Defensive in Kellerduell zu schwach

Wittlich/Zweibrücken · Den Start komplett verpennt haben die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken im Duell gegen Tabellennachbar HSG Wittlich. Nach dem 27:37 bleiben die wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg bei den Gegnerinnen.

 Einen harten Kampf gegen den Abstieg haben die SV64-Frauen um Katharina Koch (hinten) vor sich. Foto: Marco Wille/pmz

Einen harten Kampf gegen den Abstieg haben die SV64-Frauen um Katharina Koch (hinten) vor sich. Foto: Marco Wille/pmz

Foto: Marco Wille/pmz

Frust macht sich bei den Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken breit. "Wie soll man ein Spiel gewinnen, wenn man nach 15 Minuten schon mit 3:12 zurückliegt?", fragte SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach dem Auswärtsspiel beim bisherigen Tabellennachbarn HSG Wittlich. Auch dort fanden die Zweibrücker Spielerinnen am Sonntag nicht die passende Form im Abstiegskampf, kassierten in diesem wichtigen Spiel mit 27:37 (9:16) eine klare Niederlage.

Was erschwerend hinzukam: "Sehr ärgerlich, dass alle anderen abstiegsgefährdeten Teams an diesem Wochenende gewonnen haben." Dadurch sind die SV-Frauen nach dem zehnten Spieltag auf den vorletzten und damit einen der direkten Abstiegsplatz abgerutscht.

Vieles, was sich die Zweibrückerinnen gegen Wittlich vorgenommen hatten, klappte nicht. Sie fanden überhaupt nicht ins Spiel und gerieten schnell in Rückstand. Katharina Kochs Siebenmetertor zum 2:2 war das letzte Mal, dass die Gäste nicht zurücklagen. Es folgten fünf HSG-Treffer zum 7:2 - und nach dem dritten SV-Tor eine weitere 5:0-Serie der Gastgeberinnen zum schon vorentscheidenden 12:3. Zwar gelang der ersatzgeschwächten SV-Truppe bis zur Halbzeit eine geringfügige Ergebnisverbesserung zum 9:16. Mit zunehmender Spielzeit machte sich aber die Hypothek des hohen Rückstandes immer mehr bemerkbar.

Lydorf fehlten in der zweiten Hälfte allerdings auch personelle Alternativen. Denn neben der langzeitverletzten Lucie Krein fielen die zuletzt starke Ina Sohns und Katharina Handermann krankheitsbedingt aus. Daphne Huber musste wegen Magenproblemen kurzfristig passen, sodass beide etatmäßigen Torhüterinnen ausfielen, weil Jana Specht nach ihrer Blinddarm-OP noch nicht wieder einsatzfähig war. Somit kam Eva Zöllner, die in den vergangenen Jahren in der zweiten Mannschaft nur noch als Feldspielerin mitgewirkt hatte, mal wieder zu einem Einsatz in der RPS-Oberliga, löste Mitte der ersten Hälfte Nina Jäger ab. Trotz dreier gehaltener Siebenmeter von Jäger verloren die SV-Frauen das Torhüterinnenduell gegen Giulia Wilhelmi und Hanna Scharfbillig von der HSG deutlich. Allerdings fiel in dieser Begegnung auch auf, dass den SV-Torhüterinnen die notwendige Unterstützung ihrer Abwehrreihe fehlte. "In der Defensive waren wir am Sonntag einfach nicht gut genug", stellte Lydorf schonungslos fest. Nach dem 16:9-Halbzeitstand begann auch die zweite Hälfte mit einer 6:2-Serie der Gastgeber. Spätestens jetzt war klar, dass diese beiden im Abstiegskampf so wichtigen Punkte bei der HSG Wittlich bleiben würden.

Am Ende verloren die SV-Frauen klar, zeigten einmal mehr eine deutlich verbesserungswürdige Abwehrleistung und rutschten in der Tabelle wieder etwas ab. Angesichts des sehr schweren Restprogramms mit den drei letzten Hinrundenspielen gegen die drei führenden Teams der RPS-Oberliga, die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam, die SG FSV Mainz 05/Budenheim II und den TV Bassenheim, sind die Aussichten, auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern, düster.

Zum Thema:

Auf einen Blick SV 64: Jäger und Zöllner im Tor - Wild 6/1, Koch 6/1, Worm 5/3, Wiegand 4, Witzgall 2, Schlicker 2, Paquet 2, Birringer und Schöneich. cg

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