Grasbahnrennen des MSC Zweibrücken In diesem Jahr sollen die Motoren wieder dröhnen

Zweibrücken · Die 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallene 58. Auflage des Zweibrücker Grasbahnrennens ist nun für 5. September 2021 geplant. Die Austragung der Traditionsveranstaltung des MSC Zweibrücken ist aber auch diesmal ungewiss.

 Rund 2500 Zuschauer verfolgten bei der letzten Auflage des Zweibrücker Grasbahnrennens 2018 den Kampf um den „Silberhelm“ des ADAC und die „Silberne Rose“ der Stadt Zweibrücken. Der Niederländer Theo Pijper nahm am Ende beide Trophäen mit nach Hause.

Rund 2500 Zuschauer verfolgten bei der letzten Auflage des Zweibrücker Grasbahnrennens 2018 den Kampf um den „Silberhelm“ des ADAC und die „Silberne Rose“ der Stadt Zweibrücken. Der Niederländer Theo Pijper nahm am Ende beide Trophäen mit nach Hause.

Foto: Norbert Schwarz

Im vergangenen Jahr blieb es ungewöhnlich ruhig auf der Rennwiese. Das laute Heulen der Motoren, der Geruch von Benzin, der schwer in der Luft hängt, sowie spannende Duelle blieben Fahrern und Motorsportfans 2020 in Zweibrücken verwehrt. Und das ausgerechnt im Jahr des 60. Vereinsjubiläums des MSC Zweibrücken. Doch 2021 soll die 58. Auflage des Grasbahnrennens möglichst über die Bühne gehen. Am 5. September will der Motorsportclub die aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallene Veranstaltung nachholen. Angemeldet ist das Rennen bereits, wie Andreas Rauch, Sportleiter des MSC Zweibrücken, mitteilt. Wirklich guter Dinge, dass dieses Event in diesem Jahr auch tatsächlich stattfinden kann, „nein, das sind wir ehrlichgesagt nicht“, bekennt der MSC-Vorsitzende Rudi Zeiter. „Wir haben das Rennen angemeldet, weil wir es zum jetzigen Zeitpunkt mussten.“ In die detaillierten Planungen könne es in der derzeit unsicheren Pandemie-Lage aber noch nicht gehen.

Erst 2018 feierte der Verein nach über dreijähriger Pause das Comeback seiner Traditionsveranstaltung. Allerdings war die Zuschauerresonanz damals mit rund 2500 Besuchern hinter den Erwartungen der Organisatoren geblieben. Doch der Verein sei „nochmal mit einem blauen Auge davongekommen“, betonte Zeiter damals. Um die Kosten vollständig zu decken, benötigt der Club allerdings „3000 bis 3500 Zuschauer“. Daher hatte der Verein zunächst gehadert, ob er sein Grasbahnrennen überhaupt am Leben erhalten soll. Im Dezember 2019 hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die 58. Auflage in Angriff zu nehmen. Dann kam die Pandemie. Lange befand sich der MSC bei den bereits begonnen Planungen im Vorjahr im Wartemodus. Im März war noch eine vage Hoffnung da, im Juni sagte der Verein die Veranstaltung schweren Herzens ab. Es sei allerdings die einzig sinnvolle Alternative gewesen. An ein Rennen im gewohnten Umfang vor tausenden Zuschauern sei nicht zu denken gewesen.

Nun hofft der Motorsportclub drei Jahre nach den letzten Läufen auf der Rennwiese, wieder auf stark besetzte, internationale Starterfelder in verschiedenen Klassen, auf eine voll besetzte Tribüne sowie packende Duelle im Kampf um die „Silberne Rose“ der Stadt Zweibrücken und den „Silberhelm“ des ADAC Deutschland. Die Voraussetzungen dazu seien auf der Rennwiese gegeben. 2018 konnte der Franzose und damalige amtierende Weltmeister Mathieu Tresarrieu eine neue Höchstgeschwindigkeit von 110,55 Kilometern pro Stunde über vier Runden aufstellen.

Und „für das nächste Rennen kann man bei guten Witterungsbedingungen mit sehr schnellen Zeiten rechnen“, erklärt Rauch. Denn nach der Absage 2020 sei der Verein nicht untätig gewesen. Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, sei die Rennwiese in den Kurven, die beim Rennsport durch driftende Motorräder stark beansprucht werden, erneuert worden. Bei den vergangenen Auflagen sei es insbesondere für die Seitenwagen sehr schwer gewesen, hier zu fahren. „Durch größere Löcher waren blaue Flecken bei den Beifahrern an der Tagesordnung“, beschreibt der MSC-Sportleiter. Zumindest die äußeren Gegebenheiten auf der Rennwiese für eine erfolgreiche 58. Auflage passen schon mal. Die allgemeine Lage zwinge die Verantwortlichen aber noch „zum Abwarten“, sagt Zeiter.

Während sich die Helfer im vergangenen Sommer ums Fräsen und Gras einsäen kümmerten, waren auch die Aktiven im Coronajahr nicht komplett untätig. Heiko Zeiter, Rennleiter des MSC, legte die Prüfung zum FIM-Schiedsrichter ab. Damit kann er die Farben des MSC sowie des DMSB (Deutscher Motorsport Bund) künftig bei den Welt- und Europameisterschaftsläufen des Motorradweltverbandes FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) vertreten.

Einen Einsatz als Beifahrer in der Seitenwagenklasse hatte Ralf Drönner aus Dellfeld. Er fuhr beim Gespann-Masters in Nordhastedt mit Valentin Martens aus dem belgischen Zolder auf den vierten Platz. Für 2021 sei geplant, dass Drönner mit Joachim Martens in der B-Seitenwagenklasse bei einigen Rennen in Deutschland antritt.

Einmal mehr durfte im vergangenen Jahr auch Michael Maurer an die Rennstrecke. Der Mechaniker des Tettnanger Imanuel Schramm war im August im südfranzösischen Tayac. Dort belegte der Fahrer vom Bodensee mit seinem Beifahrer Frank Schiemer unglücklich Gesamtrang sechs. Für die Nachwuchsfahrer Moritz Straub und Patrik Löffler, die auch für den Rennstall von Imanuel Schramm fahren, lief es besser. Sie belegten bei ihrem ersten Rennen in der Internationalen Seitenwagenklasse den vierten Platz. Beim einzigen Grasbahnrennen in Deutschland 2020 im hessischen Neuenhaßlau konnte Schramm den Spieß umdrehen und die Gesamtwertung gewinnen. Straub und Löffler belegten Rang drei.

2021 hofft der MSC wieder auf einen stärker besetzten Rennkalender – und natürlich die Durchführung des lang ersehnten 58. Zweibrücker Grasbahnrennens.

Für dieses Jahr haben neben dem MSC Zweibrücken auch die beiden weiteren Bahnsportveranstalter in der Pfalz ihre Termine bekannt gegeben. In Herxheim soll die Saison mit einem Speedway-4-Ländervergleich am 25. April beginnen. Am 13. Mai (Christi Himmelfahrt) soll das Finale 1 der Langbahn-WM stattfinden. Der MSC Altrip hat den Termin zum 67. Internationalen Sandbahnrennen traditionell am Fronleichnamstag, diesmal der 3. Juni, angesetzt.

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