut laufen lassen und Wattweiler mit unserem Gegenpressing unter Druck gesetzt, ohne überheblich aufzutreten.“

Auf der Gegenseite hatte Wattweilers Coach Jürgen Bachert versucht, den Landesligisten mit einer offensiven Aufstellung zu überraschen. „Wir wollten was probieren und haben mit drei Spitzen angefangen.“ Nach nur 16. Minuten war Bacherts Plan aber schon wieder über den Haufen geworfen. Da führte der TSC bereits mit 3:0. Denis Sikora (4.), Dennis Gerlinger (13.) und nur drei Minuten später auch Sayfedine Elkhadem hatten für den Favoriten getroffen. Wattweiler kam dagegen nur zu zwei Halbchancen und hatte in der Abwehr alle Hände voll zu tun, nicht schon in den ersten 45 Minuten unterzugehen. „Die spielen Pässe in die Schnittstellen, die wir kaum verteidigen können. Die Jungs haben ihr Möglichstes getan, aber wenn die Kondition nachlässt, wird es gegen so einen starken Gegner verdammt schwierig“, musste Bachert mitansehen, wie der TSC vor der Pause noch zwei weitere Treffer nachlegte.

In der 30. Minute war es erneut Denis Sikora, der mit einem trockenen Rechtsschuss das 4:0 besorgte. Wenig später hebelte Dennis Gerlinger mit einer Flanke auf die Außen die Wattweiler Hintermannschaft aus. Die scharfe Hereingabe von Rene Müller drückte Sergey Littau (41.) aus kurzer Distanz zum 5:0 über die Linie. „Für uns war das Finale noch einmal ein richtig gutes Testspiel. Die Jungs haben alle drei schwere Wochen in den Beinen“, betonte Nuhic, der im Endspiel in Bestbesetzung angetreten war. „Ich habe alles aufgeboten, was mir zur Verfügung gestanden hat. Leider fehlen mit Merlin Schäfer, Marcel Brödel und Mentor Shabani derzeit drei Spieler, die uns noch mehr Qualität bringen.“

Um nicht weiter ins offene Messer zu rennen, änderte der TuS mit Beginn der zweiten Halbzeit seine Taktik. Deutlich defensiver ging man nun zu Werke. Und hatte damit zunächst Erfolg. „Nach der Pause hat Wattweiler das ganz gut gemacht. Die haben tiefer gestanden und die Räume besser zugestellt“, fand Nuhic, „allerdings haben wir uns auch nicht mehr so gut bewegt und unsere Chancenverwertung war auch alles andere als optimal.“ So scheiterte zunächst Jan Tüllner (48.) freistehend an Wattweilers gutem Torhüter Leon Heilmann. Sechs Minuten später war bei einem Schuss von Janik May der Außenpfosten im Weg. „Unsere läuferisch starken Spieler habe ich nach hinten gestellt, um die Abwehr etwas zu stabilisieren. Nach vorne ging dann natürlich fast gar nichts mehr“, erklärt Bachert die Umstellung. Umso mehr staunten die gut 100 Zuschauer dann, als es nach 62 Minuten nur noch 1:5 stand. Nach einer Ecke lag plötzlich ein Wattweiler Spieler auf dem Boden. Elfmeter. Fabian Hunsicker schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zum Anschlusstreffer.

In den letzten 20 Minuten verschärfte der TSC noch einmal das Tempo. Zunächst traf Kapitän Tobias Schön aus spitzem Winkel erneut nur den Pfosten, kurz darauf fiel aber doch das 6:1. Wieder ging es über die Außen, wieder musste Sayfedine Elkhadem (73.) im Zentrum nur noch den Fuß hinhalten. Wattweiler schwanden nun sichtlich die Kräfte. Jan Tüllner (78.) erhöhte mit einem trockenen Distanzschuss auf 7:1. Fünf Minuten vor dem Ende hatte der TuS dann Glück, als Elkhadem zu genau zielte und nur die Unterkante der Latte traf. Der dritte Aluminiumtreffer für den Titelverteidiger in der zweiten Halbzeit. Besser machte es zwei Minuten vor dem Ende Dennis Gerlinger, der im Strafraum freigespielt wurde und aus zehn Metern den achten und letzten Treffer für die Elf vom Wattweiler Berg erzielte.

Ein Favoritensieg im Endspiel der „Alten Herren“ hatte zuvor den Finaltag der Zweibrücker Fußball-Stadtmeisterschaften eingeläutet. Beim 9:1 (5:0) über die SG Mittelbach-Hornbach zeigten die Kicker der VB Zweibrücken, dass sie noch nichts verlernt haben. Allen voran Mathias Weidner, der im Finale gleich fünf Mal traf und die Grün-Weißen fast im Alleingang zum Titel schoss.

 Dominanter Auftritt des Favoriten: Rene Müller (rechts) vom TSC Zweibrücken zieht Vollspann ab, Wattweilers Jannick Hunsicker hat das Nachsehen.

Dominanter Auftritt des Favoriten: Rene Müller (rechts) vom TSC Zweibrücken zieht Vollspann ab, Wattweilers Jannick Hunsicker hat das Nachsehen.

Foto: mw/Marco Wille
 Merkur-Verlagsleiter Serkan Karabulut (rechts) überreicht den AH-Pokal an Robert Gerlinger von den VB Zweibrücken.

Merkur-Verlagsleiter Serkan Karabulut (rechts) überreicht den AH-Pokal an Robert Gerlinger von den VB Zweibrücken.

Foto: mw/Marco Wille

Den Torreigen hatte Johannes Müller in der dritten Minute eröffnet, Weidner (4./16./20.) mit einem Hattrick auf 4:0 erhöht. „Ich glaube, wir haben das Spiel ziemlich dominiert und auch in der Höhe verdient gewonnen“, meinte VBler Christoph Gensch, der den Pausenstand markierte. Auch die zweiten 25 Minuten waren ein Spiel auf ein Tor. Müller (30.), Weidner (32.) und wieder Gensch (33.) machten aus dem 5:0 ein 8:0. Kurz darauf durfte auch die Spielgemeinschaft einen Treffer feiern. Marc Ludwig (43.) verkürzte per Neunmeter auf 1:8. Einer hatte an diesem Nachmittag aber noch nicht genug: Mathias Weidner. Aus kurzer Distanz drückte er das Leder über die Linie und setzte mit seinem fünften Treffer den Schlusspunkt hinter das einseitige AH-Finale.

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