Basketball-Landesliga Chnapkovas Taktik schlägt Rockenhauser Athletik
Zweibrücken · Basketball-Landesligist VT Zweibrücken gewinnt das Topspiel gegen den BBC Rockenhausen mit 80:68. Mit einem Sieg am kommenden Sonntag bei Schlusslicht Landau stünde die Meisterschaft der VT-Korbjäger fest. Und in diesem Falle würden die Zweibrücker auch den Aufstieg in die Oberliga wahrnehmen.
Gabi Chnapkova möchte den Tag auf keinen Fall vor dem Abend loben. „Ich glaube an schlechtes Karma – dazu möchte ich mich gar nicht groß äußern“, antwortet die Trainerin der Landesliga-Basketballer von der VT Zweibrücken auf die Frage, wie sie die Chancen ihrer Mannschaft im Titelrennen jetzt einschätzt.
Chnapkovas Vorsicht in allen Ehren – aber nachdem ihre Korbjäger das Spitzenspiel vergangenen Sonntag in der Sporthalle des Hofenfelsgymnasiums gegen den BBC Fastbreakers Rockenhausen mit 80:68 gewonnen haben, dürfte den Zweibrückern der Titel kaum mehr zu nehmen sein. Die VT führt die Tabelle zwei Spieltage vor Schluss mit zwei Punkten vor dem BBC an. Und weil Zweibrücken jetzt auch den direkten Vergleich gegen das Team aus dem Donnersbergkreis gewonnen hat – der bei Punktgleichheit entscheidend ist – müsste die VT ihre verbleibenden beiden Spiele verlieren, damit die Fastbreakers die Chance hätten, noch vorbeizuziehen. Die Zweibrücker treten am kommenden Sonntag um 16 Uhr noch bei Schlusslicht BBV Landau an. Ihr letztes Saisonspiel bestreitet die Mannschaft dann am Samstag, 18. März um 14 Uhr beim Drittletzten 1. FC Kaiserslautern II.
Eines aber lässt sich Chnapkova dann doch entlocken – Ja, wenn ihr Team den Titel gewinnt, dann würde die VT das Aufstiegsrecht in die Oberliga auch wahrnehmen.
Einen Riesenschritt Richtung Oberliga gingen die Zweibrücker am Sonntagabend. Nach der Schluss-Sirene tanzten die VT-Korbjäger ausgelassen im Kreis. Die teilweise mit Trommeln und Tröten bewaffneten Zuschauer, die es zuvor schon kaum auf ihren rund um die Spielfläche aufgestellten Stühlen in der Hofenfelshalle gehalten hatte, stürmten das Spielfeld. Auch sie wussten: Der Titel ist nun zum Greifen nah.
So ausgelassen war die Stimmung zu Spielbeginn allerdings noch nicht. Die Zweibrücker liefen nach dem ersten Viertel einem Rückstand hinterher (15:19). Und konnten diesen bis zur Pause nicht verringern (32:36). Vor dem letzten Viertel hatte Rockenhausen die Führung sogar leicht ausgebaut. (49:55). Vor allem BBC-Spieler Joshua Lacy (22 Punkte) bekamen die Zweibrücker lange nicht in den Griff.
„Wir sind nicht gut gestartet, haben wenig getroffen“, räumt Chnapkova ein. „Bei Rockenhausen spielen viele US-Amerikaner. Athletische und gut ausgebildete Leute.“ Die Trainerin griff zunächst auf taktische Auszeiten zurück. Um den Spielfluss des Gegners zu unterbrechen – „und damit wir zur Ruhe kommen. Ich habe den Jungs gesagt: Taktik schlägt Athletik. Wir müssen geduldig bleiben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Würfe fallen“, berichtet die Slowakin.
Und die Würfe auf Seiten der VT, die in der Defensive ohnehin eine starke Partie ablieferten, fielen im Schlussabschnitt tatsächlich wie reife Früchte. „Wir waren das deutlich fittere Team. Das hat sich am Ende gezeigt“, sagt Chnapkova, die in der Partie noch einen Trumpf ausgepackt hatte. Tim Burkholder, der wegen eines Außenbandabrisses im Fuß in den vergangenen Wochen pausiert hatte, war rechtzeitig für die Begegnung fit geworden. „Er war schon in der Woche davor wieder im Training und hat grünes Licht gegeben. Er war heiß auf die Partie – auch wegen des Hinspiels“, erklärt Chnapkova. Das hatte ihre Mannschaft nämlich hauchdünn verloren (86:87). Es war eine von nur zwei Saisonniederlagen, die die Zweibrücker bislang hinnehmen mussten.
Burkholder war im ersten Einsatz nach seiner Verletzung auf Anhieb der Top-Scorer der Partie, er erzielte 26 Punkte. Und das obwohl er in der ersten Hälfte nur sporadisch eingesetzt wurde. Im finalen Durchgang ließen es Burkholder und Co. dann Körbe regnen und gewannen das Viertel turmhoch mit 31:13.
„Wir haben den Kampf nie aufgegeben, auch in der Phase, als es nicht richtig lief“, lobte Chnapkova ihr Team nach den beiden „Big Points“ im Spitzenspiel. Nach Feiern war der Slowakin nach der Partie aber noch nicht zumute. „Das machen wir, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Der Berg ist noch nicht erklommen“, warnte die Trainerin.
Doch schon am kommenden Sonntag könnte dieser Gipfel erreicht sein. Mit einem Sieg bei Schlusslicht Landau – das Hinspiel gewannen die Zweibrücker mit 63:44 – stünde die Meisterschaft fest.
Dann hätte wohl auch das Karma nichts mehr dagegen, dass Chnapkova und ihr Team die große Aufstiegssause starten – und sich auf die kommende Saison in der Basketball-Oberliga freuen.
Punkte für die VT Zweibrücken: Tim Burkholder 26, Aykut Bozdemir 13, Johann Klein 8, Milomir Mihailovic 8, Max Simon 8, Leon Gilles 7, Denis Rendgen 5, Johannes Meenken 4, Luca Höchst 1