Abgänge bekommen Abschiedsspiel

Homburg · Im letzten Spiel dieser Regionalliga-Saison möchte sich der FC Homburg am Samstag ab 14 Uhr im Waldstadion gegen den 13. SV Waldhof Mannheim mit einem Heimsieg von den Fans verabschieden. Gelingt dies, ist noch Platz fünf in der Abschlusstabelle drin.

 Kai Hesse (rechts) will auch die kommenden zwei Jahre für den FC Homburg stürmen. Foto: Hagen

Kai Hesse (rechts) will auch die kommenden zwei Jahre für den FC Homburg stürmen. Foto: Hagen

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 Ball und Spiel verloren: Der SVNler Benjamin Arnold (rechts) hatte gegen Walldorf den Ausgleich auf dem Fuß. Doch Tabe Nytenty spitzelte ihn weg. Foto: norbert Schwarz

Ball und Spiel verloren: Der SVNler Benjamin Arnold (rechts) hatte gegen Walldorf den Ausgleich auf dem Fuß. Doch Tabe Nytenty spitzelte ihn weg. Foto: norbert Schwarz

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Nur ein Punkt trennt den FC Homburg vor der Partie gegen den SV Waldhof Mannheim vom Fünften Wormatia Worms. Die müssen am Samstag zuhause gegen den zweitplatzierten 1. FC Saarbrücken ran. Die Chancen stehen daher nicht schlecht für die Grün-Weißen, wieder einen Rang nach oben zu klettern. "Den fünften Platz, den wir nach dem 1:1 in Koblenz an die Wormser abgeben mussten, wollen wir zurückholen", betont FCH-Trainer Jens Kiefer. Ein Sieg sei daher gegen Mannheim Pflicht, zumal er und sein Team sich gerne mit einem Erfolg von den eigenen Fans verabschieden möchten.

Da stimmt auch der mit acht Treffern zweitbeste Stürmer der Grün-Weißen, Kai Hesse, ein, der am Donnerstag seinen Vertrag beim FCH um ein Jahr mit Option auf ein weiteres verlängert hat: "Wir wollen nichts verschenken, schon gar nicht im eigenen Stadion", betont der 29-Jährige, der froh ist, mit der Vertragsverlängerung Planungssicherheit zu haben. Nicht so viel gespielt wie erhofft hat er durch seine Zwangspause in dieser Runde. Wegen eines im DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach im August erlittenen Muskelbündelrisses in der Wade war er lange ausgefallen. "Der Großteil der Mannschaft mit vielen Leistungsträgern, wie Emil Noll und Jens Fischer bleibt bei uns. Dies war auch ein Grund für mich, weiter für den FC Homburg zu spielen", sagt Hesse. In der kommenden Runde will er mit den Homburger ganz oben um die Aufstiegsplätze zur 3. Liga mitspielen. Gegen Mannheim, so Hesse, werde es vonseiten des FCH "keinen Sommerfußball geben". Die Truppe will eine ordentliche Leistung zeigen.

Ob Hesse mit seinem Einsatz zum anvisierten Sieg der Homburger beitragen kann, ist offen. "Ich musste gegen den TuS Koblenz wegen leichten Adduktorenproblemen vorzeitig ausgewechselt werden", erklärte Hesse am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Training. Aus diesem Grund pausierte er auch anschließend bei der Übungseinheit. "Ich muss abwarten, ob ich bis Samstag wieder fit für einen Einsatz bin" Gleiches gilt für André Kilian wegen Muskelproblemen. Ansonsten, so die Ankündigung von Coach Jens Kiefer, werde er im letzten Spiel Spieler aufbieten, die den Verein verlassen werden. "Giancarlo Pinna, Frederik Ehrmann und Christian Grimm spielen entweder von Beginn an oder werden im Verlauf der Partie eingewechselt." Im Homburger Tor steht der Ex-Mannheimer Kevin Broll, dessen Verbleib übrigens beim FC Homburg trotz Vertrages bis Juni 2016 noch nicht sicher ist. Kiefer: "Kevin hat eine Ausstiegsklausel, wenn er nicht eine bestimmte Anzahl von Spielen für uns in dieser Saison bestritten hat. Diese hat er nun gezogen." Er würde gerne weiter mit Broll planen. In Gesprächen mit dem Schlussmann, der 13 Jahre lang für Mannheim gespielt hat, soll nun geklärt werden, ob er weiter im grün-weißen Dress spielen wird. Angelo Vaccaro, der seine Fußball-Profikarriere beenden und als Teammanager beim FCH weiter arbeiten wird, darf seine Abschiedsvorstellung in der Anfangsformation geben. Für einige Spieler des ausgedünnten Kaders dürfte es am Samstag der letzte Auftritt für den SVN Zweibrücken sein. Auf jeden Fall ist es der letzte von Trainer Guido Hoffmann. Er nimmt mit dem Spiel um 14 Uhr bei der SV Elversberg Abschied von den Niederauerbachern. Die Partie beim Dritten der Fußball-Regionalliga Südwest an der Kaiserlinde, "einer Mannschaft, die viel Qualität im Kader hat", kommt der letzten Chance gleich, sein Pluspunkte-Konto nach einem einzigen Sieg in 18 Spielen noch zu erhöhen.

"Ich bin gespannt, wie die Elversberger auflaufen", blickt Hoffmann auf die Begegnung. Für den Drittliga-Absteiger geht es um nichts mehr, den Relegationsplatz hat er verspielt, Platz drei ist sicher. Der SVN-Coach will auch vor der Abschlusspartie nicht aufhören zu kämpfen. "Ich erhoffe mir von meiner Mannschaft, sich an der Kaiserlinde so teuer wie möglich zu verkaufen. Erst nach dem Spiel ist die Saison zu Ende, nicht eine Minute früher", betont der 49-Jährige, der sich danach von der Mannschaft und den Verantwortlichen der Niederauerbacher verabschieden wird. Ihn zieht es nach sieben Monaten in Zweibrücken wieder zurück zum 1. FC Kaiserslautern , wo er ab der kommenden Saison am Nachwuchsleistungszentrum die U16 der Roten Teufel trainieren wird (wir berichteten).

Sieben von sportlichen Rückschlägen geprägte Monate liegen hinter Hoffmann. Der Auftakterfolg bei Astoria Walldorf (2:0) am 1. November blieb bislang sein einziger Sieg mit dem SVN. Seit dem Umbruch der Mannschaft im Winter stehen 13, insgesamt 17 Niederlagen in Folge zu Buche. Es fällt dem Fußballlehrer schwer, sportlich viel Positives aus der Zeit beim SVN zu ziehen. Kurz herrscht Schweigen. Dann atmet Hoffmann durch und erklärt, dass "ich hier dennoch Spaß hatte. Es gab kaum eine Trainingseinheit, in der ich nicht motiviert war". "Spiele schon gar nicht", schiebt er nach. Positiv wird ihm zudem hängen bleiben, dass die Leute im Verein, allen voran die Spieler, alle an ihre Grenzen gegangen sind. "Im Umkehrschluss heißt das aber mit Blick auf die Ausbeute, dass es trotzdem nicht gereicht hat. Es hat an Qualität gefehlt." In der Mannschaft, in der nach dem Winter kaum regionalligaerfahene und -taugliche Spieler standen. "Aber auch im Umfeld. Wir hatten einfach in allen Belangen Probleme, sportlich und finanziell", erklärt Guido Hoffmann. Der Verein müsse es nun schaffen, neue Strukturen zu schaffen und die Aufgaben auf kompetente Schultern zu verteilen.

Die Last der letzten Chance auf ein einziges Erfolgserlebnis für die nach der Pause neu zusammengestellte Truppe liegt nun auf den Schultern der Spieler und des Trainers. Dabei muss der 49-Jährige in Elversberg erneut mit einem kleinen Kader auskommen. Ivo Caput hat sich wieder am Knie verletzt, fällt voraussichtlich aus. Auch Djordje Vlacic wird Hoffmann in der letzten Begegnung nicht mehr einsetzen. Nach seinem Virusinfekt war er unter der Woche erst wieder zur Mannschaft gestoßen. "Um ihn und seine Gesundheit zu schonen, werde ich ihn nicht aufstellen", erklärt Hoffmann. Dafür rückt aber Kapitän Niclas Kupka wieder in den Kader. Letztmals war er gegen Koblenz aufgelaufen, nach einem Schlag aufs Auge musste er sich aufgrund eines Bindehautrisses einer OP unterziehen. Wer von den SVN-Spielern dann im Sommer überhaupt noch einmal zurückkehrt, ist offen. Gespräche mit ihnen hat der künftige Trainer Sven Blauth bereits aufgenommen, Entscheidungen sind laut SVN-Vorsitzendem Richard Denger noch keine gefallen.

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