Bitterer Rückschlag für Holzdeppe

Träume können schnell zerplatzen. Auch oder gerade im Sport. Nur all zu deutlich bekommt dies gerade Raphael Holzdeppe zu spüren. Gerade noch ist der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken in der Halle zu neuer Bestleistung (5,84m) gesprungen, steht an der Spitze der deutschen Jahres-Bestenliste, schon ist die Hoffnung auf den Start bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Portland in gut zwei Wochen dahin.

Der Körper spielt nicht mit. Eine Verletzung am Sprunggelenk verhindert das Kräftemessen des 26-Jährigen, der nun seit gut zehn Jahren in der deutschen und internationalen Spitze mitmischt - und noch nie bei einer Hallen-WM war - mit der Elite unterm Dach erneut.

Bei allem Ärger und der Enttäuschung um den verpassten möglichen ersten Hallen-DM-Titel und die erneute Absage einer Hallen-WM geht der Blick jetzt aber vor allem Richtung Olympische Spiele im August in Rio de Janeiro. Natürlich kommt eine Verletzung nie zu einem richtigen Moment, doch ist sie zum jetzigen Zeitpunkt sicher leichter zu verkraften, als sie es in vier oder fünf Monaten gewesen wäre. Blessuren im Sport gehören einfach dazu - und so ist die Hallenrunde für Holzdeppe nun eben beendet. Ohne sich entmutigen zu lassen, muss der 26-Jährige seinem Körper nun die nötige Pause gönnen, um dann für Olympia wieder topfit zu sein. Mit Erfolgen bei solchen Großereignissen erhalten Athleten den Lohn ihrer Arbeit, den Ruhm - und auch finanzielle Vorteile. Der Körper ist das Kapital des Spitzensportlers und den muss der Zweibrücker nun aufpäppeln. Sich dann ohne Angst und hoffentlich mit den beibehaltenen, im vergangenen Jahr so hart erarbeiteten Automatismen wieder ganz hoch hinaus schwingen. Es wird bis zum Sommer weitere Möglichkeiten geben, sich mit der Weltelite zu messen, eine Duftmarke Richtung Rio zu setzen.

Bange sein, dass dem Spitzenathleten dies nicht gelingt, muss niemandem. Die Qualität eines ausgezeichneten Stehaufmännchens hat der Zweibrücker schon mehrfach bewiesen. Immer wieder haben sich Hürden vor Holzdeppe aufgetan, ob mit Verletzungen, schwachen Wettkämpfen, dem Seuchenjahr 2014. Immer wieder hat er diese überwunden. Sich zurückgemeldet. Ein ums andere Mal eindrucksvoller als zuvor.

Nach seinem erfolgreichen Comeback mit der Vize-Weltmeisterschaft im letzten Jahr, der neuen Hallen-Bestmarke in diesem Jahr im Rücken wird Rapahel Holzdeppe auch diesen Rückschlag wegstecken - da bin ich ganz sicher. Und das darf auch die Konkurrenz sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort