Abschiedsspiel von Trainer Rubeck

Zweibrücken · Der SVN Zweibrücken beschließt am Samstag seine erste Saison in der Fußball-Regionalliga. Etwas Wehmut schwingt mit. Denn nach sieben Jahren wird die Mannschaft zum letzten Mal von Trainer Peter Rubeck betreut. Der 52-Jährige wechselt zu Eintracht Trier.

 Mit einem Sieg gegen Waldhof Mannheim will sich SVN-Trainer Peter Rubeck nach sieben Jahren aus Zweibrücken und dem Westpfalzstadion verabschieden. Foto: cos

Mit einem Sieg gegen Waldhof Mannheim will sich SVN-Trainer Peter Rubeck nach sieben Jahren aus Zweibrücken und dem Westpfalzstadion verabschieden. Foto: cos

Foto: cos
 Sein letztes Spiel für den FC Homburg bestreitet gegen den 1. FC Kaiserslautern, Claudio Bellanave (vorne). Foto: Hagen

Sein letztes Spiel für den FC Homburg bestreitet gegen den 1. FC Kaiserslautern, Claudio Bellanave (vorne). Foto: Hagen

Foto: Hagen

Wehmut wehte bei der Pressekonferenz durch den VIP-Raum des Sportheims des Fußball-Regionalligisten SVN Zweibrücken. Weder Trainer Peter Rubeck, noch Verteidiger Boris Becker, noch Stadionsprecher Martin Beck werden in der kommenden Saison beim Aufsteiger auflaufen oder die Mannschaftsaufstellung verlesen oder die Torschützen verkünden. Bereits in der vergangenen Woche hatte Trainer Rubeck erklärt, dass er nach sieben Runden den Verein zum Ligakonkurrenten Eintracht Trier verlassen wird. Auch Boris Becker sieht im Westpfalzstadion keine Zukunft, nachdem er in der vergangenen Runde vom Tabellenführer SG Großaspach gekommen war. Nach sechs Jahren wird auch der 36-jährige Stadionsprecher verstummen, da er sich beruflich verändert.

"Ich werde auf jeden Fall zu einem Regionalligisten wechseln", erklärte der 22-jährige Becker, der noch zu Hause in Püttlingen wohnt. Er sei erst sehr spät zum Aufsteiger gestoßen und deshalb zunächst auch wenig gespielt. Erst Mitte der Saison habe er angesichts der Verletzungen von Rene Schwall und Abdessamad Fachat (beide Kreuzbandrisse) die Chance bekommen und "das Vertrauen zurückbezahlt". Gleichzeitig erklärte der Rechtsverteidiger seinen klangvollen Namen, der identisch ist mit dem mehrfachen Wimbledonsieger im Tennis. "Ich bin in Russland geboren, und dort ist es Tradition, dass Jungen den Vornamen des Präsidenten, damals Boris Jelzin, erhalten." Diese Frage habe er schon über 100 Mal beantworten müssen. "Ich werde auf keinen Fall hierbleiben. Dennoch werde er zum Saisonfinale im Westpfalzstadion gegen Waldhof Mannheim an diesem Samstag (Anstoß 14 Uhr) noch einmal kämpferisch alles geben.

Diesen Kampfgeist erwartet Trainer Rubeck auch von den übrigen Spielern, um den sechsten Platz mit derzeit 51 Punkten noch zu verteidigen. Sollte der Aufsteiger verlieren und Kickers Offenbach beim Schlusslicht Pfullendorf gewinnen, dann könnten die Zweibrücker noch auf den achten Platz abrutschen.

Respekt verschafft

"Die Mannschaft hat schon bei der 1:2-Niederlage in Kassel eine Reaktion auf die Niederlage im Finale des Verbandspokals gezeigt", baut Rubeck auf seine Elf. Angesichts der Verletzungsprobleme, bereits gegen Kassel mussten fünf Spieler aus der Stammformation ersetzt werden, hat Peter Rubeck in dieser Woche das Training gedrosselt. Zumal er am Samstag noch auf Patrick Lienhard wegen der fünften Gelben Karte verzichten muss, und hinter dem Einsatz des verletzten Adam Bouzid noch ein Fragezeichen steht.

"Gegen Waldhof Mannheim müssen wir kämpferisch noch einmal alles in die Waagschale werfen", lautet sein eindringlicher Appell an die Spieler. Denn, ganz gleich welche Platzierung die Zweibrücker im Endklassement der Regionalliga Südwest belegen, der SVN ist und bleibt die Überraschungsmannschaft der Saison, der sich selbst bei etablierten Mannschaft Respekt verschafft hat. Die Mannschaft des FC Homburg erhält in der kommenden Saison ein neues Gesicht. Das deuten schon die Verhandlungen des neuen Trainers Jens Kiefer an. Viele Spieler werden den Regionalligisten verlassen müssen, da sie keine neue Verträge erhalten. Von 27 Spielern können derzeit nur acht bleiben. Gleichzeitig sind schon einige Spieler vom 39-jährigen Kiefer verpflichtet worden, deren Unterschrift aber noch fehlt.

Zum letzten Mal werden an diesem Samstag (Anpfiff 14 Uhr) verschiedene Spieler das Trikot des FCH überstreifen. Das ist das Ergebnis zahlreicher Einzelgespräche nach dem Training am Donnerstagvormittag in der Stadionklause mit Interimstrainer Robert Jung und seinem Nachfolger Jens Kiefer. "Jens Kiefer hat mich gebeten, meine Eindrücke aus den letzten fünf Wochen als Trainer zu schildern", erklärte Jung. Bereits am Mittwoch hatte sich Kiefer mit Dennis Gerlinger, André Kilian, Andreas Gaebler, Nino Lacagnina und Emil Noll, die noch einen Vertrag über die Saison hinaus haben, länger unterhalten. Das Resultat ist, dass der neue Trainer weiter mit den fünf Spielern plant. Auch Giancarlo Pinna und Matteo Timpone dürfen sich Chancen auf einen neuen Vertrag ausrechnen. Carsten Lutz ist schon selbst aktiv geworden und hat beim Karlsruher SC unterschrieben. Auch Torjäger Pascal Reinhardt hat bereits einen neuen Verein gefunden. Jedoch gibt er den Namen noch nicht bekannt. Auch Claudio Bellanave und Martin Kramer haben ihren Abschied angekündigt.

Kader verkleinert

Das deckt sich mit der Aussage des Geschäftsführers Rafael Kowollik: "Unser Kader für die neue Saison wird definitiv kleiner sein." Jens Kiefer plant mit zwei Torhütern und 20 Spielern. Beim Fantreffen am Donnerstagabend hat er betont, dass "bis Ende nächster Woche gut des Kaders feststeht". Schnellschüsse seien ohnehin nicht notwendig, da bis zum Saisonbeginn noch genügend Zeit bestehe.

Angesichts einiger Fragezeichen hielt er sich auch hinsichtlich seines Saisonziels bedeckt. "Wenn der komplette Kader steht, werde ich mich äußern." Bis dahin wird auch seinen neuen Co-Trainer präsentieren. Der bisherige Co-Trainer, Sebastian Stache, soll die Spielbeobachtung und das Scouting übernehmen. In ähnlicher Mission soll auch Robert Jung eingebunden werden. "Diese Aufgabe macht mir Spaß."

Zum letzten Mal ist auf dem Betzenberg in Kaiserslautern Robert Jung hauptverantwortlich für die Elf. "Ich lasse nur Spieler auflaufen, von denen ich überzeugt bin, dass sie alles geben werden", kündigte er in der Pressekonferenz an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort