Ali Abdelhak gewinnt heute so oder so

Wenn Algerien heute Abend gegen Deutschland erstmals in einem WM-Achtelfinale aufläuft, kann Ali Abdelhak, Schatzmeister der Islamischen Gemeinde Zweibrücken, die Sache ganz entspannt angehen. Der Algerier wird sich auf jeden Fall mit dem Sieger freuen.

Herr Abdelhak, heute trifft Ihr Heimatland Algerien auf ihre neue Heimat Deutschland. Was bedeutet das Spiel für Ihr Land?

Ali Abdelhak: Für Mannschaft und Land ist das von großer Bedeutung. Die Freude darüber, dass sie nach vier WM-Teilnahmen überhaupt bis ins Achtelfinale gekommen ist, ist riesig.

Was glauben Sie, wie sich Algerien heute Abend gegen Deutschland schlagen wird?

Abdelhak: Ich glaube bei aller Freude, dass mit dem Achtelfinale Schluss ist. Wir haben nicht so eine gute Mannschaft, unsere Spieler haben keine große Erfahrung. Deutschland hingegen ist ein Finalteam. Allerdings sind die Algerier sicher sehr motiviert. Sie denken an 1982, die ‚Schande von Gijon'. Da will sicher der ein oder andere Revanche nehmen - ich glaube aber nicht, dass das gelingt. Deutschland ist einfach stärker.

Wem drücken Sie heute Abend die Daumen?

Abdelhak: Beiden. Für mich ist das so oder so positiv heute Abend. Gewinnt Algerien, kann ich sagen: Ich bin Algerier. Gewinnt Deutschland, dann kann ich sagen, ich lebe hier und kann mich mit der Mannschaft freuen. Meine Frau ist Deutsche, wir haben also alle Lager beisammen. Aber im Grunde ist es mir egal, wer gewinnt. Es ist nur ein Fußballspiel, bei dem zwei Mannschaften aufeinandertreffen und der bessere weiterkommt - ich freue mich so oder so.

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