„Ab in de Batsch“

Bexbach · Der Toughrun in Bexbach ist nichts für Warmduscher. Insgesamt 800 Teilnehmer quälten sich am Samstag durch den Matsch in Bexbach und kämpften – teils in Kostümen – gegen den inneren Schweinehund an.

 Beim Toughrun in Oberbexbach ging nicht nur diese Dame bis an ihre Grenzen. Fotos: Thomas Wieck

Beim Toughrun in Oberbexbach ging nicht nur diese Dame bis an ihre Grenzen. Fotos: Thomas Wieck

Dass es bei dieser Veranstaltung nicht nur um die sportliche Leistung geht, wird früh klar. Was den Teilnehmern des Cross-Country-Laufs Toughrun - übersetzt: harter Lauf - wichtig ist, zeigt ein Läufer des Teams "Wild Hogs" vor Beginn: Mit beiden Füßen springt er bei der Startaufstellung in eine Pfütze, der Matsch spritzt - genau auf die die Umstehenden. Spaß haben und dreckig machen, ist sein Motto.

Rund 800 Läufer machen sich am Samstag um elf Uhr auf die drei 4,3 Kilometer langen Runden auf dem Bexbacher Utopion-Gelände - viele davon als Mannschaft in originellen Kostümen. Neben den Schweinen der "Wild Hogs", gehen beispielsweise eine Truppe Minions, bekannt aus dem Pixar-Film "Ich - Einfach unverbesserlich", einige Mumien oder eine Handvoll Schlümpfe auf den Parcours. Um dem Motto "Ab in de Batsch" tatsächlich gerecht zu werden, sorgen die Veranstalter auf der Strecke für zahlreiche Hindernisse, darunter eine große Schlammgrube, ein verdunkeltes, matschiges Labyrinth oder eine glitschige Rutschbahn. "Für mich ist das Battlefield aber das Highlight", sagt der Veranstalter Fabian Theobald. Dort müssen die Läufer in militärischer Art und Weise hangeln, durch Reifen springen und unter falschem Stacheldraht hindurchrobben. An dieser Stelle sorgt eine Gruppe des "Fantasie- und Rollenspielkonvents" in endzeitlichen Kostümen, die an den Film "Mad Max" erinnern, für zusätzliche Motivation. Sie werfen Rauchbomben und beschießen die Teilnehmer mit Schaumstoffgeschossen. Zudem zwingen zwei leicht bekleidete Damen mit Peitschen vor allem die Herren mit Hieben und Sprüchen vor dem Stacheldrahthindernis zu Boden.

Für die rund 1000 Zuschauer entlang der Strecke sorgen auch die Teilnehmer selbst für viele Lacher. Zum Beispiel ein etwas beleibterer Läufer verkleidet als Nonne und natürlich von oben bis unten verdreckt, der vor seiner ersten Zielüberquerung das Publikum mit seinem Kruzifix segnet.

Witzig sind auch die "Batscherinas": Sie überqueren die Ziellinie jeweils mit nahezu bühnenreifen Pirouetten. Fabian Theobald zieht ein positives Fazit: "2011 haben wir mit 140 Teilnehmern angefangen, nun haben wir mit 800 Läufern wieder einen neuen Rekord aufgestellt. Uns ist das Feedback immer sehr wichtig und wir gehen jedes Jahr auf die Wünsche der Teilnehmer ein. So ist der Toughrun bisher immer weiter gewachsen."

Die beiden Schnellsten sind Daniel Weber und Christopher Klesen vom Mainz 05-Fanclub Eppelborn. Sie nehmen zum zweiten Mal am Rennen teil. "Es war noch härter als letztes Jahr, es hat aber auch noch mehr Spaß gemacht", sagt Weber, dessen Gesicht kaum noch zu erkennen ist. Nicht ganz ins Ziel schafft es Felix Leroux aus Blieskastel. Er hat sich kurz vor Schluss am Knie verletzt, kann aber schon wieder lachen: "Es war trotzdem super, wie immer. Das Umfeld ist toll und die Leute sind hier einfach wahnsinnig." Bei der Preisverleihung werden insgesamt sieben Trophäen vergeben, darunter die "härtesten Schweine" für die Mumien oder die für die beste Verkleidung, die ein Bodybuilder , der als Frau verkleidet war, abräumt.

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