1. FC Kaiserslautern Echtes Endspiel am letzten Spieltag vermeiden

Kaiserslautern · Der 1. FC Kaiserslautern hat es durch seine Aufholjagd über den Strich geschafft. Schon am Samstag könnten die Roten Teufel im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln den Verbleib in Liga drei perfekt machen. Und Trainer Marco Antwerpen will diesen ersten von zwei Matchbällen nutzen.

 FCK-Trainer Marco Antwerpen hat in den vergangenen Wochen großen Zusammenhalt gespürt. Nur einmal noch jubeln, einmal noch gewinnen – dann wäre der Klassenverbleib für die Roten Teufel eingetütet.

FCK-Trainer Marco Antwerpen hat in den vergangenen Wochen großen Zusammenhalt gespürt. Nur einmal noch jubeln, einmal noch gewinnen – dann wäre der Klassenverbleib für die Roten Teufel eingetütet.

Foto: imago images/Jan Huebner/Steven Mohr via www.imago-images.de

Es war ein langer und beschwerlicher Weg bis hierhin. Und noch hat dieser für den 1. FC Kaiserslautern auch nicht zum erhofften Ende geführt. Doch der Fußball-Drittligist hat sich eine recht komfortable Ausgangssituation geschaffen. Als Tabellen-15. liegen die Pfälzer zwei Spiele vor Schluss vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. In der Auswärtspartie bei Viktoria Köln am Samstag (14 Uhr, SWR) bekommen die Roten Teufel demnach den ersten von zwei Matchbällen zum Klassenerhalt serviert.

Und FCK-Trainer Marco Antwerpen will diesen auch gleich nutzen. Er habe seine Mannschaft – wie bereits in den Wochen zuvor – vor dieser möglicherweise entscheidenden Partie als sehr „fokussiert und konzentriert“ erlebt. „Wir sind in den vergangenen Wochen auf dem richtigen Weg gewesen und haben uns diesen Matchball hart erkämpft“, betont der 49-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem vorletzten Spieltag und fügt an: „Am besten nutzt man immer gleich den ersten Matchball – im Tennis hat man das Spiel dann gewonnen.“ Seine Mannschaft hätte im Erfolgsfall am Samstag aber nicht nur einfach das Spiel gewonnen. Sie entkäme vorzeitig dem so lange drohenden Absturz in die Regionalliga. Antwerpen will es möglichst vermeiden, „noch am 38. Spieltag in ein Endspiel reingehen zu müssen“. Dann, wenn der SC Verl zum Abschluss am 22. Mai auf dem Betzenberg zu Gast ist.

Nicht viele hatten dem FCK nach der turbulenten Saison zugetraut, am Ende überhaupt nochmal die Möglichkeit zu haben, ernsthaft um den Klassenverbleib mitzukämpfen. Schon gar nicht, diesen vorzeitig klar machen zu können. Nach dem 29. Spieltag, Anfang April noch hatten die Roten Teufel ganze sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Seither haben die Pfälzer vier Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage verbucht. Haben eine Aufholjagd gestartet und einen der begehrten Plätze über dem Strich erreicht. Auf der Zielgeraden heißt es für die Mannschaft von Marco Antwerpen nun, kühlen Kopf zu bewahren. „Wir unterschätzen nichts, das haben wir in den letzten Wochen ja auch nicht gemacht. Wir haben nichts abzuschenken, wir wollen die Partie in Köln definitiv gewinnen, weil wir nicht abhängig sein wollen von anderen Ergebnissen“, betont der FCK-Coach.

Es ist eine Art Endspiel für die Roten Teufel, dass Antwerpen aber nicht als solches angehen möchte. „Das haben wir in keiner Begegnung gemacht. Das wäre auch nicht der richtige Ansatz.“ Die Pfälzer hätten in den vergangenen Wochen viel erreicht. „Die Mannschaft sieht, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist. Wir sind von diesem komplett überzeugt. Aber wir reden hier die ganze Zeit schon nicht von Endspielen. Die Partie ist wichtig für uns, wir wollen sie nach Möglichkeit gewinnen.“

Dass das beim Tabellenneunten kein Spaziergang wird, das ist auch dem FCK-Trainer bewusst. „Es ist 3. Liga. Das sind Spiele, die immer hart umkämpft sind. Es treffen immer Mannschaften aufeinander, die vom Potenzial her nicht weit auseinander liegen. Daher erwarte ich auch wieder ein sehr sehr enges Spiel“, sagt Antwerpen, der neben den verletzten Marius Kleinsorge und Hikmet Ciftci auf den gelbgesperrten Hendrick Zuck verzichten muss. Elias Huth steht dagegen nach einer Schnittwunde am Knie seit Dienstag wieder im Training und könnte im Kader stehen. Viktoria-Trainer Olaf Janßen, der das Amt im Februar nach der Entlassung von Pavel Dotchev übernommen hatte, rechnet bei den Lauterern mit einer Mannschaft „die mit voller Wucht und totalem Siegeswillen hier in Höhenberg gewinnen will“.

Und dort, auf der rechten Rheinseite Kölns, kommt es am Samstag gleich zu mehreren Wiedersehen. Der ehemalige FCK-Stürmer Timmy Thiele geht für die Viktoria auf Torejagd. Dieser hatte den Betzenberg vor der Runde verlassen, nachdem es immer wieder Differenzen zwischen ihm und dem damaligen Trainer Boris Schommers gegeben hatte. Wenn der FCK auch um die Stärke von Thiele wisse, „geht es nicht nur um einzelne Spieler“, betont Antwerpen, der von 2016 bis 2017 selbst bei den Kölnern an der Seitenlinie stand. „Wir müssen als Mannschaft gut funktionieren, gut gegen den Ball arbeiten. Dann werden wir viel erreichen am Samstag.“

Es spiele für den FCK-Trainer auch absolut keine Rolle, dass er an seiner alten Wirkungsstätte den Klassenverbleib mit seinem neuen Club perfekt machen könnte. „Das ist völlig uninteressant. Es geht hier um den Verein, um den 1. FC Kaiserslautern. Es ist völlig egal, wo wir irgendetwas eintüten, wichtig ist, dass wir es machen.“

Die Erfahrungen aus den vergangenen Monaten – im Februar hatte Antwerpen als dritter Lautern-Coach der laufenden Runde die Nachfolge von Jeff Saibene angetreten – stimmen den 49-Jährign zuversichtlich, dass ihm das mit den Roten Teufeln gelingen wird. „Ich habe die Mannschaft in einer schwierigen Phase übernommen“, gibt er zu. Aber: „Ich kann nur sagen: Ich merke hier einen extremen Zusammenhalt. Alleine, wie die Fans uns hier jedes Mal unterstützen. Wir unterstützen uns und sind füreinander da. Sonst hätten wir das auch gar nicht geschafft.“ Bis hierhin. Denn noch ist der FCK nicht ganz sicher vor dem tiefen Fall in die Regionalliga – doch die Hürden, die noch aus dem Weg zu räumen sind, sind deutlich kleiner geworden.

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