168 Stunden Abpfiff im längsten Spiel aller Zeiten

Wallhalben/St. Wendel · 36 Kicker aus Wallhalben und dem Saarland haben eine ganze Woche ununterbrochen Fußball gespielt. Ihr Ziel: Ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

  Gegner auf dem grünen Rasen – aber gemeinsam zum neuen Rekord! Die Kicker aus Wallhalben und Winterbach haben eine Woche lang ununterbrochen Fußball gespielt und dabei 3604 Tore geschossen. Endergebnis: Unentschieden.

Gegner auf dem grünen Rasen – aber gemeinsam zum neuen Rekord! Die Kicker aus Wallhalben und Winterbach haben eine Woche lang ununterbrochen Fußball gespielt und dabei 3604 Tore geschossen. Endergebnis: Unentschieden.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Riesenjubel gestern um 19 Uhr auf der Sportanlage in Winterbach. Das Spiel in brütender Hitze und die körperlichen Strapazen hatten ein Ende, die Party konnte steigen. 36 Westpfälzer und Saarländer sind nun Weltrekordhalter. Sie haben eine neue Bestmarke im Dauerfußball aufgestellt. Sieben Tage am Stück, genau 168 Stunden, was 112 Spielen über die normalen 90 Minuten entspricht, kickten die Eventfußballer aus Wallhalben gegen die Winterbacher. Beim Abschied trennten sich beide Teams mit einem 1802:1802-Unentschieden.

„Ich freue mich, jetzt mit einem kühlen Bier auf den Weltrekord anzustoßen und wieder unter Leute zu kommen“, sagte der 17-jährige Max Hoffman. Gemeinsam mit Zwillingsbruder Julian ist er nun jüngster Weltrekordinhaber. Auch der Oldie ließ es krachen. „Für das Feiern habe ich mir noch ein paar Körner aufgespart“, betonte der 44-jährige Stefan Warschburger. Vor einer Woche waren die Kicker wegen des ambitionierten Vorhabens noch für verrückt erklärt worden. „Nach zwei Tagen habe ich gedacht, dass es nicht möglich ist, den Weltrekord so auszubauen“, blickte Warschburger auf die Woche zurück. Es sei eine Körperschlacht gewesen, bei der alle bis an die Grenze gegangen seien. Freunde, Bekannte und Gratulanten herzten die Kicker für ihre einzigartige Leistung. Freundinnen und Ehefrauen hatten nach einer Woche im Fußballcamp endlich ihre Männer zurück.

„Es war eine coole Erfahrung, die ich in der Zukunft wohl nicht wieder machen werde“, fasste Lukas Krämer (23) seine Eindrücke zusammen. Im Moment wisse er noch gar nicht, ob er sich auf das Feiern oder das Schlafen im eigenen Bett mehr freuen soll. Untereinander, ergänzte Warschburger, sei die Stimmung immer gut gewesen und keiner sei dem Mitspieler auf den Wecker gegangen. „Nachdem ich den Rhythmus gefunden hatte, ist es ein Selbstläufer geworden“, stellte Max Hoffmann fest. Den bisherigen Weltrekord von 108 Stunden aus dem Jahr 2016, der im britischen Worthing aufgestellt wurde, hatten die Spieler in Winterbach bereits am Montag geknackt. „Wir wollten aber noch enorm Stunden drauf packen, damit keiner auf die Idee kommt, uns den Titel jemals wieder streitig zu machen“, erläuterte der Organisator Thomas Handle.

Die neuen Weltmeister müssen aber noch offiziell für das Guinness-Buch der Rekorde anerkannt werden. „Wir werden für die Auswertung das Material sichten und dann auf DVD nach London einsenden. Wir sind zuversichtlich, dass dann alles klappt“, so Handle.

Wermutstropfen des Rekordspiels: ein Spieler von Wallhalben musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus eingeliefert werden.

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