Zurück in der Weltspitze Besondere Qualität von Holzdeppe

Rückschläge und Kritik gehören zum Alltag eines Leistungssportlers dazu. Nicht immer sind diese einfach zu verkraften. Davon kann Raphael Holzdeppe nach zwei „sehr frustrierenden“ Jahren ein Lied singen. Doch einmal mehr hat der Zweibrücker Stabhochspringer unglaubliche Stärke bewiesen.

Zurück in der Weltspitze: Besondere Qualität von Holzdeppe
Foto: SZ/Robby Lorenz

Nicht wenige Experten hatten den 28-Jährigen nach dem Quali-Aus bei Olympia 2016 und dem Salto nullo im WM-Finale 2017 abgeschrieben. Nicht an eine erneute Rückkehr in die Weltspitze geglaubt. Doch er ist wieder da. Eindrucksvoll hat Holzdeppe mit seinem Flug über 5,88 Meter in Karlsruhe seine herausragenden Qualität als Stehaufmännchen bewiesen. Wie schon häufig in seiner Karriere. 2008 wurde er U20-Weltmeister, stellte mit 5,80 Metern den U20-Weltrekord auf und erlebte seine ersten Olympischen Spiele – als 18-Jähriger. 2009 wurde Holzdeppe U23-Europameister. Danach gelang der Transfer der Topleistungen nicht mehr, die Leistung des ewigen Talents stagnierte. Bis zu Olympia 2012. Dort schwang er sich mit 5,91 Metern überraschend zu Bronze. Der nächste Triumph mit dem WM-Titel 2013 folgte. Und auch den Absturz im Seuchenjahr 2014 steckte der Zweibrücker weg, sicherte 2015 überraschend WM-Silber. Doch der Höhenflug hielt nicht lange an. Nach einem guten Start zog er sich 2016 eine Sprunggelenksverletzung zu, mit der er lange zu kämpfen hatte. Ans Aufgeben dachte Holzdeppe aber nie. Auch wenn er vor Rio etwas zu hoch stapelte und mit dem Quali-Aus tief fiel. Wie auch in seiner bittersten Stunde im WM-Finale von London.

Abschreiben lassen wollte sich der Zweibrücker aber auch dieses Mal nicht. Tag für Tag kämpfte er an Fitness, Form und Technik. Mit Erfolg. Und so könnte er auch erstmals bei einer Hallen-WM starten. Die Norm bereits in der Tasche, kann der 28-Jährige die Lockerheit, die er zuletzt zeigte, in den nächsten Wettkämpfen beibehalten. Und damit wieder um Edelmetall bei den internationalen Höhepunkten – Hallen-WM und Freiluft-EM – mitspringen. Zumindest, wenn Körper und Stäbe halten.

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