Sport-Interview der Woche „Am Ende zählt nur der Klassenerhalt“

Homburg · Der FC Homburg II ist die Mannschaft der Stunde in der Saarlandliga. Aus den letzten drei Spielen holte der Aufsteiger unter seinem Trainer Andreas Sorg neun Punkte, erzielte dabei 17:4-Tore. Für die Grün-Weißen ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenverbleib. Doch worin liegen die Gründe für diesen Umschwung nach der 0:1-Heimpleite gegen den Tabellenletzten FSG Bous vor einigen Wochen? Trainer Andreas Sorg liefert die Antworten.

 Eine bemerkenswerte Erfolgsserie hat die zweite Mannschaft des FC Homburg zurück auf den richtigen Weg im Kampf um den Klassenverbleib in der Saarlandliga gebracht. Am rettenden Ufer wähnt Trainer Andreas Sorg (vorne), der seinen Vertrag um zwei Jahre verlängern wird, sein Team aber noch nicht. Jeder Punkt zählt im Abstiegskampf.

Eine bemerkenswerte Erfolgsserie hat die zweite Mannschaft des FC Homburg zurück auf den richtigen Weg im Kampf um den Klassenverbleib in der Saarlandliga gebracht. Am rettenden Ufer wähnt Trainer Andreas Sorg (vorne), der seinen Vertrag um zwei Jahre verlängern wird, sein Team aber noch nicht. Jeder Punkt zählt im Abstiegskampf.

Foto: red/Markus Hagen

Herr Sorg, nach zwei bitteren Niederlagen gegen Elversberg und Bous folgten zuletzt drei spektakuläre Siege gegen Spitzenteams. Wie ist dieser Lauf zu erklären?

Andreas Sorg: Wir haben nach der Winterpause eigentlich gut angefangen, gegen Bübingen und Landsweiler-Lebach gewonnen. Bei der 1:5-Niederlage gegen Elversberg II lief nicht viel zusammen, zumal wir nach zwölf Minuten bereits mit 0:3 hinten lagen. Solche Tage gibt es. Die Heimniederlage gegen Bous war bitter. Wir gerieten in früh in Rückstand und wurden nervös. Nach diesem Spiel habe ich meinen Jungs ganz klar gesagt, was mir nicht gefällt. In der Offensive waren wir nicht zwingend genug. Die Defensivarbeit hat nicht gestimmt. Gerade hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Kompakt stehen, die Räume eng machen, auch wenn‘s mal wehtut. Beim 5:1 in Herrensohr, dem 5:0-Sieg in Köllerbach und zuletzt beim 7:3 gegen Quierschied haben wir das alles hervorragend umgesetzt.

Welche Rolle nehmen Spieler wie Marco Philipp Wunn, Jens Meyer oder Norbert Neumann, die zum Oberligakader gehören, in Ihrem Team ein?

Sorg: Eine ganz wichtige. Viele junge Spieler, die bei Jürgen Luginger (Trainer der Homburger Oberliga-Mannschaft, Anm. d Red.) mit der Oberliga trainieren, lernen oben viel dazu. Bei mir bekommen sie Spielpraxis.

Bislang war es ein Nachteil, dass diese jungen Spieler nicht mir ihren Kollegen aus dem Saarlandligateam zusammen trainieren konnten. Aber hier gab es jüngst Veränderungen?

Sorg: Richtig. Die Oberligaspieler, die bei mir spielen, haben Jürgen Luginger und Co-Trainer Andre Kilian gebeten, bei unseren Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag dabei sein zu dürfen. Dieser Bitte wurde nach der Niederlage gegen Bous entsprochen. Diese Jungs üben nun mit uns die entsprechenden Laufwege und Spielkombinationen ein. Zuvor hatte ich zwölf bis 14 Spieler bei den Übungseinheiten, jetzt sind es mindestens 18.

Der Klassenverbleib scheint nach den jüngsten Leistungen durchaus realistisch. Orientiert man sich in der Tabelle vielleicht sogar nach oben?

Sorg: Nein, ich schaue nicht auf die Plätze vor uns. Sicherlich haben wir nach unserer kleinen Erfolgsserie schon ein kleines Polster von fünf Punkten auf die Abstiegsränge. Aber es geht eng zu in der Saarlandliga. Jeder kann jeden schlagen. Wir müssen und wollen weiter punkten, um am Ende auf einem sicheren Nichtabstiegsplatz zu stehen. Der Tabellenplatz ist mir da egal. Wichtig ist allein der Verbleib in der Saarlandliga. Das zählt am Ende.

Die Personalplanung für die kommende Saison läuft auf Hochtouren. Haben Sie haben Ihren Vertrag bereits verlängert?

Sorg: Der Verein und ich sind sich einig, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei Jahre bis Juni 2020 verlängern. Unterschrieben ist zwar noch nichts, aber die Verlängerung ist nur noch Formsache.

Wie wird sich das Gesicht des FC Homburg II in der kommenden Saison verändern?

Sorg: Leon Böhnlein verlässt uns zum Oberligisten FC Wiesbach. Für mich ist es eine Bestätigung unserer Arbeit, dass wir junge Spieler schulen, weiter ausbilden und nach oben bringen – sei es für unsere erste Mannschaft oder für andere höher spielende Vereine. Joshua Penth geht zum TSC Zweibrücken. Max Leyes und Edin Masinovic wechseln zum Verbandsligisten Ballweiler. Feste Zusagen, weiterhin für unsere U 23 zu spielen, habe ich von Christian Blessing, Tim Krämer, Tim Klotsch, Jonas Spang, Valdrin Dakaj und Jonas Fischbach. Aus unserer eigenen U 19 kommen Niklas Schurig, Darius Maas, Fabio Castiglone und David Wagner hoch. Darüber hinaus wollen wir noch ein bis zwei Spieler aus anderen Vereinen verpflichten.

Zuletzt die Frage: Wer wird Meister in der Saarlandliga?

Sorg: Das ist sehr schwer vorherzusagen, wer am Ende ganz oben steht. Neunkirchen, Quierschied, Herrensohr und Auersmacher sind zuletzt eher wenig konstant aufgetreten, ganz im Gegensatz zum Tabellenfünften VfB Dillingen. Ich tippe daher auf den VfB.

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