A-Junioren des SV 64 packen mit an

Zweibrücken · Aufstieg der Männer in die 3. Liga, die A-Jugend in der Bundesliga – die Saison der SV64-Handballer ist erfolgreich verlaufen. In der Neuen warten daher aber große finanzielle Herausforderungen auf den Verein. Um das stemmen zu können, sind sich die Spieler nicht zu schade, selbst nachzuhelfen.

 Um die Saison in der A-Jugend-Bundesliga finanziell stemmen zu können, werden die Spieler des SV 64 schon mal zu Einpackhelfern. Foto: mw

Um die Saison in der A-Jugend-Bundesliga finanziell stemmen zu können, werden die Spieler des SV 64 schon mal zu Einpackhelfern. Foto: mw

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Die abgeschlossene Saison im Jubiläumsjahr war die sportlich erfolgreichste in der Historie des SV 64. Die Neue wirft bereits ihre Schatten voraus. Die Erfolge von der Jugend bis zu den Aktiven ziehen aber neben den sportlichen auch finanzielle Herausforderungen nach sich. Ein Gesamtbudget von rund 190 000 Euro kommen laut Marco Dobrani, Mitglied des Wirtschaftsbeirates, auf die Zweibrücker Löwen mit ihren 15 Jugendmannschaften und den sechs Aktiven-Teams zu. Alleine die A-Jugend-Bundesliga und die 3. Liga der Männer verschlingen davon 40 000 Euro an Mehrkosten zum Vorjahr. Fahrtkosten, Mehraufwand bei Schiedsrichtern, Videoplattformen für die Gegner müssen bereitgestellt werden und auch die medizinische Betreuung. "Sportlich erfolgreich, aber auch finanziell schnell ruiniert", bringt Trainer Stefan Bullacher, einer der Garanten für die jahrelange Erfolgswelle, die Gefahr auf den Punkt. Dennoch sei es eine "tolle Bühne, die wir nun bieten können und für manchen wird es zum Kulturschock, wenn er die der 3. Liga und der A-Jugend-Bundesliga betritt." So etwas gleichzeitig habe in der Region um Zweibrücken noch nie jemand geschafft. "Bei all dem sportlichen Erfolg werden wir unserer Philosophie aber weiterhin treu bleiben und den Restverein nicht vergessen." Die Jugend- und Talentförderung bleibe die maßgebliche Ausrichtung. "Wir machen weiter mit viel Idealismus, Motivation, einem Höchstmaß an Professionalität, aber auch Demut und Entbehrungen auf privater Ebene", sagt Bullacher. "Zum reinen Geldverdienen kommt man nicht zu uns zum Handballspielen." Die Jungs hätten einen hervorragenden Charakter, der auch durch den Gesamtverein geprägt würde.

Das merkte man auch daran, dass die A-Jugendspieler bereit waren, während ihrer Trainingseinheiten am Wochenende nicht nur in die Harzdose zu greifen, sondern auch in die Hände zu spucken. Die ihnen fehlenden 3000 Euro haben sie durch eine Eintütaktion bei Sponsor Edeka Ernst im Hilgard-Center selbst versucht, einzunehmen. Keiner war sich zu schade. Selbst die Juniorennationalspieler Björn Zintel und Jerome Müller kamen in ihren Trikots, um den Kunden an den Kassen beim Einpacken zu helfen. Auf freiwilliger Basis konnten diese etwas für die A-Jugend spenden. "Beim SV 64 unterstütze ich solche Aktionen sehr gerne. Denn da kommt was zurück und das Geld ist immer zu hundert Prozent richtig angelegt", betonte Ernst. Bei den Eintrittspreisen steigen die Verantwortlichen trotz all dem gehobenen Angebot allerdings nicht in himmlische Sphären auf. "Die sollen fair bleiben", verspricht Dobrani. Für die erste Mannschaft wird ein Euro Aufschlag auf die bisherigen sechs Euro aus der RPS-Oberliga veranschlagt. "Bei der A-Jugend-Bundesliga laufen derzeit die Gespräche mit dem Verband. Da kann es sein, dass wir die Eintrittsgeldhöhe vorgeschrieben bekommen."

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