Handball-Oberliga SV 64 hofft auf Torfestival – für den guten Zweck

Zweibrücken · Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken kann am Samstag im Heimspiel gegen Dansenberg einen weiteren Schritt Richtung Titel machen. Im Mittelpunkt der Partie steht eine Spendenaktion für die krebskranke Jayla aus Pirmasens. SV-Frauen treten zum Verfolgerduell bei der HSG Wittlich an.

 SV-Spieler Marc-Robin Eisel –hier im Spitzenspiel am letzten Wochenende gegen Saulheim – empfängt mit den Zweibrückern am Samstag die zweite Mannschaft seines Ex-Vereins Dansenberg.

SV-Spieler Marc-Robin Eisel –hier im Spitzenspiel am letzten Wochenende gegen Saulheim – empfängt mit den Zweibrückern am Samstag die zweite Mannschaft seines Ex-Vereins Dansenberg.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die Oberliga-Handballer vom SV 64 Zweibrücken empfangen am Samstag um 18 Uhr die Drittligareserve des TuS Dansenberg in der Westpfalzhalle. Für einen Aufsteiger spielt Kaiserslautern bisher eine solide Saison und steht mit zehn Punkten auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Das junge Team wird immer wieder mit U21-Spielern aus dem Kader des Drittligisten verstärkt und setzte in dieser Saison schon das eine oder andere Ausrufezeichen. Vor allem ein Kantersieg gegen den TV Offenbach (28:19) ließ die Konkurrenz aufhorchen.

SV-Spieler Marc-Robin Eisel, der im letzten Sommer nach anderthalb Jahren bei der Drittliga-Mannschaft der Dansenberger wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war, kennt den Gegner nur zu gut: „Wenn sie komplett sind, haben sie eine gefährliche Mannschaft. Das zeigen sie besonders zu Hause.“ Doch auch wenn die Zweibrücker am Samstag Heimrecht genießen, soll der Gegner auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, ergänzt Eisel. „Es ist eine unserer Stärken, dass wir keinen Gegner unterschätzen. Das werden wir auch bei Dansenberg nicht tun.“ Vor allem vor den eigenen Zuschauern wolle man sich keine Blöße geben: „Die Unterstützung, die wir von unseren Fans bekommen, ist auch bei unserer Tabellensituation nicht selbstverständlich“, sagt Eisel. Am letzten Spieltag gewann seine Mannschaft auch das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Saulheim (30:25) vor über 1000 Zuschauern in der Westpfalzhalle und führt die Liga nun mit vier Punkten Vorsprung an.

Auch wenn die Löwen mit einen Sieg einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Titel machen könnten, steht am Samstag nicht allein das Sportliche im Vordergrund. Denn die Verantwortlichen des SV 64 haben das Spiel in den Mittelpunkt einer großen Hilfsaktion gestellt. Die vierjährige Jayla Bohn aus Pirmasens ist an einem Hirntumor erkrankt und muss sich in der Uniklinik Homburg einer Chemotherapie unterziehen. Der Tumor ist inoperabel und galt als unheilbar. Doch nun hat die positive Anwendung eines noch nicht zugelassenen Medikamentes aus den USA, bei einem vergleichbaren Fall in Potsdam, neue Hoffnungen geweckt. Da das Mittel „Onc201“ bisher aber nur im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt wurde, ist eine Kostenübernahme von geschätzten 100 000 Euro durch die Krankenkasse nicht möglich. Deshalb hat sich Jaylas Mutter an die „Saarländische Krebsliga“ gewandt und um Hilfe gebeten. Diese hat auch ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet. Die Handballer des SV 64 Zweibrücken und ihre Partner unterstützen diesen Aufruf. Der Verein, die Spedition Gillner, der Zweibrücker Capmarkt, das Restaurant Odysseus, die Spedition W. Mayer und das Torcenter Zweibrücken spenden jeweils für jede verkaufte Eintrittskarte zwei Euro für den guten Zweck. So können mit jedem verkauften Ticket allein 12 Euro verbucht werden. Die erste Mannschaft des SV 64, Zweibrückens Bürgermeister Christian Gauf, die Firma Top 12 sowie der erste Vorsitzende der 64er, Dr. Jürgen Knoch, erhöhen diesen Betrag bei jedem Zweibrücker Tor um jeweils weitere fünf Euro. Das Restaurant Zur Breitwiese, die Belegschaft des Zweibrücker Capmarktes und Marc Zaffino von Discoplex A8 spenden sogar 10 Euro pro erzieltem Treffer der Löwen. Nicht nur die Verantwortlichen des Vereins hoffen deshalb am Samstag beim Spiel auf eine große Zuschauerkulisse und viele Tore.

Die Oberliga-Frauen des SV 64 müssen am Samstag um 20 Uhr im schweren Auswärtsspiel bei der HSG Hunsrück antreten. Beide Teams teilen sich nach 14 Spieltagen mit 22:6 Punkten, gemeinsam mit dem TSV Kandel, den zweiten Platz. Im direkten Verfolgerduell wird sich entscheiden, welche Mannschaft Tabellenführer HSG Wittlich auf den Fersen bleibt.

Bei der HSG steht den Löwinnen eine Herkules-Aufgabe bevor. Wittlich ist mit zehn Siegen in Serie die Mannschaft der Stunde und hat wie die 64er zuhause bisher kein Spiel verloren. In der letzten Saison verpassten die Rheinländer als Vizemeister nur knapp den Aufstieg in die dritte Liga. Als Mutmacher für die SV-Frauen dient das Hinspiel. In der Ignaz-Roth-Halle gewann die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf mit 29:25.

Wittlich besticht durch schnelles Umschaltspiel und einen starken Angriff mit treffsicheren Rückraum- und Außenspielerinnen. In der Abwehr decken sie mit unterschiedlichen Varianten. Bei den SV-Frauen wird also viel Variabilität gefragt sein. „Die HSG Hunsrück entwickelt sich seit drei Jahren extrem gut weiter. Wir brauchen einen sehr guten Tag, um mit einem Sieg nach Hause zu fahren“, weiß Lydorf. Die Trainingswoche lief für sein Team allerdings nicht optimal. Mehrere Spielerinnen mussten krankheitsbedingt passen.

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