Handball-Oberliga „Der Knackpunkt wird die Abwehr sein“

Zweibrücken · Oberliga-Tabellenführer VTZ Saarpfalz spielt am Samstagabend beim direkten Verfolger SF Budenheim. Die Favoritenrolle geben die Zweibrücker an den Gastgeber weiter.

 Im Hinspiel gegen Budenheim lieferte VTZ-Kapitän Philip Wiese (am Ball) seine bislang stärkste Saisonleistung ab.

Im Hinspiel gegen Budenheim lieferte VTZ-Kapitän Philip Wiese (am Ball) seine bislang stärkste Saisonleistung ab.

Foto: Marco Wille; www.marcowille.de/Marco Wille

Ein Kracherspieltag steht der Handball-Oberliga bevor: Die zurzeit besten vier Mannschaften der Liga treten in zwei Duellen gegeneinander an. Die Handballer der VTZ treffen am Samstagabend um 19.30 Uhr auswärts auf die Sportfreunde Budenheim, die eine ganz starke Runde spielen und nur einen Punkt hinter den Zweibrückern liegen. Ebenfalls am Samstag findet das Derby zwischen dem SV 64 Zweibrücken und den Handballfreunden Illtal statt, die ebenfalls nur einen Punkt hinter der VTZ bereits lauern. Bei einem ungünstigen Verlauf könnten die Saarpfälzer bis auf den dritten Platz abrutschen. Das will die Mannschaft um Kapitän Philip Wiese um jeden Preis verhindern.

Selten war die Oberliga-RPS an der Spitze so ausgeglichen wie diese Saison. Nur ein einziger Punkt trennt die Top drei voneinander. Umso wichtiger werden die direkten Vergleiche unter den Top-Teams VTZ, HF Illtal und SF Budenheim. Das Hinspiel gewannen die Rosenstädter mit 27:22 und konnten sich dabei auf ihre bärenstarke Abwehr sowie einen alles überragenden Kapitän Philip Wiese verlassen. Wiese, der im Hinspiel vielleicht seine beste Saisonleistung zeigte, sieht die VTZ als leichten Underdog am Samstag, weswegen sich die Nervosität auch in Grenzen hält. „Nervös bin ich nicht wirklich. Ich sehe die Favoritenrolle am Samstag eher bei Budenheim, da sie ja nur einen Punkt hinter uns liegen und wir seit einigen Jahren dort nicht mehr gewinnen konnten. Aber klar, gewinnen wir wollen wir natürlich trotzdem“, erklärt der Publikumsliebling der VTZ. Verstecken muss sich der Ligaprimus keineswegs, denn die bisherigen Leistungen in diesem noch jungen Jahr geben durchaus Anlass zur Hoffnung, dass der erste Auswärtssieg in Budenheim seit fünf Jahren realisiert werden könnte. Im Pokal wie auch im bisher einzigen Ligaspiel des Jahres konnte man beobachten, dass sie sich gerade was die Abwehrarbeit angeht nochmals steigern konnten. „Ich bin der Meinung, dass wir im Gegensatz zum Ende der Hinrunde, wieder eine viel bessere Abwehr spielen. Gegen so einen wurfgewaltigen Rückraum, wie ihn die Budenheimer haben, wird die Abwehr der Knackpunkt sein“, sagt Wiese.

Die Truppe um SFB-Trainer Thomas Gölzenleuchter ist ebenfalls sehr stark in die Rückrunde gestartet und hat nochmals ihre Ambitionen auf die vorderen Plätze untermauert. Auch wenn der 24:27-Auswärtserfolg es aufgrund des knappen Ergebnisses nicht wirklich vermuten lässt, muss man dennoch sagen, dass es bis zur 45. Spielminute eine absolute Galavorstellung der Rheinhessen war. Erst als der Tabellendritte gleich mehrere Gänge zurückschaltete, konnte der TV Bitburg das Ergebnis wieder in erträgliche Bahnen lenken. Die Mannschaft von A-Schein-Inhaber Thomas Gölzenleuchter hat auch gegen den TV Bitburg öfters mit dem siebten Feldspieler agiert, was zunächst keine große Neuerung oder Überraschung im modernen Handball ist. Eine kleine Abwandlung zu den sonstigen taktischen Mittel gibt es dann aber doch. Gölzenleuchter lässt seine Mannschaft gerne mit gleich drei Kreisläufern zeitgleich agieren, was viele Mannschaften vor nahezu unlösbare Probleme stellt. Auch im Hinspiel haben sie diesen taktischen Kniff angewandt. Die VTZ war aber gut vorbereitet und wusste dieses Mittel weitestgehend zu unterbinden. Doch am Samstag werden die Karten neu gemischt und man darf als Zuschauer gespannt sein, welche Ideen die beiden Taktikfüchse Danijel Grgic und Thomas Gölzenleuchter präsentieren werden.

„Neben der Abwehr wird es aber natürlich auch auf unseren Angriff ankommen. Gegen deren sehr starke und massive 6:0-Abwehr ist es immer sehr schwer Tore zu erzielen. Ich denke ein Sieg ist drin, aber es wird sehr schwer“, weiß Kapitän Philip Wiese die Situation richtig einzuschätzen. Auf die Frage, ob er seine Top-Leistung vom Hinrundenspiel, als er neun Tore erzielen konnte und die Sportfreunde quasi im Alleingang abschoss, wiederholen könne, antwortet er nur: „Ich kann darauf verzichten ein gutes Spiel zu machen, wenn wir insgesamt gewinnen. Klar, man will natürlich immer gut spielen, aber meine eigene Leistung wäre mir dann nicht so wichtig.“

Für alle Interessierten stehen am Samstag noch einige Plätze im Mannschaftsbus zur Verfügung, teilt die VTZ Saarpfalz mit. Abfahrt ist Samstag um 15.30 Uhr an der Festhalle.

Nach dem Nachholspiel am Freitagabend geht es für die zweite Mannschaft der VTZ Saarpfalz bereits am Sonntag in der Westpfalzhalle um 16 Uhr für Jungs von Trainer Marek Galla mit der Partie gegen die HSG Saarbrücken weiter. Die HSG befindet sich im gesicherten Mittelfeld der Saarlandliga, wobei man die Saarbrücker Spielgemeinschaft vor der Saison viel weiter oben erwartet hatte. Doch nach einem verkorksten Start konnte sich die Truppe von Coach Andreas Birk im Laufe der Runde immer weiter stabilisieren und so einen Platz nach dem anderen gut machen. Beim Hinspiel in Saarbrücken zeigten die Rosenstädter allerdings eine sehr gute Vorstellung und sahen schon wieder der sichere Sieger aus. In den letzten Minuten gaben sie dann den möglichen Sieg aus der Hand.

Die weiblich C-Jugend von Trainer Timo Steinbach spielt am Samstag auswärts beim HSV Sobernheim. Von Papier her ist das eine klare Sache. Der unangefochtene Tabellenführer der Oberliga-RPS spielt beim sieg- und punktlosen Schlusslicht. Alles andere als ein klarer Erfolg für die Zweibrückerinnen wäre eine faustdicke Überraschung. Im Hinspiel deklassierten die VTZ-Mädels den HSV mit 47:11. Anpfiff der Partie ist um 15.45 Uhr.

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