„Der Lauf soll kontinuierlich wachsen“

Zweibrücken. Ein Sturm auf die Rennwiese, über Hügel, durch schlammiges Gras steht am Wochenende wieder für Liebhaber des Querfeldeinlaufens in Zweibrücken an. Am Sonntag um elf Uhr fällt der Startschuss zur zweiten Auflage des LAZ-Hügelstürmer-Cross. Merkur -Redakteurin Svenja Kissel unterhielt sich im Vorfeld mit dem Initiator Klaus Klein sowie dem Sportlichen Leiter des Leichtathletikzentrums, Alexander Vieweg, die auf besseres Wetter als 2013 und damit ein größeres Teilnehmerfeld hoffen.

 Über die Hügel der Rennwiese führt am Sonntag der Crosslauf des LAZ Zweibrücken. Foto: Wille/pmz

Über die Hügel der Rennwiese führt am Sonntag der Crosslauf des LAZ Zweibrücken. Foto: Wille/pmz

Foto: Wille/pmz
 Das Team des EHC für die Saison 2014/15: Georg Hähn, Stephan Machura, Maximilian Dörr, Martin Deßloch, Marc Lingenfelser, Luca Bartscherer, Marco Voltz, Ralf Wolf und Ben Payne (hinten von links), Dennis Walzer, Tomas Vodicka, Lukas Srnka, Bernd Hartfelder, Stephen Brüstle, Thorsten Kilthau, Marc Amend, Frederic Hellmann, Michael Neumann und Florian Wendland (Mitte), Thomas Hartfelder, Marc Frenkle, Mario Heine (Betreuer), Marcel Kappes, Robin Lehmann, Steven Teucke, Richard Drewniak (Trainer), Andy Nunold und Niklas Hirtz (vorne). Es fehlen: Radovan Pastorek, Julian Wendland und Pascal Beetz. Foto: Marco Wille

Das Team des EHC für die Saison 2014/15: Georg Hähn, Stephan Machura, Maximilian Dörr, Martin Deßloch, Marc Lingenfelser, Luca Bartscherer, Marco Voltz, Ralf Wolf und Ben Payne (hinten von links), Dennis Walzer, Tomas Vodicka, Lukas Srnka, Bernd Hartfelder, Stephen Brüstle, Thorsten Kilthau, Marc Amend, Frederic Hellmann, Michael Neumann und Florian Wendland (Mitte), Thomas Hartfelder, Marc Frenkle, Mario Heine (Betreuer), Marcel Kappes, Robin Lehmann, Steven Teucke, Richard Drewniak (Trainer), Andy Nunold und Niklas Hirtz (vorne). Es fehlen: Radovan Pastorek, Julian Wendland und Pascal Beetz. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Herr Klein, wie zufrieden waren Sie mit der Erstauflage des Hügelstürmer-Cross im vergangenen Jahr? Ihr hattet ja Pech mit dem Wetter.

Klaus Klein: Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir sicher mehr Teilnehmer gehabt. Von den Schulen hatten sich letztlich nur die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer auf die Strecke gewagt. Dennoch war ich mit der Resonanz von rund 100 Läufern zufrieden. Beim Crosslauf muss man das Wetter einfach nehmen, wie es kommt. Das liegt einfach in der Natur der Veranstaltung. Der Rosenlauf der VTZ Anfang Oktober hat gezeigt, wie gut der Zuspruch bei optimalen äußeren Bedingungen sein kann.

Habt Ihr daran gedacht, den Lauf in eine andere Jahreszeit zu verlegen?

Klein: Nein. Die Crosssaison geht traditionell von Oktober bis März. Dass das Wetter in dieser Zeit unangenehm werden kann, ist einfach so, darauf muss man sich beim Crosslauf einstellen.

Herr Vieweg, Pech hattet Ihr auch mit der Zeitnahme. Die Läufer haben damit gehadert, dass sie nachher keine Zeiten stehen hatten. Gibt es dort eine Veränderung?

Alexander Vieweg: Wir haben uns nach dem Malheur dazu entschieden, eine professionelle Zeitnahme einzukaufen. Es wird damit nicht mehr handgestoppt, sondern über einen Transponder-Chip am Schuh. Damit beginnt die Zeit beim Überqueren einer Matte am Start zu laufen und stoppt automatisch im Ziel. Jede Zeit ist automatisch dem richtigen Läufer zugeordnet. Das haben wir in diesem Jahr optimiert. Wir sind keine Profis und als Amateure lernen wir von Jahr zu Jahr dazu. Jedes Mal wird es ein Stückchen besser und professioneller. Der Lauf soll so kontinuierlich wachsen.

Klein: Zwei kleine Fehler in der Technik bei der Übertragung der Zeiten haben im vergangenen Jahr große Auswirkungen gehabt. Wir hatten keine Zeiten und demnach keine Urkunden. Das war ärgerlich. Das sollte nun aber zu 100 Prozent klappen.

Welche Strecken werden angeboten?

Klein: Es gibt Strecken von der kurzen Sprintdistanz über 700 Meter bis hin zur längsten 9100-Meter-Distanz. Die Schüler laufen 1300 Meter, die älteren in der U16 und U18 legen 2600 Meter zurück. Die U20, Männer und Frauen können zwischen 3900 und den 9100 Metern wählen.

Werden auch LAZ-Läufer an den Start gehen oder seid Ihr dafür zu sehr in die Organisation eingebunden?

Klein: Ja, meine Gruppe, von 20 Läufern wird komplett an den Start gehen. Auch aus den anderen Trainingsgruppen möchten Athleten starten, die die Strecken bewältigen können. Einige LAZler laufen auch für ihre Schule, um die Chance zu erhöhen, die Sonderwertung der meisten gestellten Teilnehmer zu gewinnen.

Wer ist im Organisationsteam für den Crosslauf?

Klein: Im Vorfeld sind es vor allem Alexander Vieweg und ich. Am Veranstaltungstag sind etwa weitere 20 bis 30 Mann im Einsatz. Viele Eltern stellen sich für den Auf- und Abbau und als Streckenposten, die Trainer als Talentsichter zur Verfügung.

Vieweg: Jan Rio Krause hat uns im Vorfeld ebenfalls unterstützt.

Punkt Talentsichtung: Ist das ein Hauptanliegen der Veranstaltung?

Vieweg: Neben der Positionierung einer Laufveranstaltung im Eventkalender sowie die Breite des LAZ zu präsentierten, geht es ganz klar auch darum, Talente zu sichten. Daher gibt es das Projekt mit den Schulen, bei dem wir mit einer Sonderwertung den Anreiz schaffen, möglichst viele Schüler anzumelden. Wer die meisten Teilnehmer schickt, bekommt Geld für Geräte für den Sportunterricht oder Ähnliches.

Hat das LAZ im vergangenen Jahr hinsichtlich der Talente bereits von dem Hügelstürmer-Cross profitieren können?

Klein: Bei der Premiere war es mit der Sichtung nicht so einfach. Aufgrund der Problematik mit der Zeitnahme hat es nicht so funktioniert. Zwar sind vereinzelt neue Läufer zu uns gestoßen, ob der Zulauf direkt mit dem Crosslauf zusammenhängt, war aber schwer festzustellen. Wir werden in diesem Jahr durch die Trainer vor Ort, die die Läufer beobachten, auch Talente direkt ansprechen, sie zu einem Probetraining einladen, um uns sowie den Verein kennenzulernen.

An wen richtet sich der Hügelstürmer-Cross neben den Schulen?

Klein: Neben dem Talent-Cup der Schulen, für den wir die Jahrgänge 2001 bis 2004 eingeladen haben, richtet sich der Crosslauf ansonsten vornehmlich an Vereinsläufer.

Vieweg: Zudem ist aber auch jeder willkommen, der Lust hat, einmal auf der Rennwiese, auf der sonst Pferde zu bestaunen sind, zu laufen. Auch kurzentschlossene können noch am Sonntagmorgen vorbeikommen und sich nachmelden.

Sind gute Mittel- und Langstreckenläufer eigentlich automatisch auch gute Crossläufer? Welche Eigenschaften muss man mitbringen?

Klein: Die athletische Komponente spielt beim Crosslauf neben dem eigentlichen Laufvermögen eine große Rolle. Gute Bahnläufer, die sich durch Trainingsfleiß, Zielstrebigkeit, Diszipliniertheit und Willensstärke auszeichnen, sind meist auch gute Querfeldeinläufer. Obwohl die Cross-Strecken schon einige Tücken mit sich bringen können, das macht es aber auch so interessant. Der Crosslauf führt in Deutschland dennoch ein Schattendasein. Der Deutsche Leichtathletikverband versucht dort zwar Schwung reinzubringen, aber die Konkurrenz durch zahlreiche Straßenläufe gerade im Sommer ist sehr groß geworden. Und wird auch in Zukunft sicher wachsen. Den Hügelstürmer-Cross in dem hervorragend geeigneten Gelände sehe ich als einen attraktiven Wettkampf für ein breites Läuferfeld.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Laufabteilung des LAZ, wie viele Läufer umfasst Ihre Gruppe?

Klein: Nach dem Abschied der Zehfuß-Gruppe in Richtung Saarbrücken (Ende 2001, Anm. d. Red.) war in Zweibrücken nicht mehr viel übrig. Nachdem ich 2010 wieder begonnen habe, mich als Trainer zu engagieren, war es zunächst schwer, von null wieder etwas aufzubauen. Aber mittlerweile ist das wieder sehr gut angelaufen. Meine Gruppe besteht mittlerweile aus 20 Athleten. Zudem gibt es Nachwuchsgruppen, in denen auch Athleten sind, die sich nicht nur auf das Laufen konzentrieren, sondern Ganzheitlich ausgebildet werden. Wir müssen einfach zeigen, dass das Lauf-Angebot beim LAZ da ist, dann kommen auch die Sportler.

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