Basketball-Landesligist VT Zweibrücken Schöner Abschluss einer schwierigen Saison

Zweibrücken · So hat sich Denis Rendgen den Ausgang des Doppelspieltags gewünscht. Mit zwei Siegen haben die Basketballer der VT Zweibrücken die Landesliga-Runde ausklingen lassen und sich damit aller Abstiegssorgen entledigt. Für die kommende Spielzeit erhofft er sich nicht nur einen geregelteren Spielbetrieb, sondern am liebsten auch eine Veränderung auf der Trainerposition.

  Johannes Meenken (li.) war gegen Speyer kaum zu stoppen. Beim 90:73 erzielte er allein 30 Zähler für die VTZ.

Johannes Meenken (li.) war gegen Speyer kaum zu stoppen. Beim 90:73 erzielte er allein 30 Zähler für die VTZ.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Basketballer der VT Zweibrücken können sich nach getaner Arbeit ganz entspannt zurücklehnen. Und ohne Zittern das restliche Treiben in der Landesliga Rheinhessen/Pfalz verfolgen. In der sie selbst auch in der kommenden Spielzeit auf Korbjagd gehen werden. Denn nach den zwei Siegen am abschließenden Doppelspieltag der VTZ gegen den Tabellenzweiten SG Towers Speyer/Schifferstadt (90:73) sowie Schlusslicht SG Ludwigshafen/Frankenthal (64:54) ist das Team von Spielertrainer Denis Rendgen vor dem Abstieg sicher.

Und wo es gerade so gut läuft, „könnten wir von mir aus jetzt die Spiele, die wir knapp verloren haben, nochmal dranhängen“, scherzt Rendgen, der sich über die vergebenen Punkte etwa aus dem Hinspiel gegen Ludwigshafen (62:63) oder das 64:71 nach Verlängerung gegen Oppenheim noch immer ärgert. „Im Großen und Ganzen sind wir nun alle einfach froh, dass wir durch sind, dass diese Saison endlich vorbei ist.“ Eine Spielzeit, die sich aufgrund der andauernden Corona-Pandemie nicht nur länger hingezogen, sondern auch viele Hürden mit sich gebracht hat. Zahlreiche Spielverlegungen, die Einführung der 2G-plus-Regel oder Corona-Ausfälle.

Zum Abschluss nun lief es mit wieder etwas größerem Kader, mit regelmäßigerem Trainings- und Spielbetrieb aber dann doch recht glatt mit dem Ligaverbleib für die Zweibrücker. Nach dem Erfolg gegen den TV Nieder-Olm II in der Vorwoche legte das Rendgen-Team an seinem Doppel-Spieltag in der heimischen Hofenfels-Sporthalle die zwei Siege nach. Beim 90:73 (27:18/17:9/24:20/22:26) gegen Speyer „haben wir tatsächlich mit unser bestes Saisonspiel gemacht“, lobt der Coach, dass sein Team von Beginn an nichts hat anbrennen lassen. Zwar konnten sich die Hausherren nie wirklich deutlich absetzen, mussten bei rund zehn Punkten Vorsprung stets aufmerksam bleiben. Aber die Spielweise seiner Truppe habe ihm gut gefallen. „Die Speyerer haben die gesamte Zeit über Zone verteidigt, wir haben da die Lücken gefunden und sind gut ans Brett gekommen. Auch die Würfe von außen haben funktioniert. Alles in allem hat wirklich ziemlich viel geklappt“, betont er, dass seinen Jungs schon anzumerken war, dass nach dem Sieg gegen Nieder-Olm der ganz große Druck weg war und sie lockerer aufspielen konnten. Vor allem Johannes Meenken, mit 30 Zählern am Freitagabend bester Werfer, zeigte sich in starker Form.

Im – auf dem Papier vermeintlich leichteren – Duell gegen Schlusslicht SG Ludwigshafen, das noch vier Partien zu bestreiten hat, tat sich die VTZ beim 64:54 (15:21/17:12/20:9/12:12) am Sonntagabend dann „etwas schwerer“. Phasenweise habe sich die Mannschaft selbst im Weg gestanden. Im ersten Abschnitt mussten die Zweibrücker schnell einem Rückstand hinterherlaufen. Vor allem, weil die Gäste „von ihren sechs Dreiern fünf im ersten Viertel getroffen haben. Da ist bei denen alles gefallen“, erklärt Denis Rendgen. „Das haben wir dann aber relativ gut in den Griff bekommen.“ Mit Beginn des zweiten Durchgangs habe Zweibrücken auch die Dreierlinie dicht gehabt und verteidigte insgesamt gut. Dem VTZ-Coach war es wichtig, auch nach dem schon sicheren Ligaverbleib durch den Sieg im Freitagsmatch, auch im letzten Saisonauftritt nochmal Vollgas zu geben. „Auch wenn für uns der Drops gelutscht war, geht es doch für andere Mannschaften noch um etwas. Das sind wir denen schuldig gewesen, die auch auf unser Ergebnis geschaut haben. Wenn es umgekehrt wäre, würden wir uns das auch wünschen.“ Das habe sein Team letztlich erfolgreich umgesetzt.

Durch die vier Zähler am Abschluss-Wochenende sind die Zweibrücker auf den vierten Rang geklettert. Und obwohl die Ligakonkurrenten noch bis zu vier Partien ausstehen haben, die letzte erst am 8. Mai ausgetragen wird, kann nach unten nicht mehr viel passieren. Eine kleine Genugtuung. „Es war auf jeden Fall wichtig für einen versöhnlichen Saisonabschluss, dass wir mit einem guten Gefühl rausgehen können.“ Gerade das Match gegen Meister Eintracht Lambsheim vor gut zwei Wochen „sei einfach katastrophal“ gewesen. „Das war echt zum Vergessen. Aber ich bin froh, dass wir daraus gelernt haben und die drei folgenden Spiele dann noch gewonnen haben. Das zeigt dann auch, dass wir in der Liga durchaus was zu suchen haben.“ Wenn es über die vergangenen Monate auch nicht immer einfach gewesen sei. „Daher bin ich einfach froh, dass wir nun durch sind“, sagt der 29-Jährige, der nun für die kommende Landesliga-Runde planen kann.

 Erneut hat Spielertrainer Denis Rendgen eine Saison in der Basketball-Landesliga mit der VTZ erfolgreich zu Ende gebracht. Dennoch würde er die Doppelfunktion gerne aufgeben.

Erneut hat Spielertrainer Denis Rendgen eine Saison in der Basketball-Landesliga mit der VTZ erfolgreich zu Ende gebracht. Dennoch würde er die Doppelfunktion gerne aufgeben.

Foto: Martin Wittenmeier

Verbunden mit der Hoffnung, dass diese mit weniger Corona-Konfusionen und womöglich mit Rendgen in veränderter Rolle durchgezogen werden kann. „Ich denke schon, dass wir auch mit Blick auf Corona besser planen können. Sicher sein kann man natürlich nie. Aber selbst, wenn im Herbst die Inzidenzen wieder hoch sind – höher als momentan geht es ja kaum – würde es mich wundern, wenn wir dann wieder darüber diskutieren würden, nochmal alles dicht zu machen.“ Ob sich spielertechnisch große Veränderungen ergeben, sei jetzt noch nicht abzusehen. „Der Kern wird bleiben“, ist Rendgen sicher. Unklar sei hingegen, wie es für Johannes Petuchov nach seiner Achillessehnenverletzung weitergeht. „Ich hoffe einfach, dass wir den einen oder anderen, der in dieser Saison corona- oder berufsbedingt nicht gespielt hat, reaktivieren können.“ Etwa Leon Gilles oder Daniel Schaumburg, der in den zurückliegenden Partien schon wieder dabei war. „Vielleicht ändert sich auch auf der Trainerposition etwas“, verrät Rendgen, der die Doppelfunktion als Spielertrainer zur Saison 2015/16 eigentlich nur als „Notlösung“ übernommen hatte, dass er weiter auf der Suche nach einem Übungsleiter ist. „Es ist schon zermürbend und anstrengend. Nach so langer Zeit würde ich mich gerne ein bisschen zurückziehen, frischen Wind reinbringen und mich selbst noch einmal mehr auf mein Spiel konzentrieren können“. Beidem – dem eigenen Spiel und dem Coaching – gerecht zu werden, sei nicht einfach. „Klar, wir spielen seit Jahren in der Landesliga ganz erfolgreich“, gibt der Spielertrainer zu, dass es unter seiner Regie in den vergangenen sieben Runden gar nicht so schlecht lief. Auch aus dem bitteren Abstieg 2018 sei sein Team gestärkt hervorgegangen. „In der Aufstiegssaison sind wir sogar fast in die Oberliga hoch“, erinnert er sich auch gerne an viele Momente zurück. „Wir sind zwar konstant in der oberen Hälfte dabei in den letzten Jahren, aber wir haben schon noch Luft nach oben. Und dieses Konstrukt Spielertrainer, das ist im Basketball schon schwierig.“ Mit einem Haupttrainer könnten die Zweibrücker Korbjäger womöglich noch erfolgreicher sein, glaubt Rendgen. „Ich hoffe daher, dass wir da irgendwann Vollzug melden können. Sonst muss ich das hier mit 95 immer noch machen“, sagt der VTZ-Spielertrainer mit einem lauten Lachen.

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