„Der FCH wird meine letzte Station als Profi“

Homburg · Ex-Bundesligaspieler Tobias Weis streift ab Sommer das Homburger Trikot über und hat mit seinem neuen Team noch einiges vor.

 Der Blick geht auf seine letzte Station als Fußball-Profi: Beim FC Homburg will Ex-Bundesligaspieler Tobias Weis seine Karriere ausklingen lassen – und das möglichst erfolgreich. Foto: Markus Hagen

Der Blick geht auf seine letzte Station als Fußball-Profi: Beim FC Homburg will Ex-Bundesligaspieler Tobias Weis seine Karriere ausklingen lassen – und das möglichst erfolgreich. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

Der FC Homburg will in der nächsten Saison der Fußball-Regionalliga Südwest um die ersten Plätze mitspielen. Dafür wollen sich die Grün-Weißen mit Neuzugängen aus höheren Ligen verstärken. Mit Ex-Bundesligaspieler Tobias Weis ist der Erste bereits unter Vertrag genommen worden. Der 31-jährige absolvierte 98 Bundesligaspiele, 30 Zweitliga- und 75 Regionalligapartien. Unter Bundestrainer Jogi Löw kam Weis am 2. Juni 2009 zu einem Einsatz beim Freundschaftsspiel Deutschland gegen die Vereinigten Arabischen Emirate.

Herr Weis, wie kam es, dass sie als langjähriger Erst- und Zweitligaspieler nun für den Regionalligisten FC Homburg bis 2020 einen Vertrag unterschrieben haben?

Tobias Weis: Zuletzt stand ich beim VfL Bochum unter Vertrag. Im August habe ich diesen aufgelöst, auch weil man nicht mehr mit mir plante. Die Karriere wollte ich aber nicht beenden. Ich hatte auch Angebote aus der 3. Liga und dem Ausland vorliegen. Aber da nichts dabei, was mir zusagte, kam schließlich der Kontakt zum FCH-Sportvorsitzenden Angelo Vaccaro zustande, den ich aus meiner Zeit als U19-Spieler beim VfB Stuttgart kenne. Er war damals in der U23 des VfB aktiv. Ich traf mich mit ihm und Trainer Jens Kiefer in Homburg. Beide erklärten mir das Konzept des FCH für die kommende Saison, mit dem der Verein vorne angreifen will. Und dazu will ich mit meiner Erfahrung beitragen.

Ist der Weg in die Regionalliga Südwest und damit in die vierte Liga kein Rückschritt für einen Spieler, der viele Jahre in der Bundesliga spielte?

Weis: Nein. Ich bin keine 18 Jahre mehr, sondern bereits 31 Jahre alt. Ich will Spaß am Fußballspielen haben. Und den werde ich auch beim FC Homburg in der Regionalliga haben. Der FCH wird meine letzte Station als Fußballprofi sein, daher habe ich auch einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Ich bin von dem Konzept des Vereins überzeugt, dass man mit mir und weiteren neuen Spielern sowie den Leistungsträgern dieser Saison eine gute Mannschaft aufbauen wird, die das Ziel Platz eins oder zwei durchaus ins Auge fassen kann. Es ist mein Ziel, mit Homburg nochmal eine Klasse höher zu spielen

Starke Konkurrenz und auch finanzkräftigere Vereine als den FC Homburg wird es in der Regionalliga aber auch in der nächsten Saison geben. Denken Sie, das Team hat dennoch eine Chance, ganz oben mitzuspielen?

Weis: Wir müssen abwarten, wer überhaupt alles in der nächsten Saison in der Regionalliga Südwest dabei ist. Klar sind die SV Elversberg, der 1. FC Saarbrücken und der SV Waldhof Mannheim stark, dann kommt noch der eine oder andere Absteiger aus der 3. Liga zu uns in die Regionalliga. Ich bin aber sicher, dass wir durchaus die Möglichkeit haben, oben mitzuspielen.

Zunächst aber gilt es für ihren neuen Verein den Verbleib in der Regionalliga zu sichern. Nach den Niederlagen zuletzt kann es noch mal eng werden. Hätte Ihr Vertrag auch für die Oberliga Gültigkeit?

Weis: Spielerisch hat der FC Homburg mehr drauf, als die jüngsten Ergebnisse aufzeigen. Die Liga ist sehr ausgeglichen besetzt. Da kann jeder jeden schlagen, wie die Ergebnisse Woche für Woche zeigen. Klar, der FC Homburg braucht noch Punkte für den Klassenerhalt. Ich halte es aber für möglich, am Samstag beim Tabellendritten TSV Steinbach zu punkten. Schließlich hat es mein neuer Verein beim 2:2 in Elversberg gezeigt, dass er auch mit den Spitzenteams nicht nur mithalten kann, sondern auch Punkte holen kann. Mein Vertrag gilt nur für die Regionalliga.

Zurück zu Ihrer sportlichen Zukunft beim FCH. Auf welcher Position sehen Sie sich?

Weis: Ich spiele am liebsten im zentralen Mittelfeld. Da sehe ich meine Stärken.

Haben Sie schon berufliche Pläne, wie es nach dem Ende Ihrer Fußballkarriere weitergehen könnte?

Weis: Vor einem guten Jahr habe ich mir eine kleine Immobilienfirma aufgebaut, die ich nun weiter ausbaue. Diese Tätigkeit kann ich auch von Homburg aus ausüben.

Vorerst wohnen Sie noch in Öhringen in der Nähe von Heilbronn. Ziehen Sie mit Ihrer Familie komplett ins Saarland um?

Weis: Mit Sicherheit wechseln wir den Wohnsitz. Meine Frau Derya und meine vierjährige Tochter werden dann im Raum Homburg wohnen. Wir sind zurzeit auf Wohnungssuche.

Gibt es neben dem Fußball noch Zeit für weitere Hobbys?

Weis: Ich spiele gerne Tennis und reise gerne mit meiner Familie. Als Familienvater steht natürlich meine Familie außerhalb des Fußballplatzes ganz im Blickpunkt.

Das Interview führte Markus Hagen

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