Spitzenspiel der Handball-Oberliga Ausrufezeichen im Kampf um den Titel

Zweibrücken · Angepeitscht von mehr als 1000 Zuschauern hat Oberliga-Primus SV 64 Zweibrücken das Topspiel gegen den Zweiten SG Saulheim ungefährdet mit 30:25 (16:10) gewonnen und damit das Tor zur 3. Liga weit aufgestoßen.

 Niklas Bayer (am Ball) war von den Saulheimer Abwehrspielern in der ersten Hälfte kaum zu stoppen.

Niklas Bayer (am Ball) war von den Saulheimer Abwehrspielern in der ersten Hälfte kaum zu stoppen.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg in die 3. Liga haben die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken am Samstagabend gemacht. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher gewannen das Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger aus Saulheim verdient mit 30:25. Dabei legten die Hausherren den Grundstein zum Erfolg bereits in den ersten 30 Minuten.

Bullacher bekannte nach dem Spiel, dass er schon lange nicht mehr so angespannt und auch schon ein paar Tage vor der Begegnung nicht mehr viel, geschweige denn gut geschlafen habe. In der Kabine vor dem Anpfiff sei eine knisternde Atmosphäre zu spüren gewesen und allen Spielern war die nervliche Belastung anzumerken. Doch von all dem war mit dem Anpfiff nichts mehr zu spüren.

Die 1200 Zuschauer in der vollen Westpfalzhalle sahen von Beginn an eine hochkonzentrierte, mutige und top motivierte Zweibrücker Mannschaft. Die von Benni Zellmer und Tom Grieser organisierte 3:2:1-Abwehr stand sicher. Der Saulheimer Rückraum um die beiden ehemaligen Zweitligaspieler Christopher Klee und Matthias Conrad sowie Toptorschütze Darren Weber fand kaum eine Lücke im aggressiven und beweglichen Deckungsverband der Löwen. Und wenn dann doch mal ein Ball den Weg Richtung Tor fand, stand mit Marko Ivankovic ein sicherer Rückhalt dahinter. Der Kroate parierte bis zum Seitenwechsel fast 40 Prozent aller Würfe.

Im Angriff setzten vor allem Niklas Bayer und Marc-Robin Eisel, dem die abgefallene Entscheidungslast seiner Vertragsverlängerung sichtlich guttat, die Glanzpunkte. Die beiden Rückraumspieler waren bis zur 15. Spielminute fast an allen Toren direkt beteiligt. Entweder traf das Duo selbst, spielte ihre Mitspieler mustergültig frei oder war nur auf Kosten von Strafwürfen regelwidrig zu stoppen. Über 3:1 (7.), 5:2 (10.) und 9:2 (15.) setzte sich der Tabellenführer immer weiter ab, bis Saulheims Trainer Kai Christmann bereits zum zweiten Mal innerhalb der ersten Viertelstunde die Notbremse zog und eine Auszeit beantragte.

Erst von da an schien seine Mannschaft im Spiel angekommen zu sein. Die Abwehr stabilisierte sich nach mehreren Umstellungen, Torwart Robin Sokolis bekam nun öfters die Abschlüsse der 64er zu fassen und im Angriff sorgte Conrad für Gefahr. Am Vorsprung der jungen Zweibrücker Mannschaft änderte das bis zur Pause allerdings nur wenig. Beim Halbzeitstand von 16:10 wurden die Seiten gewechselt. Kai Christmann sah im Rückblick dann auch im Abwehrverhalten seines Teams die entscheidenden Defizite. „Wir haben in der Abwehr nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Nichts hat wirklich funktioniert – auch drei Formationswechsel nicht. Zweibrücken hat schnell und robust unsere Nahtstellen angelaufen und war heute klar besser“, gab sich der Übungsleiter als fairer Verlierer.

Der zweite Durchgang begann ähnlich wie die erste Halbzeit. Die SV-Truppe legte los wie die Feuerwehr und binnen sechs Minuten war die Vorentscheidung im Gipfeltreffen „Erster gegen Zweiter“ gefallen. Eisel sorgte mit einem Dreierpack zum 21:12 erstmals für einen Neun-Tore-Vorsprung. Danach löste sich auf beiden Seiten die Anspannung und beide Teams boten den begeisterten Zuschauern noch ein unterhaltsames Handballspiel. Näher als auf fünf Tore Differenz kamen die Rheinhessen aber nicht mehr an den Ligaprimus heran. Am Ende siegten die Zweibrücker Löwen völlig verdient mit 30:25.

SV-Trainer Stefan Bullacher war beim Pressegespräch nach dem Sieg sichtlich stolz auf seine Mannschaft. „Die Jungs haben unter der Woche alles gegeben, toll trainiert. Denen hat der Kopf gequalmt von den Videoanalysen. Heute gab es keine Überraschungen mehr, denn beide Mannschaften waren top vorbereitet. Wir hatten einen tollen Start ins Spiel, eine überragende Abwehrarbeit, die magischen Momente und mit Niklas Bayer und Marc-Robin Eisel die Matchwinner im Angriff auf unserer Seite“, fasste der A-Lizenzinhaber noch einmal die wichtigsten Eckpfeiler des Erfolgs zusammen.

Mit dem Sieg setzen die 64er ein echtes Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga und haben nun vier Punkte Vorsprung auf die Verfolgergruppe aus Saulheim und Budenheim. Bereits am kommenden Samstag empfangen die Löwen, wieder in der Westpfalzhalle, die Drittligareserve des TuS Dansenberg.

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