Deutsche Nationalelf Auf Jahre unschlagbar?

Ungerade Jahre sind ja eigentlich eine harte Zeit für Fußball-Fans: Die Sommerpause ist lang, es gibt weder eine Europa- noch eine Weltmeisterschaft. Nicht einmal Olympia. Doch dieses Jahr ist irgendwie alles anders. Urplötzlich war sogar der Confed-Cup und die U-21-Europameisterschaft interessant. Einfach weil einem klar wird, dass Deutschland über eine schier endlose Anzahl an talentierten Fußballern verfügt.

Ich meine, fassen wir doch einmal zusammen: Da lassen wir fast die komplette deutsche A-Elf den Urlaub genießen und gewinnen trotzdem mal eben im Vorbeigehen beide Titel. Und man selbst sitzt vor dem Fernseher, kratzt sich am Kopf und fragt sich: Wo kommen die ganzen guten Nachwuchsfußballer eigentlich auf einmal her? Denn so furchtbar lange liegt es doch gar nicht zurück, dass sich das deutsche Team 1999 beim Confed-Cup mit Koryphäen wie Heiko Gerber und Ronny Maul blamierte. Von der EM ein Jahr später fangen wir gar nicht erst an. Offenbar hat der deutsche Fußball seit dem einiges richtig gemacht. Die Jugendarbeit funktioniert, Talente fallen nicht mehr durchs Raster, sondern werden hervorragend ausgebildet.

Also gilt nun das, was Franz Beckenbauer schon nach dem WM-Titel 1990 (fälschlicherweise) behauptet hat? Ist Deutschland jetzt auf Jahre unschlagbar? Das sicher nicht. Auch andere Fußballnationen machen ihre Hausaufgaben. Und bei großen Turnieren kommt es im Halbfinale oder Finale eben auch auf die Tagesform an. Bestes Beispiel ist die EM im vergangenen Jahr. Schon da hätte Deutschland rein von der Qualität her nicht gegen Frankreich verlieren müssen. Das zeigt: In einem einzigen Spiel ist nun einmal Vieles möglich. Dennoch: Der WM-Titel 2014 dürfte wohl nicht der letzte große Triumph für den deutschen Fußball gewesen sein.

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