Basketball „Wir könnten noch besser dastehen“

Zweibrücken · Die Basketballer der VT Zweibrücken überwintern als Aufsteiger in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz auf Rang zwei. Vor dem Punktspiel-Auftakt steht am Samstag zunächst ein Pokalwettbewerb an. Wo genau die Reise dabei hingeht, ist allerdings nicht ganz klar.

 VTZ-Spielertrainer Denis Rendgen kann auf eine gelungene erste Saisonhälfte in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz zurückblicken

VTZ-Spielertrainer Denis Rendgen kann auf eine gelungene erste Saisonhälfte in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz zurückblicken

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Glücklich und zufrieden könnte Denis Rendgen zur Winterpause auf die Tabelle der Basketball-Landesliga Rheinhessen-Pfalz blicken. Als Aufsteiger liegt die VT Zweibrücken auf Rang zwei. Probleme mit seiner Mannschaft oder dem Verlauf der Hinrunde brauchen den Trainer nicht zu plagen. Ruhig ging es zum Jahresbeginn für Rendgen dennoch nicht zu.

Der sportliche Auftakt bereitet dem Spielertrainer Kopfzerbrechen. Klar ist, dass an diesem Samstag um 19 Uhr ein Pokalspiel ansteht. Welches, ist allerdings nicht endgültig geklärt. Denn die Partien des pfälzischen und des rheinland-pfälzischen Wettbewerbs sind genau für den gleichen Zeitpunkt angesetzt. Und keiner der Gegner, Bezirksligist Eintracht Lambsheim im Pfalzpokal sowie der BBC Linz (Bezirksliga Koblenz) im Rheinland-Pfalz-Pokal, weicht von dem Termin ab. „Ich schreibe mir seit Tagen die Finger wund im Mailverkehr, aber wir kommen auf keinen gemeinsam Nenner“, sagt Rendgen schnaufend. Der VTZ-Coach vermutet, dass beide Gegner spekulieren, dass die Zweibrücker verzichten oder mit einer Rumpftruppe anreisen. Der BBC Linz könnte als lachender Dritter aus dem Hickhack hervorgehen. „Ich denke, dass wir in Lambsheim spielen werden“, erklärt der VTZ-Spielertrainer. Nicht nur wegen der weiteren Entfernung nach Linz von rund 250 Kilometern, sondern auch, weil sein Team im Pfalzpokal bereits im Viertelfinale steht „und wir hier bei einem Sieg die Chance auf die Teilnahme am Final-Four-Turnier, womöglich sogar als Ausrichter in Zweibrücken, haben“.

Gegen keinen der beiden Bezirksligisten sei das Weiterkommen eine leichte Aufgabe für den Landesliga-Aufsteiger. Daher sei die Variante, sein Team 50:50 aufzuteilen und beide Spiele zu bestreiten, keine echte Möglichkeit für Rendgen. Ob nun im kleinen oder großen Pokal, Ziel sei es am Samstag auf jeden Fall, eine Runde weiter zu kommen. Auch, um mit dem nötigen Rückenwind in die Restsaison der Landesliga Rheinhessen/Pfalz zu starten.

Die beginnt für die Zweibrücker am 19. Januar (16 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Oppenheim. Doch gerade in der Fremde habe seine Mannschaft „unnötig Punkte liegen lassen“, bemängelt Rendgen. Vier von zehn Partien hat die VTZ im bisherigen Saisonverlauf verloren. Alle davon in auswärtigen Hallen. „Zuhause haben wir alles gewonnen. Woran es auswärts liegt, weiß ich auch nicht so genau“, grübelt der VTZ-Coach. Sicher seien immer mal ein paar unglückliche Schiri-Entscheidungen bei 50:50-Situationen dabei gewesen, bei denen man als Gastmannschaft gerne mal den Kürzeren zieht. „Vieles waren wir aber einfach selbst schuld. Wir haben in entscheidenden Phasen zu viele einfache Fehler gemacht und uns Unkonzentriertheiten geleistet.“

Denis Rendgen hadert daher ein wenig: „Zufrieden? Ja und nein. Es ist irgendwie komisch. Die vier Spiele, die wir verloren haben, waren alle welche, die wir auch hätten gewinnen können. Wir könnten also noch besser dastehen.“ Obwohl nach oben nicht mehr wirklich viel Luft ist. Nur Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern liegt noch zwei Punkte vor der VTZ. Gerade die ganz engen Niederlagen, wie die mit einem einzigen Punkt beim Spitzenreiter oder die in Ludwigshafen „waren einfach absolut unnötig“. Dennoch kann sich die Runde des Aufsteigers bislang sehen lassen. „Der zweite Platz ist aber tückisch“, warnt Rendgen. Die Liga sei so eng beisammen, dass es schnell wieder nach unten gehen kann, wenn man mal ein, zwei Spiele verliert.

Doch auch nach ganz oben scheint der Weg nicht versperrt. „Von Platz eins bis sieben ist alles drin für uns. Wenn wir jetzt jedes Spiel gewinnen würden – sechs sind es noch (Anm., d. Red.) –, würden wir aufsteigen. Dann geht’s hoch“, sagt Rendgen lachend. „Aber da wollen wir jetzt lieber nicht in die Tiefe gehen, das ist alles eher hypothetisch“, schiebt der VTZ-Coach schnell hinterher, der mehrere Faktoren für den Erfolg seines Teams ausmacht. „Wir haben ein super Mannschaftsgefüge“, erklärt er. Auch die Neuzugänge hätten sich „toll“ integriert. Jan Piechocki, Aykut Bozdemir und Leon Gilles passten perfekt rein. Und das, obwohl sie in ihren vorherigen Mannschaften mit zu den Besten gehörten und die Last des Teams auf den Schultern hatten. „Bei uns sind sie einer von vielen. Das kann schon am Ego kratzen. Aber sie spielen super mannschaftsdienlich, jedem Mitspieler wird alles gegönnt.“ Ohnehin sei die VTZ seit Jahren ein eingespielter und verschworener Haufen. „Gerade bei den Siegen gegen Mannschaften, die oben stehen, haben wir nun auch gesehen, dass wir auch spielerisch eine ziemlich gute Truppe sind.“

Aber nicht nur die Verstärkung durch die Neuen macht das Team besser. „Jeder einzelne Spieler hat sich individuell weiterentwickelt. Johann Klein etwa, der derzeit in der Lage ist, 20 Punkte in einer Partie zu machen. Das alles erklärt, warum wir immer noch oben mitspielen“, freut sich Denis Rendgen.

Steigerungspotenzial sieht er vor allem im Spiel gegen Mannschaften in einer Zonenverteidigung. „Damit haben wir Probleme. Wir lassen uns hetzen und sind schon ein bisschen planlos. Daran müssen wir arbeiten“, sieht Rendgen darin derzeit den „einzigen großen Knackpunkt“. Gelingt es den VTZ-Basketballern, das zu verbessern, so kann ihr Trainer nach der Runde womöglich voll und ganz zufrieden sein.

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