Fußball-Regionalliga Homburg blamiert sich bis auf die Knochen
Dreieich/Homburg · Der ambitionierte Fußball-Regionalligist geht bei der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt mit 0:5 unter und findet sich auf einem Abstiegsplatz wieder. Trainer Danny Schwarz entschuldigt sich bei den Zuschauern. Kapitän Ristl wird länger fehlen.
Nach drei Spieltagen ist noch keine Mannschaft auf- oder abgestiegen. Trotzdem musste einem angesichts der Leistung des FC Homburg am Mittwochabend Angst und Bange werden. Der FCH kam in der Fußball-Regionalliga Südwest bei Eintracht Frankfurt II mit 0:5 (0:1) unter die Räder. Der desaströse Auftritt der Grün-Weißen erinnerte an vieles – an einen Aufstiegsaspiranten aber nicht. Im Gegenteil: Teile der mitgereisten Fans skandierten sogar „Absteiger“. So weit ist es zwar noch nicht, doch bei den Saarpfälzern sollten alle Alarmglocken schrillen. Denn sie stehen mit nur einem Zähler aktuell tatsächlich auf einem Abstiegsplatz. Die Situation ist beinahe surreal, schließlich ist es gerade mal etwas mehr als eine Woche her, als die Homburger im DFB-Pokal einen rauschenden 3:0-Sieg über Bundesligist Darmstadt 98 feierten. Nun war die Reserve eines Erstligisten gleich mehrere Nummern zu groß.
Immerhin: Die FCH-Spieler suchten nach der Partie den Kontakt zu den Anhängern und diskutierten fast eine halbe Stunde mit den Fans. Auch Trainer Danny Schwarz wurde deutlich: „Es ist für mich unerklärlich, dass wir uns so abschlachten lassen. Wir können jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Ich möchte mich in aller Form bei unseren Fans entschuldigen, die sich so etwas anschauen müssen.“
Im Ahorn Camp Sportpark in Dreieich habe bei seiner Mannschaft „überhaupt nichts“ gestimmt, sagte der 48-Jährige. „Nach 15 Minuten ist unser Konzept wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.“
Homburg hatte in der Anfangsphase vor 1815 Zuschauern mehr Ballbesitz, ohne sich aber gefährlich im oder zumindest am Frankfurter Strafraum zu zeigen. Nach etwa einer Viertelstunde wurden die Gastgeber mutiger. Marcel Wenig (28. Minute) und Elias Baum (32.) verzeichneten erste Gelegenheiten für die Eintracht, die die Partie immer besser in den Griff bekam und drei Minuten vor der Pause durch Ignacio Ferri verdient in Führung ging.
Schwarz wechselte zur zweiten Halbzeit den angeschlagen Tim Steinmetz gegen Lukas Quirin aus. Doch seine Elf blieb weiter harmlos und kassierte durch Noel Futkeu den zweiten Gegentreffer (58.).
„Danach sind wir zusammengebrochen“, klagte Angreifer Fabian Eisele, an dem die Partie wie auch an seinem Kollegen im Sturm, David Hummel, vollkommen vorbeilief. Auch weil die beiden aus dem Mittelfeld quasi keine verwertbaren Zuspiele bekamen.
Für Eisele war dann nach 62 Minuten Schluss, er wurde wie Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff und der rechte Außenverteidiger Max Dombrowka ausgewechselt. Für Eisele versuchte sich nun Phil Harres in der Spitze. Hinten stellte Schwarz auf eine Viererkette um, mit Neuzugang Raphael Akoto auf der Außenposition. Im Mittelfeld sollte Ivan Knezevic für Belebung sorgen. Doch das Debakel nahm im Anschluss nur noch mehr Fahrt auf. Die Frankfurter legten binnen etwas mehr als einer Viertelstunde drei weitere Tore durch Jakob Bookjans (73.), Marcel Wenig (77.) und Phinns Bonianga (90.) nach. FCH-Torhüter Tom Kretzschmar verhinderte mehrfach, dass die Eintracht das halbe Dutzend voll machte.
Nicht nur Homburgs Dennis Lippert war nach der Partie konsterniert: „Wir hatten eigentlich ein gutes Gefühl, hier was zu holen, haben auch gar nicht schlecht angefangen. Aber durch die vielen Ballverluste haben wir die Eintracht stark gemacht“, sagte der Verteidiger.
Am Samstag hat der FCH die Chance, es besser zu machen, wenn er um 14 Uhr bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz antritt. Und besser werden muss es bei den Grün-Weißen. Am besten schnell.
Der FC Homburg muss länger als erwartet auf Mart Ristl (27) verzichten. Wie der FCH am Donnerstag vermeldete, sei beim Kapitän „ein beidseitiger Adduktorenabriss“ diagnostiziert worden, der eine OP erforderlich mache.