"Das sah ja schon fast nach Handball aus. Gut gemacht." Hinter den lobenden Worten von DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer liegen drei Stunden intensives und schweißtreibendes Training. Ziemlich abgekämpft, aber glücklich verlässt die Gruppe die Sporthalle für das gemeinsame Mittagessen. Seit Dienstag sind die Westpfalz- und Ignaz-Roth-Halle wieder fest in den Händen des Handball-Nachwuchses. Insgesamt 72 Jungen und Mädchen aus 13 Vereinen nutzen die Osterferien, um mit hochkarätigen Übungsleitern zu trainieren und sich den ein oder anderen Kniff abzuschauen. Bereits zum zwölften Mal veranstaltet der SV 64 Zweibrücken sein "Camp 64 - Handball für Verrückte".

Hochkarätiges Trainerteam

Ziel des Camps ist es, ein möglichst individuelles Training anzubieten. An den verschiedenen Übungsstationen stehen die unterschiedlichsten Schwerpunkte auf dem Plan. Schlag- und Sprungwurfvarianten, taktisches Zusammenspiel oder schnelles Umschalten bei Tempogegenstößen, alles wird unter den wachsamen Augen der Lizenztrainer minutiös einstudiert. Das Gelernte sollen die Jugendlichen dann in ihren Vereinen übernehmen. Erneut ist es SV64-Trainer Stefan Bullacher gelungen, absolute Fachleute für das Trainingslager zu gewinnen. Neben dem ehemaligen Weltmeister Christian Schwarzer, bilden der Saarlouiser Zweitligatrainer Goran Suton, Martin Röhrig von der TSG Friesenheim, Ebi Klotz von der HSG Wetzlar, Klaus Gärtner, der das Handball-Internat der Rhein-Neckar Löwen leitet sowie Vanja Radic von der TVG Handball-Akademie Großwallstadt und Detlef Sobolewski, der als Nachwuchscoach der französischen Profiliga beschäftigt ist, in diesem Jahr das Trainerteam.

Tipps vom Weltmeister

Unkonventionelle Passvariationen mit Torabschluss über die Außen und Halbaußen stehen an der Übungsstation von Christian Schwarzer auf dem Plan. Sogar an einem doppelten Kempa-Trick versuchen sich Teilnehmer. "Nochmal! Nehmt lieber etwas Tempo aus dem Angriff, bevor die Pässe ungenau werden", unterbricht Schwarzer die Einheiten ein ums andere Mal. Auf eine saubere Technik legt der frühere Bundesligaspieler des TV Niederwürzbach und Weltmeister von 2007 viel Wert. "Wir studieren ein paar Passwege ein, die sonst im Jugendbereich nicht unbedingt trainiert werden. Letztendlich ist das aber alles eine Übungssache. Wenn man dasselbe Passspiel fünfzig Mal, hundert Mal wiederholt, greifen irgendwann die Automatismen und können im Wettkampf angewandt werden."

Auch abseits der Trainingshalle haben sich die Organisatoren etwas einfallen lassen. In der angrenzenden Berufsschule sind für die Camp-Teilnehmer Schlafmöglichkeiten und Verpflegung bereitgestellt. Gemeinsames Mittagessen und eine Vertrauensschule zur Teamgeist-Stärkung sorgen für das nötige Wir-Gefühl.