Pferdesport Anne Oberle nutzt den Heimvorteil
Zweibrücken · Lokalmatadorin siegt beim Springturnier des RFV Zweibrücken in der S- und M-Klasse.
Mit einem Sieg von Lokalmatadorin Anne Oberle endet das zweite Turnierwochenende in Zweibrücken. Die 37-jährige Springreiterin unterbot mit ihrem Erfolgspferd, dem 16-jährigen Hannoveraner Wallach Crunchip, im schweren Abschluss-Springen die Zeiten ihrer 26 Konkurrenten. Zweiter wurde Michael Hoffmann vom RFV Zeiskam mit Chicago vor Andreas Woll vom RFV Neunkirchen-City und seinem Erfolgspferd Sweetest Tabou.
Bereits am Vortag hatte die Amazone vom Rechentaler Hof mit ihrem Deckhengst Ferruccio die mittelschwere Springprüfung gewonnen. „Zwei Starts, zwei Siege, was will man mehr“, sagte Oberle mit strahlendem Lachen. Außerdem platzierte sie sich mit ihrer Nachwuchshoffnung Silversurfer in der Springpferdeprüfung Klasse L mit der Wertnote 8.1. Tochter Marika jubelte mit ihren jüngeren Brüdern am Rande des Springplatzes. Die Elfjährige hatte ihren Sturz am Samstag gut verwunden und sich Sonntag mit ihrem Hannoveraner Grafchristo in der Stilspringprüfung Klasse A platziert. Die goldene Schleife gewann hier Vereinskameradin Noelle Heil mit dem Landbeschäler Spirit of Colour.
Gut besetzte Startfelder, voll belegte Liegestühle in der Turnier-Chilling-Lounge am Springplatz, zahlreiche Zuschauer in der Allee und guter Sport bei hochkarätiger Konkurrenz prägten das erste Springturnier 2018 im Landgestüt.
„Für viele Reiter ist es der erste Freilandstart. Da bedeuten allein die weiteren Wege zwischen den Hindernissen eine Herausforderung an die Kondition“, weiß Parcoursdesigner Stefan Muthweiler. Deshalb baute er seine Sprungfolgen auf Mindestmaß, allerdings mit zwei Kombinationen und einer Trippelbarre davor. So musste, wer gewinnen oder platziert werden wollte, neben fehlerfrei auch Tempo und kurze Wege reiten. Viele Reiter-Pferde-Paare kassierten daher quer durch alle Prüfungen Zeitfehler. Nicht so Bettina Hallerbach, die für den RSV Käshofen die Springprüfung Klasse L vor Steffen Hauter gewann und sich zudem in der mittelschweren Klasse mit Vague des Monceaux platzierte. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich von der Jungpferdeprüfung bis in die schwere Klasse S Steffen Hauter vom RV Großsteinhauserhof und sein Schüler, der seit Kindesbeinen erfolgreiche, saarländische Reiter, Niklas Betz.
Allein das Treppchen in der Springpferdeprüfung Klasse L war fest in der Hand der Steffen Hauter Sporthorses: Der Auszubildende Betz gewann Gold und Silber mit Chimchimeni (8,7) und Cornet‘s Adel (8,5), gefolgt von Steffen Hauter mit Hinosa (8,4). Im S-Springen unterbot der Ausbilder mit seiner zehnjährigen Oldenburger Stute Balugata als erster Starter die beste Zeit, die Niklas Betz auf ebenfalls drei Pferden mit Caruso erreichte, um gut zwei Sekunden. Die Pirmasenserin Dominique Schmidt platzierte sich zu ihrem 18. Geburtstag mit ihrer neunjährigen Holsteiner Stute Casira in beiden L-Springprüfungen mit jeweils rund 70 Teilnehmern.
Eine ganz neue Prüfungsart in diesem Jahr ist ein Zwei-Sterne-A-Springen mit wachsenden Anforderungen. Das erste der neun Hindernisse lag mit 95 Zentimetern unter A*-Höhe, doch die Stangenaufbauten wuchsen im Laufe des Parcours über A** bis hin zur 20 Zentimeter höheren Klasse L bei den beiden letzten Hindernissen von 1,15 Metern Höhe. „Das ist eine gute Möglichkeit, Reiter und Pferde innerhalb einer Prüfung gezielt auf den Aufstieg in die nächste Klasse vorzubereiten“, findet Pferdewirtschaftsmeisterin Bianca Fath (RSV Höheischweiler), die mit Lari As fehlerfrei Siebte wurde. Über den Sieg freute sich die Zweibrückerin Birgit Hohlweg, die für den RV Einöd startet, mit ihrem Erfolgspferd Marcellino. Bei dem hochkarätig besetzten Turnier ritten die regionalen Reiter vielfach aufs Treppchen und in die Schleifenränge. Für sie ist nach dem Turnier zugleich vor dem Turnier, am Wochenende hat sie auch zum Frühjahrsturnier des RFV Pirmasens-Winzeln kurze Anreisewege.
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