Basketball-Landesligist VT Zweibrücken „Wäre schön, nach oben schielen zu können“

Zweibrücken · Rund 19 Monate ist es her, kurz vor dem ersten Corona-Lockdwon, dass die Basketballer der VT Zweibrücken ihr letztes Spiel bestritten haben. Am Sonntag durften sie endlich wieder in der Landesliga ran – und feierten gleich den ersten Erfolg gegen Aufsteiger BBV Landau. Allerdings lief nach der langen Zwangspause noch lang nicht alles rund.

 VTZ-Spielrtrainer Denis Rendgen (links) ist froh, nach rund 19 Monaten endlich wieder um Punkte kämpfen zu können.

VTZ-Spielrtrainer Denis Rendgen (links) ist froh, nach rund 19 Monaten endlich wieder um Punkte kämpfen zu können.

Foto: Martin Wittenmeier

Ein bisschen warm werden müssen die Basketballer der VT Zweibrücken noch. Mit dem gemeinsamen Spiel, mit den Abläufen auf dem Feld, damit, tatsächlich wieder um Punkte kämpfen zu können. Fast erscheint es surreal, dass das nach unfassbar langen 19 Monaten ohne Pflichtspiel für die Landesliga-Basketballer wieder möglich ist. Doch am Sonntagabend ist das Team von Spielertrainer Denis Rendgen erfolgreich in die neue Saison gestartet. Mit einem 73:55 (21:16/10:10/24:13/18:16)-Erfolg gegen Aufsteiger BBV Landau. Johannes Meenken war mit 24 Treffern bester Werfer, gefolgt von Milomir Mihailovic (22). „Es war schön, wieder auf dem Feld zu stehen. Alle waren heiß und haben sich gefreut, nach so langer Zeit, endlich wieder ihrem Hobby nachgehen zu können“, sagt Rendgen.

Es war eine lange Zeit, die auch die eine oder andere Veränderung mit sich brachte. „Bis zur vergangenen Woche war noch vieles ungewiss. Auch wie die Mannschaft letztendlich aussehen wird.“ Tim Burkholder etwa wird künftig für den Oberligisten TuS Herrensohr auflaufen. „Das ist für uns natürlich schade.“ Nicht nur, weil er der VTZ auf dem Feld fehlen wird, sondern auch, weil er gemeinsam mit Denis Rendgen die Jugendarbeit der VTZ vorangetrieben hat. „Aber er ist immer noch Teil unseres Vereins und im Rahmen seiner Möglichkeiten auch noch im Jugendbereich aktiv“, erklärt der VTZ-Coach, der den Abgang dennoch bedauert. „Zumal wir vor Corona eine recht gute Saison gespielt haben und auf dem Sprung in die Oberliga waren.“ Ohne die lange Corona-Zwangspause, „wenn wir so zusammengeblieben wären, dann hätten wir genau dort anknüpfen können“, sagt Rendgen mit etwas Wehmut in der Stimme. „Jetzt muss sich alles neu sortieren.“ Philipp Schröder, der in Karlsruhe studiert, kann unter der Woche nur selten im Training dabei sein. Die Routiniers Nizar Barkaoui und Johannes Petuchov hätten bis kurz vor dem Saisonstart noch nicht gewusst, ob sie den Zeitaufwand für den Sport nochmal aufbringen können. Doch in der vergangenen Woche waren sie im Training und am Sonntag auch im Auftaktspiel dabei. „Wie es ausschaut, werden sie in dieser Saison nochmal mit uns spielen“, erklärt Rendgen, den es nach der Zwangspause freut, somit weniger Abgänge verkraften zu müssen, als zunächst befürchtet.

 „Man merkt allerdings, dadurch, dass man so lange keinen Zugang zum Sport hatte, dass sich die Prioritäten verschoben haben“, blickt der VTZ-Trainer auf die Zeit der Corona-Pause zurück. Das sei auch bei ihm selbst nicht anders gewesen. „Man hat einen anderen Tagesablauf, die Wochengestaltung sieht anders aus, die Trainngszeit hat man mit anderen Dingen gefüllt. Dann den Weg zurück in die Halle zu finden, ist eine Umstellung.“ Wenn man diese erste Überwindung aber geschafft hat, „dann freut man sich auch wieder und die Lust ist da“. Es habe bei den VTZ-Korbjägern relativ lange gedauert, bis jeder wieder mit 100 Prozent dabei war. „Jetzt sind wir aber auf einem guten Weg“, erklärt Rendgen. Auch im Jugendbereich sei es nach den Sommerferien zunächst mau gewesen. Aber auch da fänden die Nachwuchsspieler nun wieder den Weg zu ihrem Sport. Und so nehmen neben der ersten Herrenmannschaft noch die Zweite, die vor Corona den Sprung in die A-Klasse geschafft hatte, sowie ein männliches U20- und ein U16-Team am Spielbtrieb teil. Die U16 ist ebenfalls am Wochenende in die Runde gestartet. Bei dem 31:98 gegen den TV Ramstein musste das Team ordentlich Lehrgeld zahlen. „Wir haben eine U16, die sehr jung ist. Die Spieler gehören fast alle dem jüngeren Jahrgang an, einige sind erst 13. Das merkt man natürlich“, erklärt Denis Rendgen. Zumal die Spieler alles Anfänger ohne Wettkampferfahrung sind. „Die erste Saison ist da einfach zum Erfahrung sammeln.“

Um mehr als das geht es der Landesliga-Truppe. Zumindest in der Auftaktpartie sei es geglückt, den Verlust Burkholders zu kompensieren. „Wenn auch noch nicht alles rund gelaufen ist. In manchen Phasen des Spiels hat man gemerkt, dass wir noch nicht so häufig alle zuammen trainiert haben.“ Gerade in der ersten Halbzeit sei das deutlich geworden. „Es war schwierig für uns, reinzukommen“, gibt der VTZ-Trainer zu. Für den Gegner sah das allerdings nicht anders aus. Nach vier Minuten lagen die Zweibrücker mit 6:0 vorne. „Defensiv war es insgesamt sehr gut, da haben wir wenig zugelassen.“ Nach vorne haben sich die Hausherren gegen die Zonenverteidigung der Landauer allerdings schwer getan. „Da haben wir traditionell schon etwas Probleme, bei fehlenden Optionen die Lücken zu finden“, erklärt Rendgen. Das sei allein schon der Situation geschuldet, dass mindestens zehn Mann im Training sein müssten, um das Zonenspiel ordentlich zu simulieren. „Über die Corona- und Ferienzeit ist das kaum drin gewesen.“ In der zweiten Halbzeit gegen Landau sei die VTZ dann aber schon ganz gut damit zurechtgekommen. „Wir haben schnell gespielt, die entsprechenden Lücken gefunden und uns relativ zügig abgesetzt.“ Den Vorsprung ließen sich die Gastgeber dann auch nicht mehr nehmen.

Was in dieser Runde für die Zweibrücker drin ist, das kann Rendgen auch nach dem Auftaktsieg kaum sagen. „In allererster Linie sind wir froh, dass es überhaupt weitergeht. Unser Mindestziel ist es aber auf jeden Fall, die Liga zu halten – alles andere wäre Schwachsinn, dann bräuchten wir gar nicht erst anzutreten“, erklärt der VTZ-Trainer. Gerade nach der guten Vor-Corona-Saison, in der die Zweibrücker bis zum Schluss um den Oberliga-Aufstieg mitspielten, „wäre es schon schön, wenn wir nach oben schielen könnten“. Aber es sei einfach schwierig, die Situation in der Liga, die Gegner einzuschätzen nach dieser langen Pause. „Nach dem dritten, vierten Spieltag werden wir wahrscheinlich erst sehen, wo wir stehen“, erklärt Rendgen nach dem ersten Warmlaufen in der Landesliga-Saison.

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