Der Nachwuchs geht die Wand hoch

Zweibrücken · Ohne Angst hangelten sich am Wochenende die Nachwuchs-Kletterer die Wände im Camp4 vor bis ganz nach oben. Viele Zweibrücker nutzten die Chance, sich mit der Konkurrenz zu messen.

 Hoch hinaus: Paula Schmitt kletterte bei der U12 auf den fünften Rang. Foto: Cordula von Waldow

Hoch hinaus: Paula Schmitt kletterte bei der U12 auf den fünften Rang. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Höher, geschickter, schneller - bei dem offen ausgeschriebenen Kids Cup im Klettern, der im Kletterzentrum Camp4 am Zweibrücker Flughafen ausgetragen wurde, konkurrierten knapp 100 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren aus ganz Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Frankreich, Luxemburg und erstmals sogar Belgien . Für viele war es die dritte und letzte Qualifikationsprüfung vor dem Finale Mitte November in St. Wendel. Jeweils die sechs Besten jeder Altersstufe dürfen dort antreten. Nach Geschlechtern getrennt, wurden sie in die vier Altersgruppen der U14, U12, U10 und Bambini unterteilt. "Diese Gruppen werden in Riegen zusammengefasst und absolvieren mit einem Betreuer alle Teilprüfungen gemeinsam", erklärt Mathias Conrad. Die Kinder seien keine verlorenen Einzelkämpfer, sondern entwickelten ein Gemeinschaftsgefühl und feuerten sich gegenseitig an. Der Weltcup-Kletterer hat insgesamt 1500 Griffe und Tritte auf den unterschiedlichen Kletterrouten verbaut. "Jede Tour sollte für größere und kleinere Kinder einer Altersstufe gleich schwer oder leicht ist", erklärt er. Jede der zwölf Klettertouren hat 20 bis 25 Griffe, jeder der 15 Boulder zehn bis 15.

In altersgerechten Anforderungen waren sieben Teilprüfungen zu absolvieren. Mit Gurt und Seil gesichert, galt es, mit nur einem Versuch drei unterschiedlich schwere Kletterwände möglichst hoch zu klimmen. Im Idealfall bis an die fünf Meter hohe Decke, auf vier unterschiedlich anspruchsvollen Boulder-Touren bis zu einer Absprunghöhe von vier Metern mit maximal drei Versuchen, jeweils die Höchstmarke zu erreichen und in einer Speed-Tour wieselflink den Klingelknopf unter der Decke zu drücken. "Da kann nur gewinnen, wer keine Tritte benutzt, sondern glatt die Wand hochläuft", erklärt Jugendwartin Carmen Friedrich mit Blick auf die furchtlosen Jungalpinisten. Was sie besonders freut: Viele Kinder des Deutschen Alpenverein Sektion Zweibrücken wagten sich nach Erfahrungen im Bouldern erstmals ans Klettern mit Seilsicherung. Für sie standen die neue Erfahrung und der Spaß im Mittelpunkt. Toben, Kräfte auslassen, aber auch ein ehrgeiziges "man will es schaffen" machen für die elfjährige Zweibrückerin Paula Schmitt und ihre Freundinnen Lene Laise und Mira Nebden den Reiz aus. Paula klettert seit drei Jahren und wurde mit 529 Punkten auf Rang sechs beste Zweibrückerin. Auf der dritten Klettertour kam sie bis 70 Punkte, war im Speedklettern nicht ganz so schnell. Gleich mehrere Teilnehmer in unterschiedlichen Riegen erreichten hier die Bestzeit von 8,3 Sekunden und kassierten die Höchstpunktzahl von 75. Die Klettertouren brachten bis 100 Punkte, die Boulder je 50.

Gleich drei Tagessieger erreichten die Höchstmarke von 575 Punkten: Die siebenjährige Lisa Beckmann (Worms) und ihr Vereinskamerad Simon Kolb (11) sowie der 13-jährige Rafael Coronado aus Belgien . Mit nur zwei Punkten Rückstand wurde der einzige Bambini-Junge, Benjamin Höh (7) aus Kaiserslautern, Zweiter.

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