Bogenschießen beim TuS Höchen Ruhe, Kraft und Konzentration sind gefragt

Höchen · Die Bogenschützen des TuS Höchen, die wieder im Training sind, hoffen nach der Corona-Pause in diesem Jahr noch auf Wettkämpfe.

 Endlich können die Bogenschützen des TuS Höchen nach der Corona-Pause wieder mit Pfeil und Bogen ihrem Sport auf der TuS-Anlage nachgehen.

Endlich können die Bogenschützen des TuS Höchen nach der Corona-Pause wieder mit Pfeil und Bogen ihrem Sport auf der TuS-Anlage nachgehen.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Spannen, zielen – und loslassen. Da ist höchste Konzentration gefragt. Dann surrt es in der Luft, bevor der Pfeil in der Scheibe einschlägt. Bogenschießen gehört beim Turn- und Sportverein Tus Höchen schon seit vielen Jahren zum Sportangebot. 1996 flogen erstmals die Pfeile auf dem Rasenplatz am Sportheim in unmittelbarer Nähe des Höcher Aussichtsturms.

Ralf Müller und Robert Legrom haben die Abteilung damals ins Leben gerufen. Zunächst wurde allerdings nur bis 2001 wurde mit dem Bogen beim TuS geschossen. Dann war erst einmal Schluss, ehe 2017 nach der Rückkehr von der SG Homburg Robert Legrom die Bogenschützen wieder in Höchen organisierte. Zehn aktive Schützen mit dem Compound- und Recurvebogen gehören der Abteilung an. Durch die Corona-Krise wurde deren Trainings- und Übungsbetrieb gestoppt. „Schade war zudem, dass die vorgesehenen Kreis- und Landesmeisterschaften 2020 auf der TuS-Anlage wegen der Pandemie abgesagt wurden“, sagt Abteilungsleiter Robert Legrom, einer der erfolgreichsten Bogenschützen des Saarlandes. Beide Meisterschaften werden auch nicht mehr nachgeholt.

Seit fast 25 Jahren ist Legrom mit dem Bogen sportlich aktiv. Die Zahl der errungenen Saarlandmeisterschaften hat er schon gar nicht mehr genau im Kopf. „So rund 30 Titel dürften es bisher gewesen sein.“ Mit dem Team des Schützenvereins SG Homburg war er in den 90er-Jahren zweimal Dritter bei den deutschen Meisterschaften. Sogar beim Ausscheidungsschießen für die Nationalmannschaft war er damals dabei. „Bogenschießen gehört bei uns zur Familie.“ Schon sein Vater war mit Pfeil und Bogen aktiv, ehe auch Sohn Robert Legrom 1986 mit dem Sport begann.

Vor gut einem Jahr haben auch Ellen Gebhardt, 54, und ihr Sohn Martin, 31, die Liebe zu diesem Sport entdeckt. „Ich hatte schon öfter die Bogenschützen beim TuS beobachtet und mir dann gesagt: Da mache ich auch mit“, erzählt Ellen Gebhardt von den Anfängen. Vom Bazillus Bogenschießen angesteckt wurde auch Sohn Martin „Dieser Sport hat mir auf Anhieb gut gefallen.“ Marc Clausen ist schon seit sechs Jahren dabei. „Vorher war ich bei der SG Homburg aktiv, nachdem Robert wieder zur TuS ging, bin ich auch nach Höchen gewechselt“, erklärt der 46-Jährige. Drei Mal in der Woche übt er bis zu zwei Stunden. Als einer der Gründungsmitglieder der TuS-Abteilung schießt Michael Wolff seit 1996 mit dem Bogen. „Die Ruhe bei diesem Sport. Konzentration und auch Ausdauer sind wichtig. Das alles fasziniert mich bei dieser Sportart“, beschreibt der 74-jährige Schütze.

Nach der wochenlangen coronabedingten Pause fliegen seit gut zwei Wochen wieder die Pfeile auf den TuS-Glände am Aussichtsturm. 18, 25, 30, 40, 50, 60 oder 70 Meter beträgt die Entfernung des Schützen zu den Scheiben, die in zehn Felder unterteilt sind. 1 bis 10 Punkte (Treffer in der kleinen Mitte der Scheibe) gibt es zu ergattern. „Wettkampfschießen mit dem Bogen erfordert auch Kraft und Konzentration. Bis zu 3,5 Stunden kann ein Wettkampf schon andauern“, erklärt Robert Legrom.

Er hat noch Hoffnung, dass trotz Corona-Pandemie die Saison für die Bogenschützen noch nicht beendet wird. Nachdem die Kreismeisterschaften beim TuS Höchen, die für den 5. und 6. Juni vorgesehen waren, und auch die Landesmeisterschaften vom 27. bis 28. Juni an gleicher Stelle nicht stattfinden können, hofft Legrom, dass der Club vielleicht die Qualifikationswettkämpfe für die Deutschen Meisterschaften im August in Wiesbaden austragen kann . „Normalerweise stehen wir bei den Wettkämpfen schon dicht zusammen an einer Linie. Aber der Abstand lässt sich auch auf zwei Meter erweitern und auch Hygiene-Maßnahmen lassen sich durchaus umsetzen“, hofft Legrom noch auf Bogenschieß-Wettkämpfe.

Vorerst sind Legrom und seine Mitstreiter mit den Bögen allerdings froh, zumindest wieder drei Mal in der Woche zum Training kommen zu können. „Bogenschießen ist für jeden bis ins hohe Alter geeignet.“ Interessenten können ihre ersten Versuche nach Anmeldung mit einem Leihbogen, den der TuS Höchen zur Verfügung stellt, starten. Später könnten sich die Sportler je nach Geldbeutel einen eigen Bogen kaufen. Mit etwa 400 Euro muss man dafür schon rechnen. Legrom: „Wettkampfambitionierte Schützen investieren schon 2500 Euro und darüber hinaus für ihren Bogen.“ Dazu kommen Kosten für Pfeile. Stückpreis 3,50 bis 35 Euro. „Mindestens sechs Pfeile muss man schon haben, um wettkampfmäßig dabei zu sein.“ Bei Wettbewerben werden die Pfeile nicht gestellt – und pro Durchgang wird sechs Mal geschossen. „Sinnvoll ist es schon, wenn man mehr als sechs Pfeile dabei hat, es kann ja auch mal einer verloren gehen“, sagt Legrom.

 Seit fast 25 Jahren gehört TuS-Abteilungsleiter Robert Legrom mit 30 Titeln bei Landesmeisterschaften zu den erfolgreichsten Bogenschützen des Saarlandes.

Seit fast 25 Jahren gehört TuS-Abteilungsleiter Robert Legrom mit 30 Titeln bei Landesmeisterschaften zu den erfolgreichsten Bogenschützen des Saarlandes.

Foto: HAgen/Markus Hagen

Bogenschießen beim TuS Höchen: Trainingsbetrieb: mittwochs und freitags von 18 bis 20 Uhr, sonntags von zehn bis zwölf Uhr. Ansprechpartner ist Abteilungsleiter Robert Legrom, Telefon: (0 68 41) 99 36 53 5 sowie 0176 70 89 79 40.

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