Auf Olympianorm gepolt

Zweibrücken · In einem hochkarätigen Teilnehmerfeld startet Stabhochspringer Raphael Holzdeppe beim 5. Himmelsstürmer-Cup des LAZ in die Freiluftsaison. In Zweibrücken geht es ihm nach seiner Verletzung nicht um den Sieg, aber um die Olympia-Norm.

Noch ist Raphael Holzdeppe ganz locker. Die Nervosität bei dem Stabhochspringer kommt erst kurz vor dem Saisonauftakt. Dieser wird wie geplant beim 5. Himmelsstürmer-Cup des LAZ Zweibrücken am Sonntag, 12. Juni, im Westpfalzstadion erfolgen. Und dort hat der 26-Jährige gleich Großes vor.

Eine Woche vor der DM in Kassel will er die Olympianorm (5,70 m) abhaken. "Ich fühle mich wieder gut, mein Fuß ist wieder voll belastbar", erklärte er gestern im Rahmen der Pressekonferenz des Himmelstürmer-Cups bei der Firma Ursapharm in Saarbrücken. Auch hinsichtlich der bis zum Frühjahr so hart erarbeiteten Automatismen in den Bewegungsabläufen hat der Höhenflieger nicht viel eingebüßt. "Eine Verletzung kommt nie zu einem guten Zeitpunkt, aber es ist immer besser, wenn es gerade gut gelaufen ist." So wie es bei Holzdeppe bis zum mehrfachen Bänderriss Ende Februar der Fall war. "Es ist gut zu wissen, dass man die Monate davor gut drauf war und nicht wieder bei null anfangen muss."

Darauf setzt der Zweibrücker auch mit Blick auf die Olympianorm. Alles ist auf dieses große Ziel ausgerichtet. An die EM Anfang Juli verschwendet Holzdeppe derzeit keine Gedanken. "Ich bin nur darauf gepolt, Olympianorm zu springen", erklärt der Weltmeister von 2013, dass er nach Peking 2008 und London 2012 auch in Rio dabei sein will.

Dieses Ziel teilt Holzdeppe mit einem Springer, der ebenfalls nach einer kleineren Verletzung beim Himmelsstürmer-Cup in die Saison starten wird: Meeting-Rekordhalter Carlo Paech (5,80m). Die Vorfreude bei dem Leverkusener, hier in die Saison einzusteigen, "ist riesengroß". Vor allem mit der Erinnerung an den Sieg im vergangenen Jahr. "Ich war 2013 schon auf dem Marktplatz dabei. Das war schon ein schönes Springen", blickt Paech zurück, "aber im Stadion, das hat nochmal alles getoppt".

Die Atmosphäre sei sehr familiär, es würde sich sehr gut um die Athleten gekümmert. "Das Drumherum gehört einfach dazu - und wenn dann noch ein Sieg rausspringt, geht es nicht besser." Messen wird sich der Vorjahressieger aber mit starker Konkurrenz. In den A-Feldern stehen je elf Teilnehmer. Neben den Lokalmatadoren Raphael Holzdeppe (5,94m) und Daniel Clemens (5,60m) greifen bei den Männern sonntags ab 15 Uhr mit Paech drei weitere Deutsche zum Stab: Tobias Scherbarth (5,73m) und Karsten Dilla (5,73m). Dazu kommen etwa der Kubaner Lazaro Borges (5,80m), Valentin Lavillenie (5,71m, Frankeich), der Brite Adam Hague (5,70m) und Melker Jacobsson (5,70m, Schweden).

 Oben: Raphael Holzdeppe will beim Himmelsstürmer-Cup hoch hinaus und die Olympia-Norm schaffen. Unten: der LAZ-Vorsitzende Alexander Vieweg, die LAZ-Starterinnen Anna Felzmann und Raphael Holzdeppe und Meeting-Rekordhalter Carlo Paech gestern bei der Pressekonferenz. Fotos: pma (Birkenstock)/Svenja Hofer

Oben: Raphael Holzdeppe will beim Himmelsstürmer-Cup hoch hinaus und die Olympia-Norm schaffen. Unten: der LAZ-Vorsitzende Alexander Vieweg, die LAZ-Starterinnen Anna Felzmann und Raphael Holzdeppe und Meeting-Rekordhalter Carlo Paech gestern bei der Pressekonferenz. Fotos: pma (Birkenstock)/Svenja Hofer

Ein spannender Wettkampf verspricht es zuvor ab zwölf Uhr auch bei den Frauen zu werden, erklärt der zweite LAZ-Vorsitzende Alexander Vieweg. Zu den zahlreichen Athleten, die in diesem Jahr für das Meeting angefragt haben, zählt auch die starke Kubanerin Yarisley Silva, die bereits 4,91 Meter überquert hat. Daneben müssen sich die LAZ-Starterinnen Anna Felzmann und Kristina Gadschiew unter anderem gegen Meeting-Rekordhalterin Silke Spiegelburg, Katharina Bauer, Anjuli Knäsche und Annika Roloff, die beide bereits die Norm in der Tasche haben, behaupten. Zwar traut Felzmann sich die Höhe von 4,50 Metern im Laufe der Saison auch zu. "Ob es aber bis zu den Deutschen funktioniert, ist schwer zu sagen. Es hängt von so vielen Faktoren ab", betont die 24-Jährige. Und ein Faktor passt bislang gar nicht: das Wetter. So werden auch beim LAZ bis nächste Woche sämtliche Wetter-Apps studiert. "Vielleicht ist der Regen ja irgendwann einmal alle und die Sonne scheint", sagt Vieweg und grinst hoffnungsvoll.

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