Blicke gehen nach oben und unten

Wohin geht die Reise? Diese Frage stellten sich nicht wenige vor der Saison bei den Zweibrücker Handballteams der VT und des SV 64. Einen Umbruch inklusive Trainerwechsel gab es schließlich bei beiden Vereinen im Sommer. Während die VTZ mit Neu-Trainer Danijel Grgic nach dem enttäuschenden siebten Platz in der vergangenen Oberliga-Runde wieder ganz oben mitspielen möchte, zählt für die Löwen nach der Ära Stefan Bullacher unter Tony Hennersdorf einzig der Verbleib in der dritthöchsten deutschen Liga. Wie schwer - vielleicht zu schwer - diese Aufgabe für den SV 64 wird, haben die ersten Wochen gezeigt. Nur ein Sieg in sieben Spielen bedeutet Rang 15 - aktuell der vorletzte Tabellenplatz. Spielerisch deutet das junge Team immer wieder seine Klasse an, aber es fehlt an Erfahrung. Gerade in kritischen Situationen leistet sich der Drittligist zu viele Fehler. Fehler, die auf diesem Niveau gnadenlos bestraft werden und Punkte kosten. Nach den Abgängen von Torhüter Ladi Kovacin und Spielmacher Florian Enders müssen jetzt die jungen Wilden aus der A- und teilweise sogar B-Jugend, allen voran Nils Wöschler, der mit seinen 19 Jahren mittlerweile zum Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft geworden ist, Woche für Woche gestandenen Drittliga-Spielern die Stirn bieten. Dass das phasenweise gelingen kann, hat die erste Halbzeit am Samstagabend beim TV Hochdorf gezeigt. 13:12 lag der SV 64 da vorne. Am Ende reichte es mal wieder nicht. Wie so oft in dieser Runde.

In die entgegengesetzte Richtung steuern die Dauerrivalen der VT Zweibrücken. Nach zwei relativ verkorksten Jahren, in denen man hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben war, zog der Verein im Frühjahr die Reißleine und entschied sich, einen externen Mann als Trainer zu installieren. Und Danijel Grgic hat der Mannschaft ganz offensichtlich Leben eingehaucht. Deutlich verjüngt in die Runde gestartet, ist der biedere Handball der Vergangenheit neuer Spielfreude gewichen. Dass die Arbeit des ehemaligen kroatischen Nationalspielers bereits so früh in der Saison erste Früchte, war nicht zu erwarten. Höhepunkt der runderneuerten VTZ war der Gala-Auftritt am Wochenende gegen Nieder-Olm. In einen wahren Rausch spielte sich der Oberligist in Hälfte eins, bot spektakulären Offensiv-Handball mit 23 Treffern, ließ hinten nur sieben Gegentore zu. Wenn diese Form gehalten werden kann, dürfte die VTZ in diesem Jahr ein ernstes Wort um den Titel mitsprechen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort