46. Homburger Bergrennen Formel 1-Feeling entlang der Käshofer Straße

Homburg/Käshofen · Am Wochenende steigt die 46. Auflage des Homburger Bergrennens mit 150 Motorsportteams aus ganz Deutschland.

  Der Favorit: Alexander Hin reist mit seiner 500 PS starken italienischen Osella PA 30 in die Saarpfalz. Dem Breisgauer, der den letzten DM-Lauf in Heiligenstadt gewonnen hat, wird an der Käshofer Straße sogar neuer Streckenrekord zugetraut.  Foto: HAC

Der Favorit: Alexander Hin reist mit seiner 500 PS starken italienischen Osella PA 30 in die Saarpfalz. Dem Breisgauer, der den letzten DM-Lauf in Heiligenstadt gewonnen hat, wird an der Käshofer Straße sogar neuer Streckenrekord zugetraut. Foto: HAC

Foto: Homburger Automobilclub

Die Saison der motorisierten Höhenjäger in Deutschland steht kurz vor ihrem Höhepunkt. Denn das 46. Homburger ADAC-Bergrennen vom kommenden Freitag bis Sonntag wirft bereits mächtig große Schatten voraus. Nach den Läufen am hessischen Vogelsberg, dem Auslandsstart in Luxemburg dem Eifel-Klassiker von Wolsfeld, dem Glasbachrennen in Thüringen und dem Ibergrennen am letzten Juni-Wochenende zieht es den Tross der PS-starken Bergsteiger nun in die Saarpfalz, zur Traditionsveranstaltung zwischen Homburg und Käshofen.

Auf der Käshofer Straße werden auch Fahrer der Luxemburger Bergmeisterschaft sowie Gaststarter aus Belgien, Frankreich, Österreich und der Schweiz an den Start gehen, so dass das 150 Rennwagen zählende Feld international aufgewertet wird. Wie bei Bergrennen üblich geht (fast) alles an den Start, was vier Räder hat. Die Vielfalt ist groß. Von 75 bis 750 Pferdestärken reicht die Leistungsspanne. Tourenwagen, Rennsportboliden wie in Le Mans, Monoposto-Rennwagen – sogar Old- und Youngtimer werden in Homburg zu sehen sein.

Die älteste Motorsportveranstaltung im Saarland, die vom Homburger Automobilclub (HAC) organisiert wird, ist für die Ausrichter kein Selbstläufer. Zahlreiche Genehmigungen mussten eingeholt werden. Im Mai wurde die Käshofer Straße von Sicherheitsexperten des Deutschen Motorsportbundes unter die Lupe genommen. Schon zehn Tage vor dem Rennen wurden Pakete aus über 5000 gebündelten Altreifen an den gefährlichen Punkten der Piste aufgestellt. Es wurden Zuschauerzonen eingerichtet, Kabel für Beschallung und Zeitnahme verlegt und ein Festzelt im Fahrerlager aufgestellt. „Ich staune jedes Jahr selbst wieder, wie groß der Aufwand ist, der von uns betrieben wird. Und was alles von den rund 180 – größtenteils ehrenamtlichen – Helfern geleistet wird“, sagt Organisationsleiter Sascha Ressmann aus Bexbach.

Sportlich wird eine spannende Sekundenhatz erwartet. Alexander Hin reist mit viel Selbstvertrauen nach Homburg. Nach dem Tagessieg beim letzten DM-Lauf in Heiligenstadt – inklusive neuem Streckenrekord – ist der Breisgauer Favorit auf den Gesamtsieg. Der Unternehmer aus Elzach tritt das zweite Mal in der Saarpfalz an. Und das in seiner neuen Osella PA 30. Der Bolide des italienischen Herstellers – und früheren Formel 1-Teams – kommt  mit einem über 500 PS leistenden Zytek V8-Triebwerk daher. Bei idealen Wetterbedingungen kann Hin sogar den Streckenrekord (1:05,404 Stunde) von David Hauser aus dem Jahr 2016 angreifen. Dem Breisgauer den Sieg streitig machen möchte Anthony Loeuilleux. Mit seinem Tatuus Formula Master ist der Franzose Titelverteidiger am Karlsberg. Zum engeren Favoritenkreis zählt außerdem Christian Triebstein (Habichtswald-Dörnberg) in seinem Dallara Opel Formel 3. Er ist Deutscher Berg-Cup Vize-Meister 2018. Auch Formel 3-Vertreter Georg Lang aus Schweinfurt und dem Franzosen Daniel Allais, der den früheren Rennwagen des heutigen Formel 1-Piloten Valtteri Bottas besitzt, werden Chancen eingeräumt. Zahlreiche Renntourenwagen der Marken VW, Opel, BMW oder Audi runden das Feld ab. Der Homburger AC ist unter den zehn Veranstaltern aus der Deutschen Bergrennszene der Verein mit den meisten aktiven Fahrern. 18 Teilnehmer aus den Reihen der Grün-Weißen haben sich in die Starterliste eingeschrieben.

Schon am heutigen Mittwoch werden die ersten Rennteams im Fahrerlager an der L 120 zwischen dem Homburger Schießhaus und dem Stumpfen Gipfel erwartet. Ab Freitag um 15 Uhr ist die Käshofer Straße bis Sonntag, 21 Uhr, für den Straßenverkehr voll gesperrt. Am Freitag beginnt auf der Fahrerlagerwiese bereits die Technische Abnahme der Rennfahrzeuge – bei freiem Eintritt für interessierte Technikfreaks. Jeweils drei komplette Durchgänge werden die Zuschauer am Wochenende verfolgen können. Am Samstag stehen von 8.30 Uhr bis 18 Uhr die Trainings- und Qualifikationsläufe auf dem Programm. Für die Rennläufe um Siege in den Klassen und Gruppen – und natürlich in der Gesamtwertung – schaltet die Ampel am Sonntag, ebenfalls um 8.30 Uhr auf Grün. Und zwar beginnend mit den leistungsschwächeren Klassen. Gegen 19 Uhr beginnt dann die Siegerehrung im Fahrerlagerfestzelt. Das Rahmenprogramm besteht aus der Band „Hot Docs“, die am Samstag ab 17 Uhr im Festzelt spielen wird.

Die Zuschauerbereiche am Start, Brückchen und Posten acht, entlang der 2,6 Kilometer langen Natur-Rennstrecke, sind ausschließlich von Homburg aus zu erreichen. Zu Fuß – oder am Renntag mit kostenlosen Shuttlebussen (ab Parkplatz Karlsberg Brauerei bis Fahrerlager).

 Der Titelverteidiger: Antony Loeuilleux aus Frankreich gewann die letzte Auflage des ADAC-Bergrennens in Homburg mit großem Vorsprung.

Der Titelverteidiger: Antony Loeuilleux aus Frankreich gewann die letzte Auflage des ADAC-Bergrennens in Homburg mit großem Vorsprung.

Foto: Markus Hagen
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort